Ich will dich jetzt | Erotische Geschichten (German Edition)
»Howard«, flüsterte sie. Denn zu lauteren Worten war sie nicht in der Lage.
»Na, dann wünsche ich euch viel Erfolg dabei. Es gibt nichts Schöneres, als Kinder zu haben.« Das kleine Mädchen Linda strahlte Linda an und winkte. Linda winkte ihrer Namensvetterin zurück. Dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit Howard. »Was machst du hier?«
»Steht dir wirklich gut, so eine Kleine.«
»Howard!«
Für einen Moment wirkte er unsicher. Dann blickte er sie geradeheraus an. »Ich wollte dich sehen.«
Lindas Herz machte einen Hüpfer. »Aha. Und zufällig wusstest du, dass ich hier auf dem Spielplatz bin.«
»Ich weiß, dass du hier ab und zu bist. Und da ich mir vorstellen konnte, dass du heute allein bist, oder es zumindest gehofft hatte, bin ich hierhergekommen.«
»Bis vor zwei Stunden war ich noch nicht allein.«
»Oh, hat der gute Elliott es geschafft? Und, hast du ihm gezeigt, wie man’s macht?« Er lachte. Doch es klang gezwungen. »Im Grunde genommen, wollte ich dir nur Hallo sagen und dir mitteilen, dass von meiner Seite alles okay ist. Weil … weil wir ja so einen schnellen Abschied genommen hatten, als du bei mir warst.«
»Das ist nett, dass du das sagst.« Linda dachte an die Frau in seinem Wagen. Wenn man glücklich war, dann kann man auch leichter über seinen Schatten springen. Wahrscheinlich war er jetzt mit ihr zusammen. Das versetzte ihrem Herz einen Stich. Sie spürte, wie ihr die Tränen kamen, doch auch diesmal schaffte sie es, sie zurückzuhalten. »Also sind wir noch Freunde.«
Howard nickte. »Ja, wenn du möchtest. Ich würde mich darüber freuen.«
Linda nickte ebenfalls. Sie konnte nicht sprechen.
Eine Weile standen sie sich schweigend gegenüber. Linda versuchte ihre Hände in den Taschen warmzubekommen. Zwecklos.
»Wo ist Elliott?«, fragte Howard.
»Zu Hause, glaub ich.«
»Wieso ist er nicht bei dir? Spazierengehen macht doch zu zweit viel mehr Spaß, oder?«
»Stimmt. Aber ich …« Sollte sie ihm sagen, dass sie ihn rausgeworfen hatte? Damit Howard ein schlechtes Gewissen hatte, wenn er zu seiner Freundin fuhr?
»Ja?«
»Ich wollte heute lieber allein sein.«
»Hast du denn angewendet, was du gelernt hast?«
»Du bist wirklich neugierig!«
»Sicher, und?«
Linda dachte an Howards und ihren gemeinsamen Nachmittag und im Vergleich an den schrecklichen Morgen mit Elliott. Ihre Tränen bahnten sich wieder einen Weg. Sie blickte schnell auf den Boden und wendete sich ab. Als sie seine Hand auf ihrer Schulter fühlte, kämpfte sie noch mehr gegen den Drang zu weinen an.
»Linda?«, fragte er leise und drehte sie zu sich.
Nur ungern wollte sie ihm ihr Gesicht zeigen. Doch er ließ sich nicht abwimmeln und hob ihr Kinn mit einer Hand.
»Ach, Howard, lass, das führt zu nichts.«
»Hat er dir was getan?« Sein Gesichtsausdruck wurde hart.
»Nein, es war einfach nur nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte, oder besser, wie wir uns das vorgestellt hatten.«
»Was meinst du damit?«
»Ich kann dir das nicht sagen
... Auf jeden Fall war es lange nicht so schön, wie mit dir«, flüsterte Linda und ihre Stimme brach, als ihre ersten Tränen sich lösten.
Das nächste, was sie spürte, waren seine warmen Lippen auf ihren. Sofort antwortete sie ihm. Er schlang seine Arme um ihren Körper und sie ihre um seinen Nacken. Zwischen Traurigkeits- und Glückstränen verschmolzen ihre Münder miteinander.
Als Howard sich von ihr löste, blickte er sie ungläubig an. »Und ich dachte, du liebst diesen Kerl?!«
Sie schüttelte den Kopf. »Nicht so sehr wie dich.«
Er bekam glasige Augen. Doch bevor er sich zu sehr gehen lassen konnte, zog er sie mit einem »Komm!« mit sich fort. Sein Chevy parkte ganz in der Nähe.
»Was ist mit dieser Frau von neulich?«, fragte Linda, als Howard sich durch den matschigen Straßenverkehr kämpfte.
»Ach, das war nur eine Patientin. Dem Sohn ihrer Nachbarin ging es nicht gut, er hatte Atemnot. Sie war mit der Metro gekommen und so nahm ich sie in meinem Auto mit.«
»Aber du warst doch mit einer Frau verabredet an dem Abend.«
»Nein, war ich nicht. Ich konnte bloß nicht länger in deiner Nähe sein mit dem Wissen, dass du abends oder am nächsten Morgen wieder zu Elliott zurückkehren würdest. Das mit der Patientin war reiner Zufall.«
Linda lachte und schüttelte den Kopf. Howard war Kinderarzt, und machte in einigen wichtigen Fällen auch Hausbesuche, das wusste sie. Doch nie wäre sie auf den Gedanken gekommen, dass er an dem
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