Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)
kaugummikauende Kicherlieschen mit zu dünnen Beinen und kleinen Brüsten und flachen Schuhen und zu viel Schminke. Und total hysterisch, wenn er nur den BH-Verschluss an ihrem Rücken berührte. Herrgott. Und er traf auch kaum noch welche, da er nicht zur Schule ging, sondern sich tagsüber in Privatwohnungen herumtrieb. Eine feste Freundin hatte er noch nie gehabt, aber er hatte mit zwei Mädchen geschlafen, beides Schwedinnen, beide Male in den Ferien in Schweden, beide Male unter freiem Himmel auf einem Campingplatz mit der Gefahr, erwischt zu werden, was alles noch extra prickelnd gemacht hatte.
Er fühlte sich eigentlich ziemlich erfahren, und deshalb flirtete er gern mit Frauen, die wussten, was sie taten. Sie waren
verheiratet, sie schliefen sicher pausenlos mit ihren Männern, vielleicht abgesehen von der im Erdgeschoss mit dem toten Baby. Oder vielleicht machte gerade sie es, um sich ein wenig zu trösten und um ein neues Kind zu bekommen.
Er glaubte, man müsse sich erfahren fühlen, um gern zu flirten, und er glaubte, dass die Frauen das merkten. Sein Schwanz war überdurchschnittlich groß, jedenfalls demnach zu urteilen, was er in der Schule beim Duschen nach dem Sport hatte sehen können, auch wenn die Schwänze da schlaff nach unten gehangen hatten. Und beide Male mit den Schwedinnen hatte sein Körper genau gewusst, was er zu tun hatte, sein Schwanz und sein Mund und seine Hände. Er hatte von peinlichen ersten Malen gehört, wo es dem Typen kam, lange bevor er überhaupt im Mädchen angekommen war, oder wo er den BH nicht aufbekam oder das Kondom falsch herum überstreifte. Ganz zu schweigen von denen, deren Zahnklammern sich verhakten und die sich trotzdem ein paar Kleidungsstücke überstreifen konnten, ehe sie um Hilfe riefen.
Aber selbst beim ersten Mal hatte er alles richtig gemacht. Da war er sich verdammt sicher.
Im ABC der Liebe , das er im Buchladen Bruns gestohlen hatte, indem er es frech und blitzschnell in seinen Hosenbund gestopft hatte, hatte er gelesen, wie Mädchen sich verhielten, wenn sie zum Höhepunkt kamen, und die beiden Schwedinnen hatten mehrere Symptome gezeigt. »Dann hat man als Liebhaber überzeugt«, stand im Buch. Die eine hatte rote Flecken am Hals bekommen und ihre Augen verdreht, als sie ganz zum Schluss gestöhnt hatte. Es sah eigentlich ziemlich scheußlich aus. Die andere hatte die Augen zugekniffen und auf seltsame Weise gegrunzt, was sie bestimmt nie getan hätte, wenn sie sich hätte kontrollieren können, und ihre Möse hatte sich so fest zusammengezogen, dass es ihm gleichzeitig mit ihr gekommen war.
Er konnte auch ziemlich lange machen, das hatte er beide Male bewiesen. Also ja, er würde sich als erfahren bezeichnen. Jetzt musste er sich nur noch Kondome besorgen. Sein Vater hatte die Zeitschrift FOR ALLE abonniert, und da gab es Anzeigen, wo man per Nachnahme bestellen konnte. Aber wie hätte das denn ausgesehen? Wenn der Vater entdeckte, dass eine solche Anzeige ausgeschnitten worden war, wo er seinem Sohn noch nicht einmal zutraute, sich ein blödes Motorrad zu besorgen.
Er spielte ernsthaft mit dem Gedanken, eine solche Anzeige abzuzeichnen, dann müsste er sie nicht ausschneiden. Eine Packung enthielt ein Dutzend Kondome, man bekam zehn Prozent Rabatt, wenn man zwei Dutzend bestellte. Aber was zum Henker sollte er mit zwei Dutzend, das waren doch nicht weniger als vierundzwanzig Kondome! Ja, verdammt noch mal, das wäre was, wenn er plötzlich soooo viele gebraucht hätte. Außerdem hatte man die Wahl zwischen verflixt vielen Sorten, deutschen, englischen und amerikanischen. Die amerikanischen hießen »World’s Best«, und die teuersten kosteten dreizehn Kronen für eine Packung mit einem Dutzend. Sie hießen »Natural / Hyg. Öl«. Er hatte keine Ahnung, was das bedeutete. Hyg. Öl ? Sollte er die Frauen einölen? Die billigsten World’s Best kosteten nur acht Kronen pro Dutzend. Das war doch hoffnungslos, wie sollte er sich nur entscheiden? Und er würde doch, verdammt noch mal, nicht in eine Apotheke oder zu einem Kiosk gehen, seine Mutter hatte einfach überall Freundinnen, das konnte er gleich vergessen.
»Ich bin neunzehn«, sagte er.
»Herrgott, neunzehn Jahre, Barbara«, sagte die Frau mit der braunen Soße in den Haaren.
»Und ich habe keine Freundin, nein. Ich bin frei wie der Wind.«
Er zog den Bohrer hervor und stand damit da, während er grinste und einer nach der anderen in die Augen schaute.
»Und hier ist also ein
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