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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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wusste nicht, ob er den Dingen ihren Lauf lassen oder lieber eingreifen sollte, auch auf die Gefahr hin, Liza womöglich in Verlegenheit zu bringen. Er sah zum Becken, wo Sam mit vor der Brust verschränkten Armen auf seinem Platz saß und vollkommen entspannt wirkte, weil ohnehin nicht die Gefahr bestand, dass McKnight ihn baden gehen ließ.
    Immerhin hielt er sich mit den ironischen Bemerkungen zurück, die er stets auf Lager hatte, wenn ihn die Schulkinder aufs Korn nahmen. Er verkniff es sich wohlweislich, auf Brians Sticheleien zu reagieren, denn er wusste, dass es nicht ratsam war, einen Betrunkenen zu provozieren.
    »Brian, bitte«, flehte Liza noch einmal.
    Dare bemerkte, dass die Umstehenden mit dem Finger auf sie und ihren Bruder zeigten und einander allerlei zuraunten. Sie zerrissen sich mal wieder das Maul über sie.
    Brian hörte nicht auf seine Schwester; seine Aufmerksamkeit galt einzig und allein Sam Marsden.
    »Wenn ich du wäre, würde ich nicht so eingebildet in die Gegend glotzen, Marsden«, grölte er. »Du landest nämlich gleich im Wasser, Officer Arschloch!«
    Liza zuckte zusammen. Sie wusste so gut wie Dare, dass jede Menge Kinder und deren Eltern in der Nähe waren. Einige von ihnen zogen ihre Sprösslinge mit sich fort, andere blieben, um dem Spektakel beizuwohnen.
    Jemand musste etwas tun. »McKnight!« Dare machte einen Schritt nach vorne. »Warum lässt du es nicht gut sein und gibst einem der Kinder eine Chance?«
    Liza fuhr herum, als sie Dares Stimme hörte, aber wenn er gehofft hatte, sie würde sich freuen, ihn zu sehen, dann hatte er sich getäuscht. Ihr hübsches Gesicht war von Schamesröte überzogen und vor Kummer verzerrt.
    »Lass uns gehen, Brian!«, presste sie wütend zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Hör lieber auf deine Schwester«, riet Dare ihm.
    Doch Brian schüttelte den Kopf. »Ich habe noch einen letzten Wurf. Schließlich habe ich dafür bezahlt.« Er taumelte, fing sich aber gerade noch einmal.
    Dare musste dem Kerl den Ball abnehmen, ehe jemand verletzt wurde. »Her mit dem Ball!«, befahl er Brian in demselben Tonfall, in dem er sonst »Waffe weg!« rief.
    »Keiner von euch Scheißbullen hat das Recht, mir etwas vorzuenthalten, für das ich bezahlt habe«, fauchte Brian und holte aus, bereit zum Wurf.
    Dare hechtete nach vorn, um seinen Arm zu packen, doch Liza war schneller. Sie stürzte sich genau in dem Augenblick auf Brian, als dieser den Arm nach vorne schleuderte, sodass sie von seiner Faust mitsamt dem Ball am Kopf getroffen wurde.
    Der dumpfe Schlag hallte Dare noch in den Ohren, als Liza bereits zu Boden gegangen war. Er fiel sogleich auf die Knie und beugte sich über sie.
    Einer seiner Kollegen überwältigte derweil Brian, der gar nicht bemerkt hatte, dass er seine Schwester k. o. geschlagen hatte.
    »Okay, die Show ist vorbei«, verkündete Cara.
    Dare nahm nichts von alledem wahr. Seine Aufmerksamkeit galt einzig und allein der Frau, die bewegungslos vor ihm am Boden lag. Mit heftig pochendem Herzen beugte er sich über sie. »Liza?«
    Keine Antwort.
    »Baby, hörst du mich?« Er streichelte ihr mit der Hand über die Wange. Es dauerte eine Weile, bis er begriff, warum er plötzlich solche Angst hatte.
    Erinnerungen an das erste Mal, als Brian jemanden mit der Faust k. o. geschlagen hatte, stiegen in ihm hoch. Er sah Stuart Rossman auf dem Boden aufschlagen, hörte förmlich noch einmal das Geräusch, mit dem Stuarts Kopf auf den Boden geknallt war.
    »Lasst mich durch.« Der Typ, mit dem Liza vorhin unterwegs gewesen war, drängte sich zu ihnen durch.
    Cara stellte sich ihm sogleich in den Weg. »Sie braucht jetzt ihre Ruhe.«
    »Ich bin mit ihr hergekommen«, sagte der Mann.
    »Aber von jetzt an übernehme ich.« Dare sprach mit einer tiefen Stimme, die sogar für seine Ohren fremd klang.
    »Lass gut sein, Jeff. Du kannst ja später nach ihr sehen«, schaltete sich eine junge Frau mit roten Haaren ein.
    »Aber …«
    »Kein Aber«, unterbrach ihn Cara streng.
    Dafür war Dare ihr etwas schuldig.
    »Wir gehen ja schon«, versprach die Frau.
    In diesem Moment stöhnte Liza vor Schmerz leise auf. Sie war bei Bewusstsein. »Liza?«, fragte Dare und betrachtete prüfend ihr blasses Gesicht.
    Sie schlug die Augen auf. »Brian. Ich muss zu Brian.«
    »Um den kümmert sich bereits jemand«, sagte Dare mit betont ruhiger, gelassener Stimme, denn wenn er sich auch nur einen Bruchteil seiner Wut auf Brian anmerken ließ, wollte Liza bestimmt

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