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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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am besten bewachten Geschworenen in der Geschichte der Region freigesprochen, obwohl es Berge von Beweisen gegen sie gab – so hoch wie die Berge von Kokain und anderen Drogen, die sie verschoben. Die Reaktionen der einzelnen Prozessbeteiligten waren erstaunlich.
    Der leitende Staatsanwalt war so deprimiert, dass er vom Gericht in einen nahe gelegenen Stripclub ging, wo er über 900 Dollar Schulden machte und Ärger bekam, weil er angeblich eine Tänzerin ins Ohr gebissen hatte.
    Willy und Sal schmissen eine Party, auf der die Bee Gees und die Miami Sound Machine auftraten.
    Die Verteidiger gaben zu, dass sie überrascht waren. Roy Black hatte noch vor O . J. Simpson ein »Dreamteam« aus den teuersten Strafvertei­digern zusammengestellt, einschließlich Albert Krieger, der ohne Erfolg John Gotti vertreten hatte, sowie den Kollegen Martin Weinberg und Frank Rubino. Rubino verteidigte später Manuel Noriega, den ehemaligen starken Mann in Panama. Black hatte nie geglaubt, dass seine Mandanten ­freigesprochen werden könnten; aber es waren nicht die Heldentaten der Verteidiger im Gerichtssaal, die Willy und Sal vor dem Knast bewahrten.
    Niemand innerhalb und außerhalb der Justiz verstand, warum die Geschworenen das Paar trotz aller Beweise freigesprochen hatten. Gewiss, einige der geladenen Zeugen wurden in der Nähe von Miami tot aufgefunden. Andere entgingen dem Tod nur knapp, als ihr Auto oder Büro in die Luft flog. Deshalb äußerte einer der Geschworenen, ein mutiger Golfkriegsveteran, gegenüber der Anklage als Erster den Verdacht, dass die Jury gekauft und bezahlt worden se i … von Willy und Sal.
    Daraufhin ermittelte das FBI. Die Antidrogenbehörde war an dem Fall nicht interessiert, weil es ihr peinlich war, das erste Verfahren verloren zu haben. Also machten sich die FBI-Agenten Mario Tariche und Michael ­ Anderson zusammen mit dem Steuerfahnder Dennis Donnell an die Arbeit. Ins Fadenkreuz ihrer Ermittlungen gerieten bald Miguel Moya, der Sprecher der Geschworenen, der damals am Flughafen als Fahrer von Landetreppen 3 6 000 Dollar im Jahr verdiente, sowie zwei andere Geschworene, die plötzlich sehr viel Geld ausgaben.
    Warum war Moya der Hauptverdächtige?
    Vielleicht wegen des wunderschönen neuen Hauses, das er in den Florida Keys kaufte.
    Oder wegen seiner Saisonkarte für die Stadionloge der Florida Marlins.
    Vielleicht auch wegen seiner Abstecher nach Vegas, wo er eine Menge Geld verspielte.
    Oder wegen der neuen Rolex, die er zur Schau stellte.
    Und das alles mit einem Jahresgehalt von 3 6 000 Dollar.
    Es war klar, dass Moya bestochen worden war und seine Stimme in der Jury für einen Geldbetrag verkauft hatte, den man später auf eine halbe bis eine Million Dollar schätzte. Erstaunlicherweise war er nur einer von drei Geschworenen, die von Willy und Sal bestochen worden waren. Das FBI fand heraus, dass Moya zwei Frauen hispanischer Herkunft je eine Million Dollar für ihre Stimme versprochen hatte. Die eine bekam fast so viel, die andere nur 2 0 000. Wie sich herausstellte, hatten Willy und Sal die Geschworenen so skrupellos und effizient gekauft, wie sie ihr Drogenkartell führten.
    Wie hartgesotten waren Willy und Sal? Eine beispielhafte Geschichte aus ihrer Laufbahn als Drogenhändler dürfte genügen. Ein Staatsanwalt hatte den Unwillen der beiden erregt. Also schickten sie einige kolumbianische Auftragskiller zu ihm, die ihn ermordeten. Als sie ins Büro stürmten, saß dort auch die Sekretärin des Staatsanwalts und wurde Zeugin der Bluttat. Anschließend diskutierten die Mörder darüber, ob sie die Frau ebenfalls umbringen sollten. Sie entschieden, es nicht zu tun, weil sie nicht dafür bezahlt worden waren. Aber sie nahmen ihr den Führerschein ab und warnten sie: »Wir wissen, wo du wohnst und arbeitest. Wenn du den Mund aufmachst, bist du die Nächste!«
    Solche Leute waren Willy und Sal. Drei Geschworene zu bestechen war für sie nichts Besonderes.
    Zufällig erhielt die Sekretärin, die Zeugin des Mordes geworden war, später die Chance, gegen Willy und Sal auszusagen. Einer der Killer, der wegen einer anderen Straftat verhaftet worden war, brach zusammen und legte ein Geständnis ab. Die Staatsanwaltschaft bat die Sekretärin, die Aussage des Verbrechers zu bestätigen. Aber sie wollte nichts damit zu tun haben. Sie hatte nichts gesehen, sie wusste von nichts und sie wollte sich aus allem raushalten.
    Wahrscheinlich war ihre Entscheidung richtig.
    Was Moya betrifft, standen die

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