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Ich weiss, dass du luegst

Ich weiss, dass du luegst

Titel: Ich weiss, dass du luegst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Ekman
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interpretiert. Dieses Kapitel sollte die Schwierigkeiten verdeutlicht haben, die auftreten, wenn die Aufzeichnungen des Lügendetektors als Lügenbeweis interpretiert werden. Der Lügenermittler muss stets die Wahrscheinlichkeit einschätzen, ob eine Geste, ein Gesichtsausdruck oder ein polygraphisches Zeichen emotionaler Erregung eine Lüge oder Wahrheitstreue widerspiegelt. Ganz selten kann er sich absolut gewiss sein. In diesen seltenen Fällen, in denen eine Emotion im Widerspruch zur Lüge als deutlicher Gesichtsausdruck an die Oberfläche kommt, oder wenn ein Teil der verheimlichten Information im Lauf einer Tirade herausgeschrien wird, wird es der Verdächtige selbst bemerken und ein Geständnis ablegen. Viel häufiger sind Verhaltenshinweise auf Täuschungen oder Hinweise auf Ehrlichkeit - wie es beim Lügendetektor der Fall ist - lediglich eine Grundlage für die Entscheidung, ob man die Untersuchung weiterführen soll oder nicht.
    Der Lügenermittler sollte auch die spezielle Lüge im Rahmen der Wahrscheinlichkeit auswerten, dass es überhaupt keine Fehler zu entdecken gibt. Manche Täuschungen sind so leicht durchzuführen, dass es wenig Chancen auf Verhaltenshinweise gibt, die nach außen dringen könnten. Andere Lügen sind wiederum so schwer zu meistern, dass dem Lügner viele Fehler unterlaufen und viele Verhaltenshinweise zu berücksichtigen sind. Im nächsten Kapitel wird beschrieben, was man bei der Einschätzung bedenken muss, ob eine Lüge schwer oder leicht aufzuspüren ist.

    Fußnoten: | [nächstes Kapitel]

    a. Nur eine Handvoll Wissenschaftler haben dem Lügendetektor eine Forschungsarbeit gewidmet.| weiter lesen

    b.  Folgende amerikanische Behörden benutzen zurzeit den Lügendetektor: Die Militärstrafverfolgungsbehörde CID, der militärische Nachrichtendienst INSCOM, die Militärstrafverfolgungsbehörde der Marine NCIS, der Luftwaffengeheimdienst AFOSI, die Militärstrafverfolgungsbehörde der Marineinfanterie (Marine Corps CID), die Nationale Sicherheitsbehörde NSA, die Strafverfolgungsbehörde Secret Service, das FBI, die Bundesbehörde USPIS zur Bekämpfung von Kriminalität im Postwesen, das Amt für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe ATF, die Drogenbekämpfungsbehörde DEA, die CIA, die U.S. Marshals, die Zollbehörde und das Arbeitsministerium.| weiter lesen

    c.  In der Vorbereitung dieses Kapitels habe ich häufig auf den OTA-Bericht zurückgegriffen. Ich bin den vier Menschen dankbar, die einen Entwurf dieses Kapitels kritisch gelesen und viele nützliche Vorschläge gemacht haben: Leonard Saxe (Dozent für Psychologie an der Boston University); Denise Dougherty (OTA-Expertin) als Autorin und Co-Autorin des OTA-Be- richts; David Lykken (University of Minnesota) und David Raskin (University of Utah). Denise Dougherty beantwortete außerdem großzügig und geduldig meine vielen Fragen, während ich mir einen Weg durch die gegensätzlichen Argumente und Probleme bahnte.| weiter lesen

    d.  Bestimmte Formen der Informationsverarbeitung - Konzentration, Informationsaufnahme, vielleicht auch Verwirrung - können ebenfalls Veränderungen in den Prozessen des vegetativen Nervensystems auslösen. Obwohl die meisten Berichte über die Funktion des Polygraphen als Lügendetektor die Rolle der emotionalen Erregung betont haben, glauben sowohl Raskin als auch Lykken, dass Informationsverarbeitung während einer polygraphischen Untersuchung mindestens genauso wichtig bei der Bewertung der Vorgänge im vegetativen Nervensystem sei.| weiter lesen

    e.  Während Lykkens Logik in dieser Hinsicht plausibel zu sein scheint und mit meiner eigenen Argumentation übereinstimmt, ist Raskin der Meinung, dass die Beweise für diesen Punkt nicht unerschütterlich sind. In zwei Studien wurden bei einem Vortestinterview absichtlich Fehler gemacht, um dem Verdächtigen die Fehlbarkeit des Polygraphischen Tests vorzuführen. Bei der darauffolgenden Prüfung ließ das Aufspüren der Lügen nicht merklich nach. Allerdings wurde die Brauchbarkeit der von Raskin zitierten Studien angezweifelt. Dies ist eines von vielen Problemen, die weiter erforscht werden müssen.| weiter lesen

    f.  Raskin behauptet, ein geschickter Anwender des Polygraphen sollte in der Lage sein, dem Verdächtigen zu verheimlichen, welche Frage wichtiger für sein Schicksal Ist - die Kontrollfrage oder die relevante Frage. Weder mir noch anderen Kritikern der Kontrollfragentechnik ist es plausibel, dass diese Taktik stets

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