Ich will ja nur dich!
in die Hüften und war Liza beim Aufstehen nicht behilflich.
Da Liza wusste, dass ihr Bett zu Hause nicht mit allerlei Stangen und Haltevorrichtungen ausgestattet war, versuchte sie sich erst einmal ohne Hilfsmittel aufzusetzen. Sie sank jedoch gleich wieder zurück, als heftige Schmerzen ihren Kopf durchzuckten.
Sie starrte an die Decke und wartete ab, bis sie etwas nachgelassen hatten.
»Gibt es Familienmitglieder, die ich anrufen kann?«, erkundigte sich die Ärztin sanft.
»Nicht in Serendipity.«
»Freunde?«, hakte die Ärztin nach.
Rachel und Tawny, ihre Freundinnen von der Uni, lebten in Manhattan und würden umgehend anrücken, wenn Liza sie anrief, aber es widerstrebte Liza zutiefst, ihr Leben durcheinanderzubringen.
»Sie hat mich.«
Alexa fuhr herum und starrte Dare an.
Liza fand es schrecklich, sich so hilflos und von einem anderen Menschen abhängig zu fühlen und lehnte sein Angebot ganz automatisch ab, ohne ihn anzusehen. »Ich bin sicher, du hast Wichtigeres zu tun«, meinte sie.
»Eigentlich nicht.« Er schob die Hände in die Taschen seiner Jeans. »Ich habe das ganze Wochenende frei.« Er wirkte äußerst sexy und von sich überzeugt, wie er das sagte.
»Na, dann …« Alexa wandte sich grinsend zu Liza um. »Da du dich offenbar in guten Händen befindest, kann ich dich ja getrost entlassen.«
Diesmal erhob Liza keinerlei Einwände. Sie hatte einfach nicht die Kraft dazu. Sie war unleugbar auf Unterstützung angewiesen, und er war bereit, ihr zu helfen. Eigentlich hätte sie ihm vor Dankbarkeit die Füße küssen müssen. Sie hätte nur gern gewusst, warum er plötzlich so nett zu ihr war, wo sie doch bis vor Kurzem noch wie Hund und Katz gewesen waren.
Sie waren noch nicht einmal befreundet.
Und sie hatten erst recht keine Beziehung. Liza ließ sich nie auf Beziehungen ein. Ihr erster und einziger ernsthafter Versuch war dermaßen in die Hose gegangen, dass sie nicht bereit war, es noch einmal zu versuchen. Außerdem wurde sie von den Menschen, die ihr am nächsten standen – von Brian und von ihren Eltern beispielsweise –, in einer Tour verletzt. Ihr engster Freundeskreis war so klein, dass er kaum existierte, und sie sah keinerlei Veranlassung, ihm noch ein weiteres Mitglied hinzuzufügen.
Warum verspürte Dare mit einem Mal den Drang, ihr beizustehen? Warum kam er ihr diesmal nicht mit Belehrungen, wie er es sonst tat, wenn sich Brian mal wieder danebenbenommen hatte? Sie wusste es nicht, aber wie es aussah, hatte sie ja das ganze Wochenende Zeit, es herauszufinden.
»Ich verschreibe dir ein Schmerzmittel und bereite deine Entlassungspapiere vor. Es kommt gleich eine Schwester, die dann alles mit dir durchgeht«, versprach die Ärztin.
»Danke, Alexa«, sagte Dare.
»Ich tue nur meine Arbeit.« Sie lächelte ihn an. »Aber du kannst dich jederzeit melden, falls du später noch etwas brauchen solltest. Ruf mich ruhig zu Hause an; du hast ja meine Nummer.«
Das geht definitiv über ihre Pflichten als Ärztin hinaus, dachte Liza.
»Mach ich.« Sobald Alexa den Abtrennvorhang hinter sich zugezogen hatte und verschwunden war, wandte sich Dare zu Liza um.
Er trat zu ihr und setzte sich neben sie auf das Bett. »Na, wie geht’s?«, fragte er rau.
Der Klang seiner tiefen Stimme erinnerte Liza daran, wie besorgt er reagiert hatte, nachdem Brian sie getroffen hatte und sie zu Boden gegangen war.
»Du hast mich ›Baby‹ genannt«, murmelte sie. »Als ich vorhin auf dem Boden lag, meine ich.« Ihr war bewusst, wie dumm das klingen musste, aber sie konnte es einfach nicht glauben – genauso wenig, wie sie es vorhin hatte glauben können.
»Ja, das habe ich getan.« Dare hielt inne. »Stört dich das?«
»Nein.« Eigentlich hatte sie es schön gefunden. »Es ist nur … Na ja, Baby impliziert, dass wir irgendwie liiert sind.«
Darauf deutete allerdings auch die Tatsache hin, dass er ihr zu Hilfe geeilt war und angeboten hatte, sich um sie zu kümmern.
»Willst du damit sagen, dass das nicht der Fall ist?«, fragte er.
Er nahm ihre Hand und verschränkte die Finger mit den ihren, und in Anbetracht der Hitze, die sich dabei auf sie übertrug, war klar, dass die Frage rein rhetorisch gemeint war.
»Komm, ich fahre dich nach Hause. Im Moment brauchst du vor allem Schlaf. Über unser Verhältnis zueinander kannst du dir später noch Gedanken machen.«
Auch in diesem Punkt konnte sie ihm nicht widersprechen. Sie atmete tief durch und legte die Hand in die seine.
Liza nannte
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