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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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schaust dir diesen Mist an?«
    Dann lachte er und zog jedes Mal die gleiche Show ab. Detective Companion liebte alles Italienische, so sehr, dass er an seinem Auto eine italienische Flagge anbrachte und die Stimmen von Dean Martin und Frank ­Sinatra als Handy-Klingeltöne benutzte. Er erzählte gerne, dass er nach Kalifornien gefahren sei, um an der Beerdigung seines Idols Frank Sinatra teilzunehmen.
    Nun waren Kevin und ich also Freunde, und was die Ermittlungen in Sachen Korruption anbelangte, war nur der Himmel die Grenze.
    Bis ich zurück ins Büro ging. Der damalige Direktor der FBI-Außen stelle Miami war der Meinung, dass wir in dem Fall zu langsam vorankamen.
    Statt gegen korrupte Polizisten musste ich auf einmal wieder gegen ­Bürokraten kämpfen.
    »Es geht zu langsam? Was soll das heißen?«, fragte ich ungläubig. ­»Alles läuft hervorragend! Die Korruption hat sich im gesamten Polizei­apparat ausgebreitet! Wir wissen aus zahlreichen Quellen, wie korrupt diese Leute sind. Wir können sie nicht alle gleichzeitig schnappen. So ein Fall braucht Zeit!«
    Mein Chef blieb stur. »Das geht zu langsam«, sagte er. »Ich schließe den Fall ab – es sei denn, Sie bringen sie dazu, eine Ladung Drogen für Sie zu befördern!«
    Ich versuchte ihm zu erklären, dass man das Vertrauen eines Ganoven nur langsam erwirb t … und das eines korrupten Cops noch langsamer! Leider hatte ich keinen Erfolg. Mein Chef schloss den Fall ab. Trotzdem bekam ich anderthalb Jahre später, als ich schon mit DePalma herumhing, immer noch gelegentlich Voice-Mails und Anrufe von Freddy. Er wollte wissen, ob ich Juwelen zu verkaufen und Jobs für die Polizei hätte. Kevin habe nach mir gefragt. Es war unglaublich frustrierend. Es war ein perfekter Fall gewesen, aber die Bürokraten im FBI hatten ihn geschlossen. Das FBI beauftragt oft Leute, die wenig oder gar keine praktische Erfahrung mit der Leitung sehr wichtiger Fälle haben.
    Als das Büro in Miami anderthalb Jahre später einen neuen Direktor bekam, wollte dieser unbedingt größere Fälle anpacken. Special Agent Mario Tariche, der im Fall Willy Falcon und Sal Magluta mein Case Agent gewesen war, wurde Abteilungsleiter. Mario war als Vorgesetzter ebenso gut wie als Agent. Seine erste Amtshandlung bestand darin, den Fall der korrupten Polizisten in Hollywood, Florida, wieder zu eröffnen. Mario ­Tariche und Kevin Luebke riefen mich an und fragten, ob ich die verdeckte Ermittlung gegen den Polizeiapparat von Hollywood wiederaufnehmen könne. Also packte ich den Koffer und fuhr nach Hollywood, wo ich mich wieder mit Freddy, dem Juwelier, und Kevin Companion, dem korrupten Cop, traf. Bald war alles so, als wäre ich nie fort gewesen. Wir unterhielten uns über gemeinsame kriminelle Aktivitäten aller Art.
    Da ich gleichzeitig für das New Yorker Büro an den Fällen Gambino, Royal Charm und Steal Pier sowie an einem großen Drogenfall arbeitete, hatte ich keine Zeit, mich ganz dem Fall Hollywood zu widmen. Darum stellte ich einige verdeckte Ermittler als meine »Gang« vor. Es waren Kollegen, denen ich vertraute und vor denen ich größten Respekt hatte: meine Freunde und Partner Mikey »Suits« Grimm und die Agenten Dave und Joe. Ich sagte den Ganoven, ich sei zum Capo befördert worden und müsse daher einen Teil meiner Verantwortung auf diese anderen Mafiosi abwälzen. Bei wichtigen Besprechungen erschien ich nach wie vor, zum Beispiel wenn wir Schmiergelder auszahlten oder als wir Kevin einluden, Kollegen mitzubringen.
    Wie ich erwartet hatte, akzeptierten Kevin, seine Kollegen und die Besitzer des Juweliergeschäftes diese drei verdeckten Ermittler total. Meine Jungs gaben den korrupten Polizisten »gestohlene« Diamanten, Kunstwerke und Wertpapiere, und die Cops beförderten die Ware nach Atlantic City. Wir erklärten jedes Mal, es handle sich um Hehlerware. Das störte die Cops nie, weil sie an jeder Fahrt verdienten.
    Wir unternahmen mehrere solche Fahrten und beauftragten Kevin Companion, jedes Mal einen anderen Kollegen mitzubringen. Wir wollten alle korrupten Polizisten in Hollywood überführen. Verbotene Provokation? Selbstverständlich nicht! Was muss ein Polizist sagen, wenn man ihm anbietet, gestohlene Waren in einen anderen Bundesstaat zu bringen? Er muss sagen: »Kommt nicht in Frage! Sie sind verhaftet!«
    Wir haben niemanden angestiftet, sondern das Recht durchgesetzt.
    Einmal sagte ich zu Kevin: »Du hast uns sehr geholfen. Kann sein, dass ich dich eines Tages

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