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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Breindl
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wirklich ganz nass zu bekommen. Wer dabei von der obersten Stufe kippt, ist der Verlierer, egal wie viel er geschwitzt hat.
    Echte Kerle, die ehrlichen Schweiß aus ihren Drüsen in das Gewebe des Doppelrippunterhemds einbringen, gibt’s nur noch wenige: Auf Baustellen kann man sie manchmal beobachten, unter Tage oder auf Fischkuttern. Dort weht aber der Wind den typischen Geruch weg und Salz auf ihre Haut. Für die Werbung tun es meistens Models (Ja, Jane, leider!), denen der Schweiß aufgesprüht wird. Das ist dann wieder toll für Jane. Und so ungefährlich, weil dieser Ersatz nach echtem Moschus riecht. Dabei handelt es sich wiederum nur um eine Flüssigkeit mit recht kräftigem Geruch aus einer Drüse. Diese sitzt vermutlich am total schmutzigen Bauch eines Zotteltieres aus den fernen, fremden Gebirgen Asiens, und das Rausschaben des Moschus verläuft auch eher fies.
    Diesen Geruch mag Jane aber dann erstaunlicherweise doch wieder. So sehr, dass sie Moschus sogar als Aphrodisiakum gelten lässt. Aber bei uns rumzicken. Lass dich nicht beirren: Schweiß ist okay. Er beweist, dass du dich bewegst und viel bewegt hast. Und wofür? Weil du viele Dinge für Jane ranschaffen musstest und Jane Moschus mag. Doch solche Freiheiten erlauben sich nur echte Tarzans. Vom Lockruf der Zivilisation verderbte Männchen duschen dagegen zweimal am Tag und legen Moschus-Deo auf, das dann doch nur Pickel macht.
    Was aber weitaus schlimmer ist: Schon ist es so weit, dass Arbeitersohn Billy Elliot Ballett („Der Nussknacker“!?) tanzen dürfen soll, Patrick Swayze will Tänzer sein, und damit es in den weich gespülten Hollywood-Movies „schöner“ aussieht, wird eben ein bisschen Küssen mit eingebaut. Harter Kerl wird so ganz schnell weich gemacht und damit zu einem vermeintlichen Vorbild stilisiert – wie Beckham.
    Sogar schlichte Gesellschaftstänze wie der vorgeblich südamerikanische Capoeira werden zum Kampftanz hochstilisiert, damit Tarzan glaubt, diese Art der Betätigung sei seiner würdig. Tatsächlich aber handelt es sich um einen Tanz der Unterdrückten, der Sklaven: All ihr Kampfesmut, ihre Beweglichkeit, ihre Aggression und Verwegenheit, also ihre Tarzan-Tugenden, wurden in diesem Tanz (Ausgerechnet! Wie demütigend!) verwässert und verweichlicht. Kein Wunder, dass Emma-Abonnentinnen ihren Schluffis einreden wollen, sie sollen sich doch an dem Volkshochschulkurs „Capoeira für kurdische Streetworker“ einschreiben. Das ist doch voll Ethno, neeee du, lass mal gut sein.
    Tarzan kommt es in solchen Momenten eher so vor, als sollte dem Besitzer einer 45er-Magnum erklärt werden, dass die einschüssige Handtaschen-Damenpistole auch ganz schön gefährlich ist und er sie im Schulterhalfter tragen kann. Als Nächstes versucht jemand zu erläutern, Yoga sei mentaler Kampfsport und viel übler als Kendo. Und schon brüllt der Sportwart: „Nicht nur für Männer. Nicht nur für Männer!“
     

 
Niemals: Spielen um des Spielens willen
    Das wunderschöne Curling ist ebenfalls ein Sport, den die englischen Fräuleins erfunden haben dürften. Die Abwurfhaltung mit dem herrlich hochgereckten Po zeigt, dass es sich um eine Frauensportart handelt, die nur dazu dient, sich beim Bezwinger von Sabor interessant zu machen. Allein das putzige Putzen der Bahn ist ja eine Handlung, die wohl jedem Kampf- und Sportsgeist widerspricht. (Sonst könnte man ja gleich die Weltmeisterschaft im Fliesenschrubben veranstalten. Die Disziplinen: Ako-Pads, Schwammtuch und Meister Proper.) Grazil sind die Girls ja, die das machen, und die Jungs auch. Aber neben dem Zeigen des knackigen Pos dient Curling einzig und allein dazu, die weiblichen Reize und hausfraulichen Künste zur Schau zu stellen –„Schau, wie schön ich deine Hütte putzen könnte! Und so sexy!“ –, was uns beeindrucken soll. Doch wahrlich das Schlimmste an dieser ganzen Sache ist: Frauen haben nicht nur die Männersportarten infiltriert, sondern zeigen keinerlei Ehrgeiz, zu siegen. „Wir wollen ja gar nicht gewinnen“, ruft der herrlich anzusehende Chor der Cheerleader. Ihre Erklärung: „Wir spielen um des Spielens willen.“ Klar, wir wollen auch nicht gewinnen. Wir MÜSSEN – Spaß beim Spiel kennen wir überhaupt nicht. Der kommt erst, nachdem wir Sabor erlegt haben. Dieses weibliche Spielen um des Spielens willen bringt doch nix. Wie soll das denn aussehen, wenn Du mit deiner Jane im Squash-Court stehst? Du donnerst unter Einsatz all deiner Kräfte und Techniken

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