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Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Titel: Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne B. Ragde
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waren. Natürlich hatte sich niemand bedankt, aber für den Moment hatte es keine Rolle gespielt. Vielleicht hatten sie nicht einmal bemerkt, wie sauber es war, als sie nach Hause gekommen waren. Oder sie hatten allesamt und alle für sich geglaubt, die Familie von gegenüber habe geputzt. Dann hatte Frau Rudolf geglaubt, Frau Larsen habe geputzt und umgekehrt, und keine hatte einen Grund zu irgendeiner Kritik gesehen.

    Sie goss für sich und Egil Kaffee ein, suchte Haferkekse hervor und bestrich sie mit Ziegenkäse. Sie hatte das Kreuzworträtsel schon mehr als zur Hälfte gelöst, und morgen würden die neuen Illustrierten erscheinen, das war etwas, worauf sie sich freuen könnte.
    Sie hörte, wie oben die Küchenstühle verschoben wurden.
Jetzt setzten sie sich an den Tisch zu ihren Kohlrouladen. Oder vielleicht hatte Frau Rudolf Schmorkohl gekocht, auch Schmorkohl schmeckte sehr gut. Und war billig, nicht zuletzt billig. Vor allem für Rudolfs, da oben fehlte es sicher nie an Kohl.

    Sie knabberte einen Keks und vertiefte sich in das Kreuzworträtsel. Akzeptieren … hinnehmen. Gelebt … existiert. Knapp … wenig. Fluss … Ob oder Po. Dann ging die Haustür, sie lauschte. Deutlich hörte sie Susy, die Rudolfs gegenüber wohnte, schimpfen, aber sie hörte nicht, dass der kleine Bruder antwortete. Susys Pflichten als große Schwester bestanden jeden Nachmittag darin, den zehn Jahre alten Oliver zu suchen und ihn zum Essen nach Hause zu holen. Und der konnte wirklich sonst wo sein, das konnte sie bestätigen. Der Bengel trieb sich einfach überall herum: im einen Moment oben auf dem Klettergestell, im nächsten mit seinem Fahrrad an der Straßenkreuzung. Ein Wunder, dass die Kleine sich diese tägliche Fron gefallen ließ, aber Frau Larsen war zu bequem, um den Jungen selbst zu Tisch zu holen, das stand immerhin fest. Frau Larsen war der einzige Mensch aus England, den sie je kennengelernt hatte. Oder, na ja, kennengelernt war wohl übertrieben. Sie grüßten einander, das war wohl zutreffender, und ab und zu gab es ein wenig Geplauder, Frau Larsen in gebrochenem Norwegisch, aber in der Wohnung war sie nie gewesen. Dass Engländerinnen so faul waren, war ihr ganz neu gewesen. Sie war auch in den anderen Wohnungen noch nie gewesen, abgesehen von der gegenüber, als es dort den Wasserschaden gegeben hatte und Egil ihnen gezeigt hatte, wo der Haupthahn der Wohnung war. Sie war einfach mitgekommen in der ganzen Aufregung. Aber damals hatten noch Øverbergs dort gewohnt, ehe Herr und Frau Moe eingezogen waren, und sicher hatten sie alles neu gestrichen und tapeziert, und natürlich hatten sie ganz andere Möbel. Bei Øverbergs
waren alle Küchenschranktüren hellgrün gestrichen, und sie hatten grüne Häkelbezüge über den Gardinen gehabt, das wusste sie noch, es hatte sehr hübsch ausgesehen. Von außen sah sie jetzt, dass Moes dunkelrote Vorhänge hatten, die rein gar nicht zu dem Hellgrün passten, und da hatten sie sicher auch ihre Küchenschranktüren angestrichen.
    »Nimm dir doch einen Keks, Egil.«
    »Ist da Butter drauf?«
    »Ja, natürlich ist da Butter drauf.«
    »Dann wird das Garn klebrig.«
    »Du kannst doch eine kleine Pause machen.«
    »Nein, ich möchte das hier jetzt fertig kriegen.«
    »Möchtest du vielleicht einen mit nur Käse?«
    »Ja, danke. Die Amerikaner haben heute vierzehnhundert Marinesoldaten an Land gesetzt. Das haben sie im Radio gesagt«, sagte er.
    »Großer Gott«, sagte sie und schnitt zwei Scheiben Ziegenkäse ab.
    »Das kann man wohl sagen, ja.«
    »Möchtest du einen oder zwei Kekse?«
    »Zwei.«
    Jetzt würden sie in den Nachrichten unendlich viel über Vietnam bringen, und das fand sie wahnsinnig langweilig. Das sagte sie Egil natürlich nicht, der alle Nachrichten über den Vietnamkrieg verschlang und unbedingt mit ihr darüber reden wollte. Sie hatten ja sonst hier im Haus keinen Kontakt, schon gar nicht mit Leuten aus Treppenhaus C oder B, und da hatte er wohl das Bedürfnis, mit ihr darüber zu sprechen. Bei seiner Arbeit interessierten sie sich auch nicht besonders für diesen Krieg, Bankleute hatten offenbar ganz andere Dinge im Kopf als Vietnam.
    »Was Herr Rudolf wohl dazu sagen würde«, sagte sie.
    »Wozu denn?«
    »Das mit Vietnam. Wie du gesagt hast«, sagte sie und presste die Käsescheiben mit flacher Hand auf die Kekse, damit sie daran festklebten.
    »Das interessiert mich nicht. Dieser Nazi«, sagte er.
    »Das kannst du doch gar nicht wissen.«
    »Doch, das

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