Ich will dich ganz und gar. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
sind wir hier. Was siehst du? Was denkst du?«
Carol versuchte sich zu konzentrieren. Seine Aura, sein Duft und seine Nähe machten sie schwach. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen. Als wenn er es gespürt hätte, kam er dicht an sie heran und schlang die Arme von hinten um sie. Dabei lagen seine Arme über ihren Brüsten. Sofort stellten sich die sensibilisierten Brustwarzen auf und pressten sich gegen den BH-Stoff.
»Die Frau, sie will die andere …« Carol zwang sich, das zu erfassen, was sie wirklich dachte und was davon sie nur preisgeben wollte.
»Wer will wen?«
Carol holte Luft und hielt den Atem an. Nach ein paar Sekunden stieß sie die Luft wieder aus. »Ich kann das nicht!« Sie versuchte, sich zu ihm umzudrehen, doch er hielt sie fest.
»Was kannst du nicht?«, fragte er erneut.
»Das, was wir hier gerade machen.«
»Wir machen doch gar nichts. Wir stehen vor einem Bild und sprechen darüber, so wie jeder andere Museumsbesucher auch.«
»Du hältst mich aber fest, als seien wir ein frisch verliebtes Pärchen.«
»Sind wir das nicht?«
»Was?« Carol gab sich nun alle Mühe sich von ihm zu lösen und schaffte es, so dass er seine Arme von ihr nehmen musste. Sie blickte zu ihm hoch. Eine seiner längeren Haarsträhnen war ihm seidig ins Gesicht gefallen und schwang leicht in seinen Bewegungen. »Was läuft hier? Was machen wir, besser gesagt, DU! Du stehst kurz vor deiner Hochzeit.«
»Man sollte sich nicht den Kopf über ungelegte Eier zerbrechen.«
»Wie bitte, was meinst du damit?«
»Carrie, warum musst du …«
»Ich heiße nicht Carrie, ich heiße Carol!«, unterbrach sie ihn scharf.
»Für mich bist du Carrie!«, sagte er sanft.
Sie verschränkte die Arme, um ihn ihre Reaktion auf ihn nicht sehen zu lassen und blickte zum Fenster.
Er fasste sie bei den Schultern, dann hob er ihr Kinn mit einer Hand und blickte ihr in die Augen. »Carrie, wovor hast du Angst?«
»Es ist nicht richtig, was wir tun! Deborah ist meine Freundin.«
»Was tun wir denn? Wir stehen hier und betrachten ein Bild.«
»Na schön. Dann besser gesagt: was wir tun werden ...«
Er lächelte. »Was werden wir denn tun?«
»Stanley, du weißt genau, was ich meine!«
»Das Leben ist unberechenbar. Schließ die Augen und genieße den Augenblick. Du wirst in deinem Leben wahrscheinlich nie wieder in den Genuss von dieser Art Abenteuer kommen.«
»Aber, ich kann doch nicht …«
»Doch«, unterbrach er sie scharf. »Du kannst! Du willst es ja auch! Lass doch deinen Gefühlen freien Lauf.«
»Woher willst du wissen, ob ich auch will?«
Stanley atmete tief ein und aus, schloss kurz die Augen und als er sie öffnete, blickte er sie genauso sachlich an, wie sie redete. »Ich habe es bemerkt, stell dir vor. Ich bin ein menschliches Wesen mit Augen, Gefühl, Verstand und Kombinationsgabe.«
»Aber wir können nicht …«
»Hör auf, Carol!«, sagte er schroff.
»So, jetzt bin ich auf einmal wieder Carol!«
Stanley drehte sich um und ging.
Erschrocken blickte sie ihm nach. Was hatte sie getan? Sie schluckte hart. Das Richtige, bestätigte sie sich im Geiste. Letztendlich hatte sie nicht nur ihm, sondern auch ihr selber Einhalt geboten. So war es vernünftig, fand sie. Erleichtert betrachtete Carol wieder das Bild. Es war nicht fair, Deborah so zu hintergehen. Auch wenn Debbys und Stanleys Beziehung nicht bilderbuchmäßig verlief, wie sie es kurz vor einer Hochzeit eigentlich sollte, so war sie doch vorhanden, und Carol war jemand, der an die Liebe glaubte.
Noch während sie das Bild betrachtete, ohne es wirklich zu sehen, stellte sich ein Sehnen in ihrem Körper ein, das unerträglich wurde. Schließe die Augen und genieße den Augenblick, hallten seine Worte in ihrem Kopf nach. Ihre Vernunft rückte plötzlich in den Hintergrund und machte Carols eigenem Empfinden Platz. Warum um alles in der Welt zerbrach sie sich eigentlich für Stanley den Kopf, wenn er es nicht tat? Schließlich war es seine Entscheidung, was er mit seiner Beziehung machte!
Carol versuchte, ihren Kopf auszuschalten und nur das zu sehen, was ihr Herz sagte. Und ihr Herz antwortete, dass es Stanley wollte, sich nach ihm sehnte, ihn schon jetzt vermisste. Seine Hände, wie sie schwer und doch einfühlsam auf ihrem Körper lagen. Seinen Duft, wie er ihre Sinne benebelte. Seine Nähe, wie sie ihren Geist verrückt machte. Ja, sie wollte ihn – unbedingt sogar! Es war kaum zum Aushalten, so sehr wünschte sie sich seine Nähe! Doch sie hatte es
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