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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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Möchtegernganoven und Groupies – wie immer man sie nennen mag –, die Mafiosi faszinierend finden. Aber das waren Polizisten! Das waren die Vorbilder kleiner Jungs!
    Und so lautete die Anklage gegen vier Polizisten aus Hollywood: Hehlerei und Transport gestohlener Waren von einem Bundesstaat in den anderen, Duldung eines illegalen Spielsalons, der hohe Einsätze verlangte, Frachtgutdiebstahl, Transport von Heroin sowie Schutz und Transport ­gestohlener Inhaberschuldverschreibungen. Kevin Companion war seit 20 Jahren Polizist, als er verurteilt wurde. Die drei anderen Beamten ­waren 15, 24 und acht Jahre bei der Polizei gewesen. Insgesamt hatten sie knapp 10 0 000 Dollar Schmiergelder erhalten (Kevin Companion: 4 2 000, Jeffry Courtney: 2 2 000, Thomas Simcox: 1 6 000, Stephen Harrison: 1 2 000 Dollar). Für diese relativ geringen Beträge sah jeder der vier Männer einem Leben im Gefängnis entgegen.
    Ein Nachspiel zu diesem Fall diskreditierte die Polizei von Hollywood noch mehr (sofern das überhaupt möglich war). Das FBI hatte den Polizeichef – selbstverständlich vertraulich – über seine Ermittlungen informiert. Bevor wir Simcox festnahmen, wollten wir uns mit Kevin treffen, um die Begleitung unseres nächsten Transports von Diebesgut zu besprechen. Aber er antwortete nicht auf unsere Anrufe. Nach einigen Tagen fanden wir heraus, dass Kevin Companion und Jeffry Courtney ein Rücktrittsgesuch eingereicht hatten, um ihre Pension zu retten. Ganz offensichtlich hatte ihnen jemand verraten, dass wir vom FBI waren. Es gab eine undichte Stelle im Polizeikommissariat von Hollywood.
    Zum Glück waren diese Cops keine kaltblütigen Mörder. Andernfalls wären sie vielleicht zu unserem Treffen erschienen und hätten uns zwei Kugeln in den Hinterkopf geschossen, um uns als Zeugen mundtot zu ­machen.
    Wie hatten sie von dem Fall Wind bekommen? Später erfuhren wir, dass der Polizeichef nicht weniger als acht Personen – unter anderem dem Bürgermeister, dem Oberstadtdirektor und einigen Mitarbeitern, darunter ein Polizeimajor – von den Ermittlungen des FBI erzählt hatte. Der Polizeimajor informierte einen Polizeileutnant, dieser einen einfachen Poliziste n … und der gab Courtney einen Tipp. Companion wurde von Courtney eingeweiht. Simcox arbeitete bereits mit uns zusammen. Companion und Courtney ließen also Stephen Harrison, das vierte Mitglied ihres Teams, im Regen stehen. Die Zuträger wurden degradiert und für 30 Tage vom Dienst suspendiert. Man hätte sie auch wegen Behinderung der Justiz anklagen können. Der Leutnant wurde verhaftet, weil er FBI-Agenten über seine Beteiligung am Verrat belogen hatte. Er bekannte sich schuldig.

Kapitel 16
Ich könnte als Jack Falcone sterben!
    Nach all diesen Frühstücken, Mittagessen und Abendessen überschritt mein Gewicht die 200-Kilo-Marke. Ich wusste, dass ich mein Herz stark be­lastete. Beim FBI mussten wir uns jedes Jahr medizinisch untersuchen ­lassen. Man schickte uns in ein exklusives Zentrum in Manhattan, wo uns eine ganze Serie von Tests erwartete. Es war eine erstklassige Einrichtung. Das einzige Problem war, dass ich gegen Ende des Fiskaljahres ­Geburtstag hatte. Deshalb hatte das FBI meine Untersuchung sechs oder sieben Jahre lang gestrichen, weil kein Geld mehr im Budget war. Für mich war das ein Vorteil; denn wenn man mich getestet hätte, wäre ich erneut wegen meines Gewichts belästigt worden. Meine Einstellung war: Ich ­arbeite hier auf den Straßen – was geht es sie an, wie viel ich wiege oder wie ich aussehe?
    Eines Tages erwähnte ich gegenüber Greg, dass ich mich ärztlich untersuchen lassen wollte. Das war bei einem Essen Mitte Dezember 2003.
    »Ich überlege, ob ich einen Kardiologen konsultieren soll«, sagte ich.
    »Du bist über die Gewerkschaft versichert«, erinnerte er mich. »He, ich kenne einen sehr guten Kardiologen. Gehen wir doch alle zu ihm!«
    Also marschierte die ganze Truppe in die Praxis des Kardiologen, den wir Dr. Medavoy nennen wollen. Wir wollten unser Herz untersuchen lassen.
    »Wir gehen alle hin!«, hatte Greg jovial verkündet. »Jackieboy, ich möchte dich noch lange bei mir haben!«
    Also ging ich zum Test, den die Krankenkasse meiner Gewerkschaft freundlicherweise bezahlte. Dr. Medavoy war ein netter Mann und sehr gründlich. Ich ging rein, er untersuchte mich, und siehe da – er stellte ein Vorhofflimmern fest! Das ist eine Herzstörung, die man mit Medikamenten behandeln muss. Er gab mir drei

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