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Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Titel: Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne B. Ragde
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Schönheitssalon? Wollen Sie vielleicht Filmstars werden?«
    Alle vier lachten glücklich, Frau Rudolf am lautesten, sie hatte sozusagen ein kleines Anrecht auf ihn, weil er bei ihr zuerst gewesen war.
    »Werden? Sind wir doch schon«, sagte Frau Larsen und hielt für einige wunderbare Sekunden seinen Blick fest. Sie hatte von »soup« gesprochen und musste entweder Engländerin oder Amerikanerin sein. Was für eine Vorstellung, so wunderbar zu sein und dann noch aus England oder Amerika zu kommen. Und Barbara zu heißen … Was für ein Glückskerl, der zu so einer Frau nach Hause kommen und einfach zugreifen konnte. Oh verdammt.
    »Du verkaufst also peepholes? Meine Mutter in Bristol hat schon längst eins, und jetzt ist die Entwicklung hierzulande also auch endlich so weit gekommen«, sagte Frau Larsen.
    »So heißt das auf Englisch? Piep-Loch ?«, fragte er und zwinkerte.
    Sie errötete und schaute rasch auf die Soße. Sieh an, dachte er, ich hab sie zum Rotwerden gebracht.
    Er legte die Apfelsine auf ihre Waschmaschine. In diesen Blocks stand die Waschmaschine in allen Wohnungen an der gleichen Stelle. Das war aber auch der logische Platz in Bezug auf Hahn und Ausgussbecken.
    »Dann lege ich also mal los. Mit meinem Bohrer«, sagte er und schwenkte den in der Luft.
    Wieder folgte hysterisches Kichern.
    »Herrgott, was bist du für ein frecher Bengel!«, sagte Frau Larsen. »Ich glaube fast, ich brauche eine Tasse Kaffee zur Beruhigung.«
    »Ich habe Mazariner vom Bäcker mitgebracht«, sagte die Frau mit den Lockenwicklern. »Es reicht für alle, vielleicht auch für dich, Don Juan?«
    »Ja, danke, nachher vielleicht. Aber ein Glas Wasser nehme ich gern sofort. Mir bricht ja der Schweiß aus, wenn ich so viele schöne Damen auf einmal sehe!«
    »Nimm dir ein Glas aus dem Schrank da oben«, sagte Frau Larsen und zeigte mit dem Ellbogen darauf.
    Er ließ das Wasser ein wenig laufen, dann leerte er nacheinander zwei Gläser. Frau Rudolf bekam den Quittungsblock und füllte für Frau Larsen aus. Es musste offenbar schnell gehen, das mit der Haarfarbe, da sie keine Pause einlegen durfte. Frau Rudolf ließ sich die Geburtsdaten nennen und die Namen buchstabieren und füllte routiniert die Spalten aus.
    Er zog die Feile hervor und putzte die Spitze des Bohrers. Es war wichtig, dass er gleich bei der ersten Drehung ins Holz eindrang, sonst konnte das Loch schief ausfallen. Doch das wollte er diesen Damen hier nicht genauer ausmalen, das würde doch zu weit gehen. Es gab einen Unterschied zwischen Flirten und wirklich zur Sache zu kommen.

    Er spürte, dass sie ihn ansahen, als er bohrte. Als er mit dieser Arbeit angefangen hatte, hatte er zu Hause auf dem Dachboden eine alte Latzhose gefunden, die passte perfekt und war so abgenutzt, dass er sicher aussah wie ein erfahrener Handwerker. Und das karierte Flanellhemd trug er mit aufgekrempelten Ärmeln, er fand, dass das maskulin wirkte. Er zwinkerte und flirtete ab und zu ein bisschen, sie lachten, machten Witze und hatten rote Wangen. Auf dem Küchentisch zwischen ihnen stapelte sich allerlei Kram, Kaffeetassen, Teller voller Krümel, Aschenbecher und Zigaretten und Illustrierte. Die Küchenfenster waren verdreckt, das brauchte er seiner Mutter nicht zu erzählen,
sie war eine fanatische Fensterputzerin und behauptete immer, das ganze Zimmer wirkte schmutzig, wenn die Fenster schmutzig waren. Er würde ihr auch nicht erzählen, dass der Boden von abgeschnittenen Haarsträhnen bedeckt war.

    Als der Zylinder im Loch saß, war offenbar auch die ganze Soße in den Haaren der Dame verrührt, denn Frau Larsen hatte sich die Gummihandschuhe ausgezogen und kam mit einer Zigarette in der Hand nachsehen.
    »Ach, wie schön«, sagte sie und hielt das Gesicht ans Loch. »Jetzt kann ich sehen, wer dich besucht, Karin!«
    Frau Larsens Hände waren hässlich und rot, es erleichterte ihn, das zu sehen.
    »Dann nimm dir ein Stück Kuchen, Hübscher«, sagte die Frau mit den Lockenwicklern.
    »Erst die Hände waschen«, sagte er.
    »Oi, oi, oi! Ein reinlicher junger Mann. Das lieben wir Frauen.«
    »Reinlich, ja? Ich dusche jeden Tag und ziehe mir eine neue Unterhose an.«
    Sie heulten vor Begeisterung, sie heulten einander wirklich sekundenlang an, dann prusteten sie wieder los.
    Er biss in den Kuchen und zog zugleich eine Zigarette hervor, die er anzündete, während er Mandelmasse und Zuckerglasur kaute.
    »Meine Herren die Lerche, rauchst und isst du gleichzeitig?«, fragte Frau

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