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Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesse Andrews
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Mensch ihn begreifen kann, denn er wurde von Franzosen gedreht.«)
    Also fin , jetzt aber wirklich.

Erstes Kapitel – Wie kann man an einem Ort existieren, der dermaßen nervt?
    Um alles, was passiert ist, verstehen zu können, müsst ihr zunächst von der Prämisse ausgehen, dass die Highschool nervt. Könnt ihr mit dieser Prämisse leben? Na klar. Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass die Highschool nervt. Überhaupt werden wir alle zum ersten Mal an der Highschool mit jener existentiellen Lebensfrage konfrontiert, die da lautet: Wie kann man an einem Ort existieren, der dermaßen nervt?
    Die Mittelstufe nervt sogar noch mehr, aber die Mittelstufe ist so dermaßen erbärmlich, dass ich mich nicht mal dazu aufraffen kann, darüber zu schreiben, also konzentrieren wir uns besser gleich auf die Highschool.
    Na schön. Gestattet mir, mich vorzustellen: Greg S. Gaines, siebzehn Jahre. Während des Zeitraums, der in diesem Buch beschrieben wird, besuchte ich die zwölfte (also die Abschluss-) Klasse an der Benson High in der lieblichen Innenstadt von Pittsburgh, Pennsylvania. Und bevor wir weitermachen, ist es wichtig, dass wir uns die Benson erst mal genauer ansehen – und die vielen verschiedenen Arten, auf die sie nervt.
    Also, Benson liegt zwischen Squirrel Hill, einer wohlhabenden Gegend, und Homewood, einer weniger wohlhabenden Gegend, und zieht etwa zu gleichen Teilen Schüler aus beiden Vierteln an. Im Fernsehen sind es meistens die reichen Kids, die an der Highschool das Sagen haben; die meisten richtig reichen Kids aus Squirrel Hill gehen allerdings auf die dortige Privatschule, die Shadyside Academy. Der Rest ist zahlenmäßig zu klein, als dass er irgendeine Form von Disziplin einführen könnte. Ich meine, sie versuchen es hin und wieder, und das ist dann in der Regel eher Mitleid erregend. Zum Beispiel, wenn Olivia Ryan sich regelmäßig über die Urinpfütze aufregt, die sich an den meisten Tagen zwischen 10:30 und 11:00 an einem der Treppenaufgänge bildet, und sie dann in dem wahnwitzigen, hoffnungslosen Versuch, den Verantwortlichen zu finden, die Umstehenden anschreit. Man möchte ihr gut zureden: »Liv! Der Täter ist vermutlich nicht an den Ort seines Verbrechens zurückgekehrt. Papa Pipi ist über alle Berge.« Aber selbst das würde sie wahrscheinlich immer noch nicht daran hindern, voll durchzudrehen. Jedenfalls, was ich damit sagen will: So ein Ausraster hat einfach keinerlei erkennbare Wirkung. Das Ganze ist so, wie wenn ein Kätzchen versucht, irgendwas totzubeißen. Das Kätzchen besitzt zwar eindeutig den kaltblütigen, mörderischen Instinkt eines Raubtiers, aber gleichzeitig ist es nur ein süßes kleines Kätzchen, das man am liebsten in einen Schuhkarton setzen und ein Video von ihm drehen möchte, damit es sich die Omis auf YouTube angucken können.
    Die reichen Kids bilden also nicht die Alphagruppe der Schule. Demographisch gesehen würden sich dafür als Nächstes die Kirchen-Kids anbieten: Sie sind ziemlich viele und definitiv daran interessiert, die Macht zu übernehmen. Diese Stärke – der Wunsch, zu dominieren – ist jedoch auch ihre größte Schwäche, weil sie einen die ganze Zeit überreden wollen, mit ihnen herumzuhängen, und das wiederum versuchen sie, indem sie einen in ihre Kirche einladen. »Bei uns gibt’s Kekse und Brettspiele«, sagen sie dann. Oder so was in der Art. »Wir haben jetzt eine Wii!« Irgendwie klingt es immer ein bisschen daneben. Bis einem schließlich klar wird: Genau dieselben Sprüche benutzen auch Kinderschänder.
    Also werden auch die Kirchen-Kids nie die Alpha-Gruppe bilden. Ihre Taktik ist einfach zu gruselig. An vielen Schulen kämen die Sportfreaks oder Jocks als Thronanwärter in Frage, aber an der Benson sind die so ziemlich alle schwarz, und viele von den weißen Kids haben Angst vor ihnen. Wer wäre sonst noch da, die Massen zu führen? Die Klugscheißer? Nicht im Ernst, oder? Die interessieren sich nicht für Macht. Die wünschen sich nur, so wenig wie möglich aufzufallen, bis die Highschool vorbei ist. Dann können sie sich endlich in irgendein College flüchten, wo sich keiner mehr darüber lustig macht, dass sie wissen, was ein Adverb ist. Die Kids von der Theater- AG ? Mann, das gäbe ein blutiges Massaker. Man würde sie irgendwann tot auffinden, erschlagen mit ihren eigenen eselsohrigen Wizard of Oz- Liederbüchern. Die Kiffer oder auch Stoner ? Zu antriebsschwach. Die Gangster? Zu selten anwesend. Die Mitglieder

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