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Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)

Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)

Titel: Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Betschart
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gesellig, gemütlich und liebenswürdig. Der Blaudominante ist zurückhaltend, still, ernsthaft und nachdenklich. So fällt es Ihnen leicht, die drei Typen schon beim ersten Kontakt zu erkennen. Stellen Sie sich vor, Sie sind zu einer Party eingeladen und betreten einen Raum, in dem schon viele Gäste anwesend sind. Mit ein wenig Übung können Sie durch Beobachtung schon fast auf Anhieb die drei Haupttypen ausmachen. Rechts hinten im Raum sehen Sie einen Menschen, der sich zurückhält, der nicht von sich aus auf andere zugeht und vielleicht sogar ohne Gesprächspartner allein am Büffet steht. Sie können sicher sein, dass es sich um einen Blaudominanten handelt. Solche Menschen sind oft froh und dankbar, wenn andere den Kontakt zu ihnen suchen oder ihnen in der Gruppe weitere Menschen vorgestellt werden, so dass sie einen Anknüpfungspunkt für ein Gespräch haben.
    Am besten suchen Sie sich jetzt einen Gründominanten aus, wenn Sie den Blaudominanten mit einem Gesprächspartner versorgen wollen. Den Gründominanten erkennen Sie daran, dass er bereits eine große Menge von Menschen um sich geschart hat, mit denen er sich locker plaudernd, vielleicht auch scherzend, unterhält. Der Grüne wittert jede Kontaktmöglichkeit – vielleicht hat er Sie schon entdeckt, als Sie den Raum gerade erst betreten haben, und ist gleich mit ausgestreckter Hand auf Sie zugekommen. Der Grüne sucht die Nähe, auch die körperliche Nähe, und berührt seinen Gesprächspartner gerne während des Gesprächs.
    Während Sie sich mit dem Gründominanten unterhalten, beobachten Sie schräg gegenüber einen Menschen, der nicht zu überhören und irgendwie auch nicht zu übersehen ist. Er steht im Mittelpunkt einer Gruppe von Leuten, denen er lautstark etwas erzählt. Anscheinend hat er in dieser Gruppe das Sagen, denn während er spricht, hören die anderen mehr zu, als dass sie selbst sprechen. Sie wissen, dass es sich um einen Rotdominanten handelt.
    Die Party nimmt ihren Lauf, und diesmal hören Sie nicht nur genau zu, was die Einzelnen sagen, sondern auch, wie sie argumentieren und sprechen. An Ihrem gründominanten Gesprächspartner bemerken Sie bald, dass er von einem Thema zum nächsten springt: Er scheint über Gott und die Welt zu reden – hat er überhaupt ein bestimmtes Thema, über das er mit Ihnen sprechen möchte? Anscheinend nicht, aber dafür fallen ihm viele lustige Anekdoten und Geschichten ein, mit denen er Sie und die anderen in seiner Runde bestens unterhält. Es scheint, ihm geht es vor allem um die Geselligkeit, nicht darum, etwas Bestimmtes zu sagen oder zum Ausdruck zu bringen.
    Im Laufe des Abends haben Sie Gelegenheit, auch dem Rotdominanten zuzuhören. Er erzählt engagiert von dem neuen Auto, das er sich gekauft hat, und von anderen «Spielzeugen»: vom nagelneuen iPad, vom Laptop, von seiner Segelyacht – und davon, dass er letzte Woche mit dem Privatjet nach Dubai zu einem wichtigen Kunden geflogen ist. Hin und wieder haben Sie den Eindruck, dass er nicht mit dem Zaunpfahl, sondern eher schon mit dem Garagentor winkt. Schließlich haben Sie doch längst verstanden, dass er gerne im Mittelpunkt steht. Es gelingt dem Rotdominanten, die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer zu fesseln, wobei er in der Runde die Gesprächsthemen, zwischen denen er manchmal hin- und herspringt, bestimmt.
    Wenn Sie sich nun mit dem Blaudominanten unterhalten wollen, so sollten Sie selbst die Initiative ergreifen. Und falls Sie nicht selbst ein lupenreiner Blautyp sind, sondern wenigstens ein bisschen Rot oder Grün in Ihrem Profil haben, sollte Ihnen das auch gelingen. Sie müssen das Gespräch führen, denn der Blaudominante bleibt über längere Zeit nur Ihr Zuhörer. Wenn er zwischendurch mal etwas sagt, dann bezieht er sich auf einzelne Argumente von Ihnen, die er genau reflektiert, vielleicht auch infrage stellt, wenn er sie für falsch hält. Dabei macht er sich keine Gedanken darüber, dass er Sie mit seiner Kritik an Ihren Ausführungen verletzen könnte, denn er ist stets der Sache verpflichtet, nicht der Person. Nehmen Sie es also nicht persönlich, denn er meint es nicht so! Seine Darstellungen sind systematisch, geordnet und wohl überlegt. In seiner nüchternen und sachlichen Art kann er auch manchmal sarkastisch oder ironisch sein. Auch das sollte Sie nicht stören, was möglicherweise der Fall ist, wenn Sie selbst ein Gründominanter sind, der mit der trockenen Art von Blaudominanten und ihrem eigenwilligen Humor manchmal

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