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Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Titel: Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne B. Ragde
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Larsen.
    »Großer Gott, was für ein gieriger junger Mann!«, rief die Frau mit der Soße in den Haaren. Ihr war jetzt eine Art Plastikplane um die Haare gewickelt worden, und das, was aussah wie ein Nachthemd, hing über der Stuhllehne. Ihre Brüste ragten unter einem türkisen Pullover hervor, und in die hätte er wirklich gern gebissen, oh Scheiße.
    Als er die Kippe in das Meer aus bereits toten Filterstummeln in dem riesigen Aschenbecher stopfte, bekam er Frau Larsens Unterschrift auf seinem Quittungsblock.
    Zwanzig Kronen.
    Und zu seinem Ärger merkte er, dass er jetzt geil war, auch wenn der Anblick ihrer unappetitlich roten Hände zum Glück ein wenig geholfen hatte. Er nahm die Apfelsine von der Waschmaschine, betastete die Krümmung der kühlen Fruchtschale, oh verdammt, wenn man jetzt auf einem Campingplatz im Gebüsch liegen könnte. Er hatte es eigentlich ziemlich satt, geil zu sein, hatte es satt, ständig an Frauen zu denken, das Einzige, was diese Bilder in seinem Kopf nun vertreiben konnte, war der Gedanke an Motorrad und Geld. Er musste sich für den Rest dieses Arbeitstages darauf konzentrieren. Vielleicht lag es am Frühling, und man wurde im Mai geiler. Und der hieß ja auch Wonnemonat. Vielleicht gab es einen Zusammenhang.

    »Dann geh ich eine Treppe höher. Danke für das nette Gespräch, die Damen.«
    Er machte eine dramatische Verbeugung und zog die Tür hinter sich zu. Diese verdammte Apfelsine. Er konnte sie ja nicht einfach auf die Treppe legen. Oder … natürlich konnte er das. Er legte sie auf eine Stufe unterhalb des nächsten Absatzes, wo Frau Rudolf sie nicht sehen konnte.

    Berg. Was für ein langweiliger Name. Typisch norwegisch. Was für eine Vorstellung, einfach so nach einem Berg benannt zu sein. Total idiotisch.
    Das Wasser und der Flirt und der Kuchen hatten ihn aufgemuntert. Zwanzig Kronen bisher, und es war erst halb zwei! Er merkte, dass seine Latte sich beim Gedanken an den Schuhkarton zu Hause im Schrank ein wenig beruhigte, als die Tür einen
schmalen Spalt geöffnet wurde und ein verängstigtes Gesicht ihn ansah.
    »Wir nehmen nichts«, sagte sie leise, noch ehe er den Mund öffnen konnte.
    »Aber Sie wissen ja gar nicht, was ich habe!«, sagte er und breitete die Arme aus.
    »Kommst du denn von der Baugenossenschaft?«
    »Nicht direkt. Ich verkaufe Gucklöcher zu nur neunzehn Kronen das Stück und ich montiere sie hier und jetzt, und die Rechnung kommt mit der Post. Ist im Handumdrehen erledigt.«
    »Warum denn?«
    »Warum was?«
    »Was soll ich mit so einem?«
    »Dann sehen Sie, wer klingelt. Durch das Guckloch. Und man muss die Tür nicht aufmachen, wenn man diesen Menschen nicht zu Besuch haben will.«
    »Aber… aber… ich schalte die Klingel ein und aus, mit einem Knopf.«
    »Warum das denn?«
    »Damit wir sie nicht hören … Dann höre ich nicht, ob geklingelt wird, und dann …«
    »Mama! Es raucht!«
    »Aber wollen Sie nicht wissen, wer klingelt?«, fragte er, ehe sie die Tür zuknallte.
    Er wartete ein wenig, dann klingelte er noch einmal, und sie war sofort wieder da.
    »Alle kaufen«, sagte er ganz schnell. »Ist vielleicht Ihr Mann zu Hause?«
    »Nein.«
    »Ich bin sicher, dass er sich eine Wohnungstür mit denselben Möglichkeiten wie alle anderen im Haus wünscht.«
    »Ich weiß nicht… neunzehn Kronen. Ich ….«
    »Wenn Sie sich die Sache anders überlegen, komme ich zurück und entferne das Loch, ich dichte es ab und poliere es, bis niemand mehr sehen kann, dass es überhaupt da war. Und Sie bekommen das Geld zurück.«
    »Das ganze Geld?«
    »Das ganze Geld«, sagte er. »Und es geht im Handumdrehen. Montieren und entfernen. Und ich garantiere, Ihrem Mann wird es gefallen. Sie können doch einfach sagen, die Genossenschaft hat angeordnet, dass alle eins haben müssen.«
    So hartnäckig musste er nur selten verkaufen. Sie spitzte den Mund und starrte mehrere Sekunden die Fußmatte an, er begriff, dass sie heftig nachdachte, deshalb beschloss er, die Klappe zu halten, während es hinter den platten Locken arbeitete. Sie war eine vollkommen uninteressante Frau, das sah er schon durch den schmalen Türspalt. Vor allem war es wohl der Mangel an Ausstrahlung, die ganze Frau wirkte doch mehr tot als lebendig, der arme Ehemann.
    Als sie endlich das Gesicht hob, sagte er: »Sie werden es nicht bereuen. Alle wollen jetzt eins haben. Und Sie brauchen nicht mehr für die Falschen aufzumachen.«
    »Kannst du nicht bis morgen warten? Damit ich zuerst mit

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