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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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der Angestellten hinten im Café getreten war.
    Faith schüttelte missbilligend den Kopf. »Das tut man nicht, sich an Leute anschleichen.«
    Lissa runzelte die Stirn. »Du hast mich doch kommen sehen.«
    »Ja, hab ich«, räumte Faith ein. Sie hatte der stets scharfzüngigen Lissa nur einmal zuvorkommen wollen.
    »Wie ich höre, ist dein Leben jetzt genauso scheiße wie meins«, bemerkte Lissa.
    Faith hob die Augenbrauen und sagte mit gespielter Überraschung: »Nun sag bloß, du liest das News Journal! «
    Zu ihrer Verblüffung begann Lissa zu lachen. »Doch, das tue ich; wenn ich schon nicht selbst dazu komme, Reportagen zu schreiben, dann will ich wenigstens welche lesen.«
    »Warum bist du plötzlich nett zu mir?«, wollte Faith argwöhnisch wissen.
    Lissa schob die Hände in die Vordertaschen ihrer Schürze und zuckte die Achseln. »Vielleicht, weil ich der Meinung bin, dass du ungerecht behandelt wirst, und ich weiß, wie das ist. Echt fies von deinem Vater, dich so in den Dreck zu ziehen.«
    Faith blieb auf der Hut – sie traute dem plötzlichen Sinneswandel noch nicht so recht.
    »Meine Schicht fängt erst in zehn Minuten an. Macht es dir etwas aus, wenn ich mich zu dir setze?« Lissa ließ sich auf Kates Platz nieder, ohne die Antwort abzuwarten.
    »Nur zu.«
    Lissa lächelte. »Also, ehrlich gesagt habe ich dich nur gehasst, solange dein Leben perfekt war. Jetzt, wo es das nicht mehr ist … habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich so gemein zu dir war.«
    »Na toll«, brummelte Faith. »Freundschaft aus Mitleid.«
    »Ist doch immer noch besser, als … «
    »Gemein zu mir zu sein, ich weiß.« Faith lachte. »Schreibst du immer noch Nachrufe?«, fragte sie, denn sie hatte gerade eine Idee, wie sie ihr Image aufpolieren und der Welt ihr wahres Gesicht zeigen konnte.
    Lissa stützte mit einem übertriebenen Seufzer einen Ellbogen auf dem Tisch ab. »Ja, leider. ›Sie schrieb über Tote‹ wird einmal in meinem eigenen Nachruf stehen.«
    Faith konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Hast du Lust, stattdessen über mein Leben zu schreiben?«
    Lissa hob eine Augenbraue. »Glaubst du, das wird mir den Pulitzerpreis einbringen?«
    Lissa hatte offenbar mehr drauf, als Faith angenommen hatte. Wie es aussah, war sie genau die Richtige für Faiths Vorhaben.
    Faith bedeutete ihr, näherzukommen, und Lissa rückte den Stuhl ein Stück heran, sodass sie sich im Flüsterton unterhalten konnten. »Als du vorhin plötzlich so freundlich warst, ist mir eine Idee gekommen. Ich dachte bislang immer, es wäre das Klügste, wenn ich mich gar nicht erst auf Interviews oder Diskussionen über meine Kindheit oder meinen Vater einlasse. Ich dachte, mit meinem moralisch korrekten Verhalten könnte ich verhindern, dass die Leute automatisch denken, ich wäre so wie er.«
    »Hat wohl nicht funktioniert, hm?«
    Faith schüttelte den Kopf.
    »Weil du in einer Villa aufgewachsen bist und immer super aussiehst, selbst wenn es dir noch so dreckig geht«, erklärte Lissa ohne eine Spur ihrer üblichen Gehässigkeit.
    »Äh … Ja. Danke. Mein Vater hat in dem Interview angedeutet, dass mein Exmann mitschuldig ist, und infolgedessen hassen mich die Leute mehr denn je; von dir einmal abgesehen.« Faith schüttelte lachend den Kopf.
    »Tja, was soll ich sagen? Ich bin eben anders.« Lissa sah auf die Uhr. »Leg mal einen Zahn zu, meine Schicht fängt gleich an.«
    »Also: Die ganze Welt will meine Geschichte hören. Die Leute wollen alles über Martin Harrington und seine Familie wissen, von den Anfängen bis zum heutigen Tag. Sie wollen wissen, ob wir informiert waren, wann wir was erfahren haben und wie es war, als Tochter des größten Betrügers des Jahrhunderts aufzuwachsen. Die Exklusivstory könnte ein richtiger Karrieresprung für dich werden – von der Kellnerin und Verfasserin von Nachrufen zur Reporterin.«
    Lissa riss die Augen auf. »Du würdest mich deine Geschichte schreiben lassen?«, fragte sie atemlos. Sie wusste, das würde ein Knüller werden.
    Faith zuckte die Achseln. »Kate mag dich, also bin ich bereit, dir eine Chance zu geben. Ich verlange lediglich, dass du die ungeschminkte Wahrheit über mich schreibst, ohne persönliche Vorurteile. Wenn du das tust, dann hoffe ich, dass der Rest der Welt endlich den Unterschied zwischen mir und meinem Vater erkennen wird.«
    Was es ihr ermöglichen würde, der Beziehung mit Ethan eine echte Chance zu geben.
    Da die beiden Frauen in seinem Leben nichts mit ihm zu schaffen

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