Ich will dich jetzt | Erotische Geschichten (German Edition)
Wangen.
***
»Linda, was machst du denn hier, ich dachte, du hast Kopfschmerzen!« Elliott starrte sie an.
»Hab ich auch. Aber ich wollte heute nicht allein sein.«
»Aha, verstehe.«
Sie blickten sich an und keiner rührte sich.
Ȁh
... willst du mir nicht die Tür öffnen, oder wollen wir auf deiner Fußmatte weiterklönen?«
»Ach so, ja sicher. Also … ich habe jetzt gerade Besuch. Vielleicht sollten wir uns wirklich morgen …«
»Ell, wer ist denn das?«, rief eine Frauenstimme, und schon stand sie hinter ihm. Groß, elegant, brünette lange Locken, ein Sektglas in der Hand.
Ȁhm
... das ist Carrie. Äh ... Carrie, das ist Linda.«
»Oh!«, sagten beide Frauen, wie aus einem Mund.
»Nun bin ich gespannt, wen du als Freundin vorstellst«, sagte Carrie. »Denn wie deine Schwester sieht sie nicht gerade aus.«
»Linda, das ist meine Freundin Carrie«, stellte der die Brünette vor.
»Aha. Und wer bin ich?«, fragte Linda ruhig, fast tonlos.
»Nun ja, wir beide hatten ja eine Meinungsverschiedenheit und da du heute wieder mit Kopfschmerzen abgesagt hattest, dachte ich, du hättest einen anderen.«
Mit offenem Mund starrte Linda ihn an. »Einen anderen?«
»Ja.«
»Einen anderen?« Linda war fassungslos.
»Linda, bitte, jetzt mach keinen Aufstand hier im Treppenhaus. Hier wohnen alles gut situierte Leute, die ein Anrecht auf ihren Feierabend haben.«
»Was?!«
»Ell, nun bitte sie doch wenigstens rein. Wir können das doch auch drin klären, ohne Zuhörer!«
Er nickte. »Gut. Linda, möchtest du
...«
»Nein! Du bist ein Mistkerl. Unsensibel und dumm! Du hast nichts gemerkt. Gar nichts!«
»Wie wäre es, wenn wir noch mal telefonieren?«
»Nein, es gibt nichts mehr zu telefonieren. Es ist aus. Du bist meiner nicht wert. Durch dich habe ich einen Freund verloren. Meinen Besten. Du Mistkerl!« Wütend hatte Linda die Worte hervorgepresst. Nun drehte sie sich um und verließ das Haus. Abschnitt beendet. Noch einer an diesem Tag.
Auf dem Weg nach Hause verschleierten die Tränen ihre Sicht. Sie weinte nicht um Elliott. Er war es nicht wert. Sie weinte um Howard, der ihr nicht aus dem Körper ging. Heute Morgen hatte sie noch zwei Männer. Nun hatte sie niemanden.
***
Die schlimmsten zwei Tage lagen hinter Linda, in denen sie geglaubt hatte, nicht mehr weiterleben zu können. Sie überlegte, ob sie für das Klingeln an ihrer Haustür aufstehen sollte oder einfach so tun sollte, als ob sie nicht da wäre.
Schließlich raffte sie sich hoch. Es war Sonntag und sie konnte da unmöglich zum Einkaufen unterwegs sein. Sie blickte durch den Spion und wollte wieder nicht öffnen.
»Linda, ich weiß, dass du da bist. Bitte öffne mir. Ich muss mit dir reden.«
Sie machte die Tür für Elliott auf und ließ ihn eintreten. Er trampelte seine schneebesetzten Schuhe am Vorleger ab und zog sie gleich aus. »Danke.«
Linda ging zurück zum Bett, ließ sich reinfallen und zog die Decke über die Brust. Das war nicht nötig, da sie einen Pyjama trug, der nichts sehen ließ.
Elliott setzte sich auf ihre Bettkante.
»Warum bist du hier? Ich denke, es ist alles gesagt.« Wütend blickte Linda auf ihr Bücherbord.
»Ich wollte noch mal mir dir reden. Über uns. Du hast gesagt, ich sei unsensibel gewesen. Und ich möchte einfach wissen, was ich falsch gemacht habe.«
»Alles.«
»Kannst du das genauer sagen?«
»Als wir das erste Mal bei dir waren, habe ich an einer bestimmten Stelle abgebrochen. Kannst du dir vorstellen, warum?«
»Diese Frage habe ich mir sehr oft gestellt. Diese Tee-Nummer, ich weiß. Das einzige, was ich mir denken könnte ist: Dir ist mal etwas Schlimmes passiert, sodass du kein Sex mehr machen wolltest oder du hattest noch nie welchen.«
Linda wurde rot.
»Oh, verstehe. – Aber was ich nicht verstehe, wieso du mir das nicht gesagt hast. Wir hätten das alles ganz in Ruhe angehen können.«
»Das wusste ich aber nicht. Ich hatte Angst, dich zu verlieren, wenn ich sage, dass ich noch Jungfrau bin.«
»Oh, Linda-Herzchen. Du bist mir vielleicht eine. Um Gottes Willen. Das hätte ich nie gesagt.« Sein Kopf kam zu ihrem und er küsste sie.
Linda reagierte abweisend und wollte ihn von sich fortdrücken, doch er ließ nicht von ihr ab, legte sogar noch seine Hand um ihren Hinterkopf, sodass sie sich ihm nicht entwinden konnte. Doch dann ließ sie es zu. Sein Kuss fühlte sich gut an. Sie hatte ihn schon damals gemocht. Widerstandslos ließ sie sich von ihm aufs Bett drücken
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