Ich war nur kurz bei Paul
gegenseitigem Sex mit ihr verloren. Sie nahm es ergeben hin und versuchte stattdessen, aus ihm finanziell herauszuholen, was nur ging. Eine Beziehung, die nicht mehr lange gutgehen konnte.
»Klar ist das wahr, Süße! Wart's nur ab.«
Nur gut, dass er endlich dahinter gekommen war, wie das damals mit dem Rausschmiss von der Schule abgelaufen war. Hatte er sich doch monatelang den Kopf darüber zermartert, wie es dem alten Schuler mit seiner Töle gelingen konnte, ihn zu überführen. Es war ihm klar, dass er nicht allein agiert haben konnte.
Das fehlende Mosaikteilchen lieferte ihm Ata. Er hatte diesen Neuen aus der Siebten mit der Töle, die sie damals gekidnappt hatten, gesehen. Also steckte dieser Fuzzi mit dem Alten unter einer Decke und musste ihn, Maik, bei der Übergabe fotografiert haben. Auf diese Verbindung wäre er von allein nie gekommen, aber der Zufall kam dem Tüchtigen eben gern zu Hilfe. Und jetzt hatte er in den vor ihm liegenden Sommerferien ausreichend Zeit, an den beiden seine Rache zu nehmen. Einen Maik Luckner verarschte man nicht, ohne dafür zu bezahlen!
Er hatte herausbekommen, dass Ralf Jensen in der Mecklenburger Straße wohnt. Auch erfuhr er durch Kontakte zu Ehemaligen, dass dieser Fuzzi jetzt mit der schüchternen Puppe aus seiner Klasse ging, dieser Lea Büchner. Eine Zeitlang hatte Maik auch schon einmal ein Auge auf sie geworfen gehabt, war von ihr jedoch demonstrativ nicht beachtetet worden. Sie schien ihm sehr schüchtern und naiv zu sein - eben doch nicht sein Kaliber!
Dann grübelte er darüber nach, wie er diesem Schuler eins auswischen konnte. Er hatte schon fast wieder dessen Töle in seine Planspiele einbezogen, als ihm ein weiterer Zufall zu Hilfe kam. Zuhause fand er einen Brief auf dem Schreibtisch seiner Mutter und ersah daraus, dass sie in Geschäftskontakt mit diesem Paul Schmitt stand. Ein diabolisches Grinsen konnte er sich bei dieser guten Nachricht nicht verkneifen. Das waren doch Aussichten! Diese Londonreise würde der Gute so schnell nicht vergessen ; Margit durfte sich schon mal nach einem neuen Geschäftspartner umsehen. Wahrscheinlich hatte sogar dieser Paul seiner Mutter den Floh mit dem Internat ins Ohr gesetzt? Wundern würde ihn das nicht, denn es sah ihr überhaupt nicht ähnlich, von selbst auf diesen Plan gekommen zu sein.
Kapitel 22
Nach dem fünften Freizeichen knackte es; das Gespräch wurde auf die Mailbox umgeleitet. »Hier ist die Mailbox von Margit Luckner. Bitte hinterlassen Sie mir eine Nachricht! Ich rufe zurück.«
»Ja, hören Sie? Hier spricht Ralf Jensen. Ich passe auf den Hund von Herrn Schmitt auf und mache mir Sorgen, weil er schon vor drei Tagen zurück sein wollte. Richten Sie ihm bitte aus, dass er mich dringend zurückruft auf...«, er nannte seine Mobilnummer und legte auf.
»Niemand abgenommen, was?« Frau Steinhaus schüttelte besorgt den Kopf. Dann, wie um ihre eigenen dummen Gedanken zu vertreiben, machte sie mit der Hand eine wegwerfende Geste. »Ach, das wird sich schon aufklären, Junge! Wenn er sich bei mir melden sollte, dann rufe ich dich an, und umgekehrt machen wir es genauso, in Ordnung?«
Ralf steckte den Zettel mit den Kontaktdaten ein, versprach es und verabschiedete sich dann. Er hatte Angst um Paul, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass Paul sich nicht um seinen Hund kümmerte, wenn er es doch versprochen hatte. Hoffentlich hatte er nicht wieder mit dem Trinken angefangen!
Auf der Straße, bevor er noch auf sein Fahrrad stieg, zog er den Zettel noch einmal hervor. M. Luckner . Was zum Teufel, kam ihm daran so bekannt vor? Luckner . Der Name sagte ihm etwas, aber was? Schlagartig kam ihm die Erinnerung: Dieser Maik, der von der Schule geflogen war, hieß Luckner - M. Luckner. Aber das konnte doch keinen Zusammenhang haben. Luckner war sicherlich kein so seltener Name. Ralf erinnerte sich der Telefonzelle, an der er immer vorbeikam, wenn er zu Paul fuhr. Er würde sofort das Telefonbuch studieren. Zum Glück gab es eines in der Zelle. Rasch schaute er nach und tatsächlich; es gab in Lübeck eine ganze Spalte voller Luckner . War diese Namensgleichheit nun also doch nur ein dummer Zufall?
Die Geschichte lag mittlerweile schon ein Jahr zurück. Aber dann fiel ihm ein, dass ihm vor einigen Wochen, als er Karlchen in Pflege hatte, Tim und Ata begegnet waren. Plötzlich konnte er sich nicht mehr mit dem Gedanken beruhigen, dass es
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