Ich war nur kurz bei Paul
entfernt und fremd klingendem Freizeichen wich.
Kapitel 21
So ließ es sich doch viel angenehmer leben als in diesem elenden Internat. Nina hockte auf seinem Schoß und knabberte an seinem Ohr. Sein Blick fiel in ihr Dekollete und auf das kleine Schmetterlings-Tattoo auf dem Ansatz ihres linken Busens. »Maiki, du hast mir soo gefehlt! Kannst du nicht dafür sorgen, dass du wieder hierher nach Lübeck zurückkehrst?« Klar, hatte er ihr gefehlt, wer sollte ihr wohl sonst den Stoff besorgen, von dem sie inzwischen immer mehr benötigte?
»Ist bereits in Arbeit, Süße! Vertrau nur dem alten Maik.« Sie hörte mit dem Geknabbere auf und sah ihn freudig an. »Ist das wirklich wahr, oder verarscht du mich gerade?« Maik knöpfte ihre Bluse weiter auf, nahm ihre strammen Brüste in seine Hände und drückte daran. Sie schloss die Augen und stöhnte gekonnt. Sie hatte einiges hinzugelernt, seit sie für ihren Drogenkonsum weitgehend selbst aufkommen musste. Er wusste, dass sie seit einiger Zeit immer häufiger anschaffen ging.
Todd hatte sie auf ihren Wunsch hin an einen Privat-Clubs vermittelt, der immer auf der Suche nach Anfängerinnen war und in dem die Mädchen auf eigene Rechnung anschaffen konnten - ohne Luden. Allerdings waren die Zimmermieten saftig, das wusste er und es gefiel ihm nicht, dass sein Einfluss auf die Kleine sank, seit er ihr nicht mehr mit Geld unter die Arme greifen konnte. Leider war es in dem Internat nicht möglich, die gewohnte Tour abzuziehen, die ihm hier am Käthe-Kollwitz-Gymnasium so erfolgreich immer genügend Kohle beschert hatte. Zu sehr hatten sie dort ein Augenmerk auf alles, was die Schüler in ihrer Freizeit trieben.
Außerdem hatte sein alter Herr deutliche Worte zu ihm gesprochen, und Maik wusste, dass mit dem Alten nicht zu spaßen war, wenn man seine selten ausgesprochenen Ermahnungen nicht gebührend ernst nahm. So hatte Maik sich in sein Schicksal ergeben und sich bemüht, unauffällig zu bleiben. Das Internat war nicht so schlecht und es verschaffte ihm neue Eindrücke und Möglichkeiten. Mit den Mädchen lief es auch nicht übel - man musste nur vorsichtig sein und taktisch klug vorgehen, dann ließ es sich in dem Internat schon einrichten.
Trotzdem fehlte ihm dort etwas Entscheidendes: Status und Geld! Daran krankte es - krankte er. Selbst Tim und Ata waren mittlerweile seinem Einfluss weitgehend entronnen. Seit sie mit ihm von der Schule geflogen waren, hatten sie eine Weile abgehangen und waren dann in eine Fördereinrichtung zur beruflichen Vorbereitung gegangen. Diese Maßnahme lief zwei Jahre, danach würde ihnen die Einrichtung bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz behilflich sein.
Seine Alten bestanden jedoch hartnäckig darauf, dass er ein gutes Abitur hinlegte. Warum auch nicht? Er wusste, dass er es schaffen konnte, wenn er sich nur genug zusammennahm und sich mit seinen Büchern beschäftigte. Er hatte sich darauf gefreut, wieder einmal die Sommerferien in Lübeck und somit auf dem Priwall in ihrem Ferienhaus verbringen zu können. Strandleben und Surfing pur!
Nina war auch sofort wieder bereit, ihre Zeit mit ihm zu verbringen. Nur, dass er ihr nicht mehr soviel Geld zustecken konnte, erschien ihm armselig und schwächte seinen Einfluss auf sie. Er liebte es, sie schlecht und herrisch zu behandeln. Diese Ader beobachtete er schon lange an sich. Anfangs hatten Tiere unter seinen Launen zu leiden, wie Frösche, Vögel und Kaninchen. Das Luftgewehr war damals sein erstes Machtwerkzeug in dieser Hinsicht gewesen.
Dann folgten seine Kampftechniken: Er hatte gelernt, dass es sich auszahlte, unfair zu sein und immer gerade das zu tun, was sein Gegner für unmöglich halten musste. Die meisten seiner Siege gingen auf das Konto seiner Mitleidlosigkeit. Genau diese Mischung machte ihn bei einem bestimmten Typ Mädchen superattraktiv. Er fand diesen besonderen Typ immer sofort, und sie schienen ihm geradewegs zuzulaufen.
Im Internat hatte er zurzeit gerade mit zwei Schnitten etwas am Laufen. Sie wussten voneinander und versuchten sich gegenseitig auszustechen und zu übertrumpfen. Er sah es mit Vergnügen und hielt ihren Wettkampf mit allerlei Tricks in Gang.
Nina hingegen, war mittlerweile recht abgebrüht und abgestumpft. Seit er wusste, dass sie ihren Drogenkonsum mit Liebesdiensten finanzierte, hatte er sich von ihr nur noch gelegentlich bedienen lassen, aber die Lust am Küssen und
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