Ich will ja nur dich!
nie wieder etwas mit ihm zu schaffen haben. Im Moment wollte er einfach nur bei ihr sein und sichergehen, dass sie nicht ernsthaft verletzt war.
»Ich muss zu ihm.« Liza hob ruckartig den Kopf, hielt dann aber mitten in der Bewegung inne und ließ ihn wieder sinken.
Dare setzte sich mit gekreuzten Beinen hin und bettete vorsichtig ihren Kopf in seinen Schoß. »Die Sanitäter sind bereits unterwegs«, behauptete er. Blieb nur zu hoffen, dass es auch stimmte.
»Alexa ebenfalls«, fügte Cara hinzu. Dann deutete sie auf Liza. »Geht es ihr gut?«
»Ich glaube schon«, antwortete Dare, dabei hatte er keine Ahnung. Er war nur froh, dass Liza nicht aufstehen konnte, denn er hatte selbst noch ganz weiche Knie.
»Alles bestens«, murmelte Liza. Sie hütete sich zwar, den Kopf zu bewegen, aber zumindest konnte sie einen zusammenhängenden Satz von sich geben.
»Tut’s noch weh?«, wollte er wissen.
»Es geht schon etwas besser.« Aber die Tränen, die in ihren Augen schimmerten, bewiesen, dass sie log.
»Also, weißt du, wenn du meine Aufmerksamkeit erregen willst, dann kannst du mir das auch anders signalisieren. Dass du dir gleich einen Faustschlag verpassen lässt, finde ich ein bisschen extrem.« Dare zwang sich zu einem Grinsen und wurde mit einem kleinen Lächeln belohnt, nach dem Liza allerdings gleich wieder das Gesicht verzog.
Da erschien auch schon Alexa mit der Arzttasche in der Hand und kniete sich neben Liza. »Was ist denn passiert?«
»Sie wurde von jemandem getroffen, der gerade einen Ball auf die Zielscheibe werfen wollte«, erklärte Dare.
Liza fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Es war ein Unfall.«
Dare biss die Zähne zusammen, widersprach ihr aber nicht. Er verhielt sich ruhig, während Alexa Lizas Pupillenreflexe kontrollierte, ihr ein paar Fragen stellte, ihren Blutdruck maß und anhand einiger weiterer Untersuchungen sicherstellte, dass Liza keine ernsthaften Verletzungen davongetragen hatte.
»Kannst du dich aufsetzen?«, erkundigte sich die Ärztin.
Liza nickte, bereute es aber sogleich und ließ sich von Alexa ganz vorsichtig aufrichten.
»Bleib ruhig noch ein paar Minuten sitzen«, meinte die Ärztin.
Dares Herz begann wieder normal zu schlagen. Liza wirkte schon etwas gefasster, obwohl sie immer noch sehr blass war.
»Hier.« Cara reichte Dare eine Flasche mit frischem, kaltem Wasser. »Ich dachte, sie will vielleicht etwas trinken.«
»Danke«, sagte Dare.
»Ist dir übel?«, fragte Alexa.
»Nein.«
»Gut. Trink bitte langsam«, riet sie Liza. »Ich möchte, dass du ins Krankenhaus fährst und dich durchchecken lässt. Sie sollen eine Computertomographie machen.«
Christopher DeMarco, ein Sanitäter, den Dare und Liza noch aus der Schule kannten, stand bereits parat, um sie in den Rettungswagen zu verfrachten.
»Nein«, winkte Liza ab, während Dare »Okay« sagte und ihr damit widersprach.
»Ich muss nicht ins Krankenhaus. Ich war nicht ohnmächtig. Ich bekomme garantiert eine riesige Beule, und vermutlich wird es höllisch wehtun, aber es geht mir gut. Ehrlich.«
Alles in Dare sträubte sich gegen die Vorstellung, Liza einfach nach Hause gehen zu lassen, als wäre nichts geschehen. Er musste immerzu an Stuart Rossman denken und daran, dass er damals nichts unternommen hatte, um ihm zu helfen. Und dann war Stuart gestorben.
»Wenn du nicht mitkommen willst, musst du ein paar Papiere unterschreiben, dass du dich geweigert hast«, stellte Christopher fest, und man sah ihm deutlich an, was er davon hielt.
Auch Alexa hatte die Stirn in Falten gelegt und wirkte alles andere als begeistert.
Doch Dare hatte ohnehin nicht vor, Lizas »Nein« gelten zu lassen. »Denk doch mal an diese Schauspielerin, die sich nach ihrem Skiunfall nicht durchchecken lassen wollte, und ein paar Stunden später war sie tot«, sagte er, um der Sache den nötigen Nachdruck zu verleihen.
»Natasha Richardson?«, fragte Alexa.
»Genau die. In allen Zeitungen stand, sie hätte nach ihrem Sturz behauptet, es ginge ihr gut, und sogar noch Scherze gemacht. Und als man sie dann doch ins Krankenhaus eingeliefert hat, war es bereits zu spät.«
Liza blinzelte nur kurz in die Sonne und blickte gleich wieder zu Boden.
Alexa legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Natasha Richardson starb an einem Blutgerinnsel, das sich bei ihrem Skiunfall gebildet hatte. Und du bist – laienhaft ausgedrückt – von einer knallharten Faust und einem noch härteren Ball getroffen worden.« Die Ärztin legte
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