Ich will dich! (German Edition)
endlich Licht am Horizont gesehen. Vielleicht konnte sie bald wieder ein eigenes Leben führen.
Doch was immer sie auch tat – ob sie in Chicago blieb oder nach New York zurückging, weiter strippte oder es aufgab, Nick liebte oder ihn gehen ließ –, sie wollte auf keinen Fall mehr in einer Bäckerei arbeiten.
Nick versuchte am Samstag ein paar Mal, sie zu erreichen, aber sie verpasste seine Anrufe. Als sie endlich eine Minute hatte, um zurückzurufen, war er nicht mehr drangegangen.
Deshalb war sie ein bisschen nervös, als sie zum Leather and Lace fuhr, und blickte sich auf dem Parkplatz nach seinem Wagen um, der aber nirgendwo zu sehen war.
“Hi, Rose ”, begrüßte sie jemand an der Hintertür.
“Hi, Bernie. Wie war die Woche?”
Der Hüne von einem Rausschmeißer grinste schief. “Das Übliche, wie immer.”
Izzie lachte und dachte auf dem Weg zu ihrer Garderobe, wie wohl sie sich hier fühlte. Ihre Kollegen waren schon fast wie eine zweite Familie für sie, Menschen, die sie mochte, und die sie zu mögen schienen.
Sie wollte diesen Job nicht aufgeben. Und gerade deshalb war es ihr so wichtig, wie Nick darüber dachte, was sie tat. Aber vielleicht hat er ja auch wirklich nur zu viel zu tun, um mir beim Tanzen zuzusehen, sagte sie sich, als sie ihre Garderobe aufschloss. Bevor sie jedoch hineingehen konnte, erschien Leah. “Hey, da war schon wieder ein Geschenk für dich”, sagte sie und hielt eine in Goldfolie eingepackte Schachtel hoch. “Habe ich dir schon gesagt, wie verrückt ich nach Pralinen bin?”
Izzie senkte vielsagend den Blick auf ihre Hüften. “Habe ich dir schon gesagt, wie Pralinen sich auf meine Hüften auswirken?” Das einzig Gute war, dass die Pralinen in Schokolade getauchte Kirschen waren. Und die mochte sie sowieso nicht. “Schaff sie mir aus den Augen, ja?”
“Juhu! Erinnere mich daran, nach dem nächsten Geschenk für dich Ausschau zu halten.”
In ihrer Garderobe zog Izzie sich für ihren Auftritt um und setzte sich vor den Spiegel, um ihr Make-up aufzulegen. Sie puderte gerade ihre Wangen, als es an der Tür klopfte. “Herein”, sagte sie und stieß einen erfreuten kleinen Seufzer aus, als sie Nick erkannte. “Hi!”
“Auch hi”, sagte er. Er zog die Tür hinter sich zu, trat vor und küsste Izzie auf den Mund. Schnell, hart … heiß und sexy. “Das brauchte ich jetzt”, erklärte er.
“Ich auch.”
“Aber später will ich mehr.”
“Ich auch”, erwiderte sie lächelnd.
“Oben ist schon mächtig was los, aber ich wollte dich sehen, bevor es zu hektisch wird.”
Izzie begann ihr Gesicht zu pudern. “Meinst du, es wird wieder zu hektisch, um während meiner Auftritte dabei zu sein?”
Nick erwiderte ihren Blick im Spiegel. “Ich weiß es nicht. Ich kann dir nichts versprechen.”
Er zögerte noch immer, das hörte sie an seiner Stimme. Nick wollte einfach nicht zugeben, wie er wirklich über ihr Strippen dachte. Wenn er wie andere Männer war, wollte er bestimmt, dass sie es aufgab, und würde verdrossen sein, bis sie es tat. Es gab nicht viele Männer, die es ertrugen, dass ihre Freundin sich vor einem Haufen Fremder bis auf einen G-String auszog … Warum sollte Nick da anders sein?
“Hey, jemand soll mal einen Eimer holen!”
Izzie sprang auf, als sie den Schrei auf dem Gang vor ihrer Garderobe hörte.
Als sie und Nick hinausstürzten, sahen sie ein halbes Dutzend Tänzerinnen, die sich um jemanden scharten, der am Boden lag. Nick drängte sich an ihnen vorbei und bückte sich. “Leah, was ist passiert? Bist du okay?”
“Ihr ist schlecht. Der ganze Boden ist voll von ihrem Erbrochenen.”
Die arme Leah. Sie war schon letztes Wochenende krank gewesen, und nun schon wieder. Izzie fragte sich, ob das arme Ding vielleicht eine unerwünschte Schwangerschaft verbarg. Aber als sie Leahs Gesicht sah, verwarf sie den Gedanken.
Sie sah schrecklich elend aus. Ihr Gesicht war kreidebleich und schweißbedeckt, und sie sah überhaupt nicht mehr wie das hübsche junge Ding aus, mit dem Izzie vor einer Stunde noch gesprochen hatte. Sie musste sich irgendeinen schnell wirkenden Virus eingefangen haben.
Nick verschwendete keine Zeit mit Fragen. Er hob Leah hoch und trug sie zu dem Umkleideraum am Ende des Gangs. “Jemand soll ein feuchtes Tuch holen.”
Eine der Tänzerinnen rannte los, die anderen versammelten sich um Nick und Leah.
“Was ist passiert?”, fragte er.
Leah stöhnte. “Es überkam mich einfach. Mir war nicht mal
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