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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Breindl
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oder Palms zu vergleichen, zu wiegen und abzumessen oder ihre Programme gemeinsam zu installieren. Dabei dient das traditionell nur dazu, Janes Welt zu vereinfachen: So simst Tarzan heute Jane einfach die Zahl der benötigten Bier für den Abend. Eine Erleichterung, die Jane immerhin zu schätzen weiß.
     

 
Lebenshilfe für Jane
    Was während der letzten 25000 Jahre gleich geblieben ist: Irgendwie merkt Jane, dass Technik mehr und besseres Essen verspricht, außerdem mehr Zeit für die Körperpflege und die Familie. Aber auch, dass sie es im Grunde nicht versteht. Warum auch? Tarzan hat ihr die Denkarbeit immer abgenommen. Diese höfliche Zuvorkommenheit rächt sich heute bitter. Denn: Die Janes machen sich über uns lustig, indem sie Gegenbewegungen wie die Emanzipation ins Leben rufen oder die Öko-Bewegung forcieren, die Bedingungen fordert, wie sie vor 25000 Jahren herrschten. Wir Männer hingegen bereiten uns auf die Besiedelung des Mars vor – von dem wir ja bekanntlich eh stammen. Die Frauen arbeiten schon wieder an den ersten Sätzen für die Marsmännchen.
    Jane weiß den männlichen modernen Fortschritt also nicht zu honorieren. Statt ehrfürchtiger Bewunderung ernten wir Hohn und Spott, wenn wir die Feinheiten unseres DVD-Players erläutern oder – voller Bewunderung für die Ingenieurskunst der Kollegen – die Ventiltechnik der Autotriebwerke analysieren. Statt der für sie eigens entwickelten Technik steht Jane einem Technik-Overkill gegenüber: Heute sieht Mann arme Frauen mit hilflos an das Ohr gepressten Handys ihre Meute suchen. Sie verlassen sich auf die glitzernden und todschicken High-Tech-Kommunikationsmaschinen, wenn sie ihre Freundinnen im Biergarten suchen. Natürlich kann es durchaus hilfreich sein, sich in den großen Biergärten der Stadt mit einem Handy von den bereits am Tisch sitzenden Mitschwätzerinnen lotsen zu lassen, aber doch nur in Biergärten mit mehr als 5000 Plätzen. (Ja, das gibt’s in München, die Bayern sind einfach immer ein Superlativ! Nicht nur im Fußball.) Sie allerdings steht in einem kleinen Stadtbiergärtchen, einem Prosecco-Gärtchen genau genommen, gerade mal vier Reihen à fünf Tischchen gibt es dort. Wenn Tarzan in einer solchen Situation zum Handy greifen würde – Jane könnte ihm niemals wieder vertrauen. Zu Recht, kann Mann dem Weichei da nur zurufen, zu Recht. Wie soll Tarzan denn seine Jane und die vielköpfige Brut in die neuen Homelands bringen? Was hätte er getan, wäre er nur vier Jahre früher geboren? Hätte er im grausigen Gästegetümmel seine Leute mit dem bloßen Auge gefunden? Dem Auge, das früher so messerscharf und blitzschnell den alten, grauen, zähen, stinkenden Tiger von jungem, knackigem Frischfleisch unterscheiden konnte? Hoffentlich klappt das wenigstens bei den Frauen noch ohne Handy, Junge.
    Tarzan und Jane hatten schließlich auch keine Handys, als sie sich kennenlernten. Jane saß auf der Suche nach ihrer Frauengruppe in einem falschen Baum, als just Tarzan vorbeigeschwungen kam. Sie beschnüffelten einander kurz und los ging’s. Und diese Prä-Handy-Zeit ist ja auch erst seit wenigen Jahren vorbei. Also sollten die Frauen sich lieber, statt sich mit einem Elektrogerät das Ohr zuzuhalten – ganz mutig –, an einen anderen Tisch setzen, gar mit Fremden sprechen. Doch die meisten von ihnen besitzen ein Handy, dessen zahllose Funktionen diesen Damen am Ende aber selbst noch unklar sind.
    Jane wagt sich heute ohne Handy nicht einmal mehr die Stufen zur U-Bahn hinunter „Es ist wichtig, ein Handy zu haben, falls mal was passiert“, krakeelt der Frauenchor, der sich stets am Rande der Katastrophe wähnt, sobald die Sonne auch nur die Ränder der höchsten Dächer erreicht hat. Allerdings übersieht Jane, dass sie das Handy kaum benutzen kann, wenn Tarzan nicht bei ihr ist und ihr ihre Geheimzahl einflüstert: „14060. Dein Geburtsdatum, Schätzchen, und ’ne Null hinten dran“, haucht er ihr zart ins Öhrchen. Immerhin schafft sie es dann selbstständig mit ihren Fingernägeln, die Minitastatur zu bedienen.
     

 
Brauchen Männer Handys?
    Für Jane ist ein Handy klasse. Sie kann pausenlos und in fast allen Lebenslagen mit ihrer besten Freundin oder ihrer Mutter reden oder wildfremde Männer ansprechen und fragen, wie das Ding da überhaupt funktioniert. Ein echtes Jane-Instrument. Daraus folgt aber fast zwangsläufig: Es ist kein echtes Tarzan-Tool. Sogar die Erotikbildchen sind unter aller Sau. Und nicht einmal

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