Ich will dich fuer immer
umschlungen gehalten, würde ihr das, was folgen musste, noch schwerer fallen.
Bevor sie die Worte aussprach, die ihr seit vierundzwanzig Stunden durch den Kopf gingen, holte Elise noch einmal tief Luft. „Das wird nicht funktionieren.“
Sie wusste nicht, was für eine Reaktion sie von ihm erhofft oder erwartet hatte, aber sicher nicht das stille Einverständnis, das sie in seinen Augen sah. Diese stillschweigende Bestätigung, dass sie das Richtige tat.
„Wir wussten es von Anfang an, Elise. Die gestrige Begebenheit hat nur den Zeitrahmen verändert.“
Die gestrige Begebenheit. Ihr sträubten sich schon wieder die Haare in Anbetracht dieser Gefühlskälte, die so gar nicht zu dem Mann passen wollte, den sie zu kennen geglaubt hatte. Zu dem Mann, von dem sie sich schon gefragt hatte, ob … Nicht nur der Zeitrahmen hatte sich geändert.
„Du hast recht.“ Sie atmete aus, straffte ihre Schultern, setzte ein Lächeln auf und erhob sich.
Eigentlich hatte sie gedacht, dass die Unterhaltung länger dauern würde. Hatte das, was auf ihr lastete, loswerden wollen. Aber wenn sie ehrlich war, gab es nicht viel zu sagen. Es gab nichts, was sie hätten ausdiskutieren müssen. Es waren keine Erklärungen nötig. Sie mussten einfach nur mit etwas abschließen, das komplizierter geworden war, als es hatte werden sollen.
Jetzt musste sie sich nur noch verabschieden. Verabschieden und bedanken. „Ich möchte mich bei dir bedanken … für all die Hilfe bei der Studioplanung … und auch bei der Sache mit meinem Dad.“
Levi erhob sich, fuhr mit der Hand über den Mund und starrte zu Boden, bevor er ihr wieder in die Augen sah. „Du trägst eine ganz schöne Last auf deinen schmalen Schultern, Elise. Verschwende deine Zeit nicht mit Typen wie mir, die dir außer ein bisschen Geschäftserfahrung und einem Auto, in dem sie dich mitnehmen können, nichts zu bieten haben. Du hast einen Mann verdient, der deine Sorgen teilt. Der das Leben mit dir teilt.“
Es erschien ihr unangemessen, dass er das, was er für sie getan hatte, so kleinredete. Trotzdem verzog sie den Mund zu einem Lächeln. „Willst du mir damit sagen, dass ich mich auf die Suche nach einem netten Kerl machen soll?“
Ein dunkler Schatten huschte über sein Gesicht, wich aber schnell Levis typischem schiefen Lächeln.
„Genau das will ich damit sagen.“
8. KAPITEL
Die Tinte hinterließ eine geschwungene Linie unten auf dem Mietvertrag, den auch Sandy vor einem Moment unterzeichnet hatte. Das wäre geschafft.
Elise lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und atmete auf. Die Anspannung der vergangenen Tage wich einer Art ungeduldiger Vorfreude.
Jetzt konnte es losgehen.
Sandy wandte sich ihr zu. „Du hattest recht. Diese Lage ist perfekt.“
„Jetzt müssen wir nur noch das Beste daraus machen. Wenn wir diese Woche mit der Renovierung und der Werbung anfangen, können wir das Studio bald eröffnen“, antwortete Elise lächelnd.
Bis Sandy ihre nächste Stunde geben musste, unterhielten sie sich noch ein bisschen mit dem Vermieter. Dann trat Elise, die Schlüssel zu ihrer Zukunft in der Hand, hinaus in die Nachmittagssonne.
Sie sah sich in der Nachbarschaft ihres zukünftigen Studios um. Vor den Türen standen Blumentöpfe, die Schaufenster waren originell dekoriert. Es waren eine Menge Fußgänger unterwegs. Junge Mütter in sportlicher Kleidung und mit Kinderwagen, an deren Griffen Tüten mit Boutiqueeinkäufen baumelten.
Ihre zukünftige Kundschaft.
Jetzt, wo sie ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen war, hätte sie eigentlich guter Dinge sein müssen. Doch sie dachte nur an Levi. Wie gern sie das alles mit ihm geteilt hätte!
Wie sehr sie sich wünschte, dass alles anders ausgegangen wäre!
Es war jetzt eine Woche her, dass er gegangen war und einen größeren Teil ihres Herzens mitgenommen hatte, als sie je hatte hergeben wollen. Sie war wütend und durcheinander gewesen und hatte versucht zu verstehen, wie sie sich so sehr in Levi hatte täuschen können.
Doch immer wieder lief all das, was er gesagt und getan hatte, während sie zusammen waren, vor ihrem inneren Auge ab. Und ihr wurde klar, dass es nicht so war, dass der Mann, in den sie sich verliebt hatte, nicht existierte. Nein, sie hatte nur nicht an die zeitliche Begrenzung dieser Beziehung glauben wollen, obwohl das von Anfang an ausgemachte Sache war.
Er war selbstlos und umsichtig und hilfsbereit und sexy … und er war ein Mann, der ihr ohne Umschweife sagen konnte, dass er
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