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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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eine Erektion bekam, wenn er sie darin sah.
    »Kann mich nicht bewegen.« Sie kuschelte sich tiefer in die Kissen.
    Dare nahm die leichte Häkeldecke, die zusammengefaltet am Fußende des Bettes lag, und breitete sie über Lizas nackte Beine. »Nur, damit dir nicht zu kalt ist«, murmelte er.
    Sie gab keine Antwort – sie war bereits eingeschlafen.
    »Großartig.« Er blieb noch ein paar Minuten an ihrem Bett stehen und beobachtete sie beim Schlafen, um sicherzugehen, dass sie problemlos Luft bekam und keine allzu großen Schmerzen hatte.
    Da sie tief und regelmäßig atmete, ging er hinaus, ließ aber die Tür offen, damit er sie hörte, wenn sie aufwachte.
    Er wusste nicht so recht, was er mit sich anfangen sollte, deshalb begab er sich erst einmal in die Küche, um nachzusehen, ob dort etwas Essbares zu finden war. In der Küche war es hell; die Sonne schien von allen Seiten durch die Fenster herein. Leider war der Kühlschrank fast leer, einmal abgesehen von einer Packung Sojamilch, etwas Joghurt und drei Schachteln Oreo-Keksen.
    Er zählte noch einmal nach. In der Tat, drei Schachteln. Eine Frau nach seinem Geschmack.
    Das Handy klingelte, und er ging ran, ohne den Gedanken weiterzuverfolgen. »Dare Barron.«
    »Hier ist Nash«, ertönte die Stimme seines Bruders. »Wie ich höre, gab es auf dem Jahrmarkt einige Aufregung.«
    »Das kannst du laut sagen«, brummte Dare. Er schaute sich um, aber da es ganz still im Haus war, ging er davon aus, dass Liza immer noch in ihrem Bett lag und schlief. »Dieses Aas hat seine Schwester mit der Faust und dem Ball k. o. geschlagen.«
    »Was haben sie im Krankenhaus gesagt?«, wollte Nash wissen.
    Dare legte ihm die Lage dar und fügte hinzu, dass er nun bei Liza zu Hause war. »Soll ich dir Gesellschaft leisten?«, fragte Nash.
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, erwiderte Dare. Er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, Gäste zu empfangen, während Liza schlief, zumal er selbst ja auch kein offiziell eingeladener Gast war.
    Dare hörte, wie Kelly im Hintergrund etwas sagte, dann fuhr Nash fort: »Kelly meinte gerade, ich soll dich fragen, ob du in der Lage bist, Liza etwas zu essen zu machen, wenn sie aufwacht.«
    Dare verdrehte die Augen, denn ehrlich gesagt war er keine große Leuchte, was das Kochen anging, selbst wenn Liza etwas zu Hause gehabt hätte. »Der Kühlschrank ist ziemlich leer.«
    »Bin schon unterwegs«, sagte Kelly, die Nash offenbar das Telefon aus der Hand genommen hatte. »Keine Sorge, bis sie aufwacht, sind wir längst wieder weg, dann bist du mit ihr ungestört.«
    Sie hatte eingehängt, ehe Dare noch etwas darauf antworten konnte. Und er musste all seinen Vorbehalten zum Trotz zugeben, dass er froh war, eine Familie zu haben, die ihm beistand.
    Liza dagegen hatte niemanden.
    Er schüttelte den Kopf, weil er sich nicht erklären konnte, warum ihm die Tatsache, dass sie verletzt war und niemand, der ihr nahestand, Bescheid wusste, mehr Kummer bereitete, als ihm lieb war. Interessierte es denn niemanden, weder ihre Eltern noch ihre Freunde?
    Es war ein himmelweiter Unterschied, ob man allein war oder einsam, und Dare fragte sich ganz unwillkürlich, ob Liza nicht beides war. In diesem Augenblick fiel ihm wieder ein, dass sie, sobald sie wieder bei klarem Verstand gewesen war, als Erstes nach ihrem Bruder gefragt hatte. Er beschloss, Sam anzurufen und ihn zu fragen, was mit Brian geschehen war. Wie erwartet hatte man den Tunichtgut nach Hause gebracht, damit er dort seinen Rausch ausschlafen konnte.
    Mindestens genauso frisch wie die Bilder der Szene vorhin waren die Erinnerungen an jene Party, die vor zehn Jahren bei Brian zu Hause gestiegen war, als seine Eltern eines schönen Tages unterwegs gewesen waren. Neben seinen Kumpels von der Privatschule waren auch einige Jungs aus der öffentlichen Schule da gewesen, und irgendwann hatte Brian mit Stuart Rossman zu streiten begonnen und ihm einen Hieb mit der Faust verpasst. Stuart, der bereits zu tief ins Glas geschaut hatte, war umgefallen wie ein Sack Kartoffeln und mit dem Kopf auf dem harten Terrassenboden aufgeschlagen. Die Jungs, die dabei gewesen waren, darunter auch Dare, hatten sich entweder gleich aus dem Staub gemacht oder Brian geholfen, die Spuren zu verwischen. Keiner von ihnen hatte den Notruf gewählt. Dare machte sich noch immer Vorwürfe deswegen, und er war nach wie vor wütend auf Brian. Liza hatte weiß Gott etwas Besseres verdient als diese Familie, dachte er

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