Ich war Jack Falcone
Greg. Was für ein perfektes Timing!
»Du wirst diesen Anruf nicht beantworten!«, sagte meine Frau, die bereits entsetzt darüber war, dass sie mich fast verloren hatte – nicht durch die Kugel eines Mörders, sondern wegen des Übergewichts, das ich mit mir herumschleppte.
»Ich muss antworten!«, erwiderte ich. »Sonst denkt Greg, die Cops hätten mich geschnappt.«
»Du arbeitest nicht mehr an diesem Fall!«, sagte meine Frau. »Schluss damit!«
Irgendwie überredete ich sie, über die ganze Sache noch einmal nachzudenken. Sie war einverstanden, dass ich weitermachte. Später rief ich Greg an und berichtete ihm, was passiert war. Wie erwartet war er wütend, weil ich ihn nicht von der Klinik aus angerufen hatte. Nat leistete großartige Arbeit. Er behielt meinen Aufenthalt in der Notaufnahme für sich, nachdem ich ihm ein ärztliches Attest gezeigt hatte, in dem es hieß, alles sei in Ordnung, solange ich meine Medikamente nähme. Nat sorgte dafür, dass unsere Vorgesetzten nur seine geschönte Version der Ereignisse hörten. Ich ging wieder zu Dr. Medavoy, der mir neue Medikamente und weitere Untersuchungen verordnete. Was für ein großartiger Arzt! Seine Mitarbeiter waren so gut, dass ich sie bedauerte, weil sie Greg behandeln mussten, der aufkreuzte, wann immer es ihm passte. Greg vereinbarte keine Arzttermine – er ging einfach in die Praxis, ignorierte die Patienten im Wartezimmer und ging sofort zum Arzt. Ich war immer peinlich berührt, wenn wir an zehn Senioren vorbeigingen, die geduldig warteten, und Greg die Arzthelferin an der Anmeldung fragte: »Ist er da?« Kaum hatte sie genickt, ging er schnurstracks hinein. Ich habe nie jemanden getroffen, für den eine Vorzugsbehandlung so selbstverständlich war.
Ich fragte ihn: »Greg, machst du denn nie Termine?«
»Zum Teufel damit!«
Wenn ich zu einem vereinbarten Termin vorsprach, hofierten mich alle und wollten auch mich so behandeln, wie Greg es von ihnen erwartete. Aber ich lehnte ab und wartete, bis ich an der Reihe war.
Als FBI-Agent wurde ich nicht einmal untersucht. Aber dank der Mafia hatte ich Zugang zu den besten Fachärzten der Stadt.
Ich glaube wirklich, dass all diese Ereignisse ein Beweis für mein Engagement sind. Das soll kein Eigenlob sein – vielleicht bin ich ja ein Dummkopf. Ich vertraute dem Arzt, den ich im Laufe meiner Ermittlungen kennengelernt hatte; darum musste ich bei ihm bleiben. Der Fall bedeutete mir eben viel. Hätte das FBI mich vom Fall abberufen, hätte ich einen anderen Kardiologen suchen müssen.
Es gibt einen Nachtrag zu dieser Geschichte, einen schlimmen Vorfall, der sich ein paar Tage später ereignete. Wir aßen alle zu Mittag. Greg machte sich große Sorgen um mich. Ich sah es in seinen Augen. »Jackie, geht es dir gut?«, fragte er. »Alle hatten Angst um dich.«
»Klar, Greg. Es ist nichts Schlimmes«, versicherte ich ihm.
Dann ließ Greg eine Bombe platzen. »Wir haben eine miese Ratte unter uns.«
Plötzlich hörte das Gelächter auf, und alle schauten sich um. »Wir müssen uns unbedingt um diesen Kerl kümmern«, beharrte Greg.
»Was ist denn los? Wer ist es?«, fragte ich unschuldig. »Wer ist es?«
Greg zeigte mit einem langen Finger auf mich. »Du bist es, Jack!«, sagte er.
Ich war im New York Hospital gewesen, um meine Herzfrequenz zu senken. Aber jetzt war ich sicher, dass mein Herz 300 Mal in der Minute schlug! Plötzlich erkannte ich, was er tatsächlich gemeint hatte: das kleine Gerät, das meine Herzfrequenz 24 Stunden am Tag überwachte. Er hatte gar nicht das Aufzeichnungsgerät gemeint, das ich immer bei mir hatte, wenn ich mit ihm und den anderen zusammen war.
»Ach ja, du meinst dieses Ding hier!«, sagte ich und deutete auf den medizinischen Apparat. Alle lachten herzhaft.
Ich lehnte mich zurück und dachte: Verdammt noch mal! Das war ein Klassiker!
»Du wirst wieder gesund, Junge!«, sagte der Alte und grinste mich an. Er freute sich diebisch, dass er mir Angst eingejagt hatte. Dies war ein entscheidender Augenblick für mich. Ich wusste, wenn ich diesen Moment überleben konnte, dann konnte ich während der Ermittlungen alles überleben. Jeder normale Mensch hätte sofort einen Herzanfall bekommen.
Kapitel 17
Begegnung mit Robert Vaccaro
Während ich dem FBI neue Puzzleteile über die Gambinos lieferte, versorgte das Büro mich ebenfalls mit neuen Informationen. So erfuhr ich beispielsweise von Nat Parisi und Chris Munger, dass Greg mit einigen neuen Leuten
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