Ich will dich noch mehr. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
Warum meldete er sich nicht bei ihr? Sollte sie ihren Stolz vergessen und ihn wieder anrufen? Sie wollte ihn, sie wollte ihn noch mehr als vor acht Tagen. Sie war verrückt nach ihm, weil er sie verrückt gemacht hatte. Vielleicht sollte sie einfach in seine Praxis gehen und ihm sagen, wie sehr sie ihn brauchte. Das war eine gute Idee. Sie würde wieder einen Termin machen!
***
»Guten Tag. Ich würde gerne Marc Jefferson sprechen.«
Die Sprechstundenhilfe musterte Pamela kritisch. »Waren Sie schon mal hier?«
»Ja, vor acht Tagen.«
»Aha, wie ist Ihr Name?«
»Pamela Jacobs.«
»Oh, er, äh, hat keine Zeit.«
»Hören Sie, verdammt! Ich muss mit ihm sprechen. Es ist sehr dringend!«
»Wenn Sie keine Angehörige von ihm sind, dann müssen Sie einen Termin machen.«
»Einen Termin? Na schön, wann hat er denn Zeit?«
»Wenn es während der Arbeitszeit sein soll, dann kann er erst wieder in einer Woche. Er hat nur heute freie Sprechzeit und die ist gerade wieder verstrichen.«
»Das kann doch nicht wahr sein! Dann geben Sie mir einen Massagetermin.«
»Wir hätten da …«
»So früh, wie möglich.«
»Klar, das habe auch ich verstanden. Morgen, um sechs Uhr abends.«
»Wie sieht es mit heute aus? Es ist WICHTIG!!«
Die Sprechstundenhilfe guckte mürrisch und wurde ebenfalls laut. »Ich weiß! Und wenn Sie sich auf den Kopf stellen …!«
»Was ist denn hier los?« Es war Marcs Stimme.
Sofort drehte Pamela sich um. »Marc, ich muss mit Ihnen sprechen.« Pamela war geschockt, dass sie ihn auf einmal siezte, doch er machte so einen seriösen Eindruck, dass sie nicht anders konnte, als Respekt vor ihm zu haben.
»Tut mir leid, Pamela. Ich habe momentan überhaupt keine Zeit. Lass dir von Lucy einen Termin geben, okay?«
Er war genau so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Pamela blieb der Mund offen stehen. Das konnte doch nicht wahr sein! Er behandelte sie wie jede x-beliebige Kundin.
»Also, wollen Sie den Termin für morgen oder nicht?«
***
Wie konnte Pamela nur so dumm sein, sich einen Termin geben zu lassen und wie konnte sie noch dümmer sein, diesen Termin auch noch wahrzunehmen?! Sie war verzweifelt und stützte das Gesicht in die Hände, während sie im Behandlungszimmer auf der Liege saß und auf Marc wartete. Sie hatte ihre Kleidung noch an, denn diesmal wollte sie sich nicht von ihm verführen lassen, sondern die Meinung sagen.
Endlich betrat Marc das Zimmer. Er sah schlecht aus. Abgespannt und müde. Doch Pamela war sauer und wollte auf keinen Fall Mitleid mit ihm haben. Womöglich würde sie ihn noch in den Arm nehmen und trösten. Das durfte nicht passieren. Pamela wollte hart bleiben.
»Pamela? Dich hatte ich nicht erwartet. Du hast dir einen Termin geben lassen?«
Dieser Satz brachte sie wieder in Fahrt. »Das ist ja unglaublich! Du hast mich doch angewiesen, mir einen geben zu lassen! Und ich muss sagen, dass ich mir auch ziemlich albern dabei vorkomme. Hinzu kommt, dass ich dir erst auf den Anrufbeantworter bettle, dann hier auftauche, um mich erst von deiner Sprechstundenhilfe und dann von dir angiften zu lassen.«
»Oh, Pamela, bitte. Ich habe im Moment keine Kraft auf solche Diskussionen. Zieh dich einfach aus.«
»Ausziehen?« Ihre Stimme überschlug sich fast. »Das könnte dir so passen! Ich bin nicht hier zum Begrabbeln, sondern um dir die Leviten zu lesen.«
»Wunderbar! Also, schön: Was habe ich falsch gemacht?«
Für einen Moment kam er ihr verletzlich und erschöpft vor. Nicht mehr cool und selbstsicher. Wurde er wieder zum gleichen Mann, wie vor fünf Jahren? Aber er wirkte trotz seiner Verletzlichkeit stark. Plötzlich wurde Pamela bewusst, wie sein Auftreten wirkte: es war ihm alles egal.
»Ich laufe dir hinterher wie ein Teenager. Warum rufst du nicht zurück?«
»Ich war beschäftigt.«
»Aha, und womit?«
»Pamela, bitte. Es hat nichts mit dir zu tun. Mir war nur in den letzten Tagen nicht nach dem, was du suchst.«
»Was ich suche? Was suche ich denn bitte?«
»Sex!«
Pamela erschrak. Er sah sie nicht als Frau, sondern als Sexobjekt und für keine der beiden interessierte er sich.
»Aha, jetzt verstehe ich …«
»Pamela, ich weiß nicht, was du willst. Du tauchst bei mir nach fünf Jahren auf, hast provokative Sachen an und erwartest, dass wir Backgammon spielen? Sicher war es reizvoll, dich zu verführen, aber im Augenblick habe ich wirklich andere Sorgen.«
Sie nahm ihre Tasche und wollte den Raum verlassen, doch er hielt sie am
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