Ich will ja nur dich!
und Freunde, dass sie einem helfen«, sagte er sanft.
Was sollte sie darauf erwidern? Sie hatten es nicht für sie, sondern für ihn getan. Also sagte sie nichts.
»Und jetzt nimm deine Tablette. Die Schmerzen sollten dann in ungefahr zwanzig Minuten nachlassen.«
Sie lächelte dankbar und tat wie geheißen.
Er brachte den Teller in die Küche, dann kam er wieder zurück ins Schlafzimmer. »Ich könnte mir vorstellen, dass du dich wohler fühlen würdest, wenn du etwas anderes anziehst, nicht?«
Liza sah an sich hinunter. Ihre Beine waren unter einer Decke verborgen, aber ihr Rock war ganz nach oben gerutscht, ihre Bluse war zerknittert, und jetzt, da er das Thema bequeme Kleidung angesprochen hatte, bemerkte sie, dass sie der BH an bestimmten Stellen unangenehm zwickte.
Umziehen war eine hervorragende Idee. »Mein Pyjama ist in der Kommode dort drüben. Oberste Schublade.«
Dare warf einen Blick in die betreffende Schublade und entnahm ihr die einzige Schlafbekleidung, die sie besaß: knappe Boxershorts und ein dazu passendes Spaghettiträgertop von Victoria’s Secret.
Beim Anblick der sexy Kleidungsstücke in seinen großen Händen errötete sie. »Ich fühle mich beim Schlafen nicht gern eingeengt«, murmelte sie peinlich berührt.
»Du brauchst dir nichts dabei zu denken; ich schlafe splitternackt«, erwiderte er mit einem Augenzwinkern, wohl in dem Versuch, sie zum Lachen zu bringen und damit die Stimmung etwas aufzulockern.
Aber seine Worte bewirkten das Gegenteil – jetzt konnte sie an nichts anderes mehr denken als an einen wunderbaren, gebräunten Männerkörper, der neben ihr im Bett lag. Plötzlich knisterte es spürbar im Raum.
»Brauchst du Hilfe, oder schaffst du’s allein?«, erkundigte er sich mit rauer Stimme.
Sie schluckte schwer. »Ich glaube, ich komme klar. Könntest du dich vielleicht …« Mit einer Handbewegung bedeutete sie ihm, dass er sich umdrehen sollte.
Er kam ihrer Bitte nach und hielt den Blick auf die Tür gerichtet, ganz der Gentleman, während sie sich langsam ihrer Kleider entledigte und in den Pyjama schlüpfte.
In den paar Sekunden, in denen sie mit entblößtem Oberkörper und in ihrem rosa Spitzenhöschen dasaß, kam sie sich sehr nackt vor.
»Du hast ein paar Anrufe verpasst«, teilte er ihr mit, während sie sich hinter ihm umzog.
Sie hätte seinen Versuch, eine normale Unterhaltung zu führen, durchaus zu schätzen gewusst, hätte seine Stimme nicht so gepresst geklungen. Wie es schien, ließ ihn die Tatsache, dass sie sich gerade umzog, ebenso wenig kalt wie sie.
»Ich wollte zuerst den Anrufbeantworter rangehen lassen, aber dann dachte ich, dass du durch das Klingeln womöglich aufwachen würdest«, fuhr er fort.
»Ich bin fertig«, sagte sie, als sie wieder angezogen war, soweit bei einem Pyjama von Victoria’s Secret von »angezogen« die Rede sein konnte.
Er drehte sich zu ihr um und trat näher.
»Wer hat denn alles angerufen?«, erkundigte sie sich.
»Dein Bruder … und deine Eltern.«
Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Liza verschränkte die Arme vor der Brust. »Was wollten sie?«
Dare presste die Lippen aufeinander und wünschte, er könnte sie mit der Wahrheit verschonen. Das kurze Gespräch mit den diversen Mitgliedern ihrer Familie hatte ihm einen schmerzhaften Einblick in Lizas Leben verschafft.
»Dein Bruder war noch betrunken. Ich an deiner Stelle würde dem, was er gesagt hat, keine allzu große Bedeutung beimessen.« Brian hatte lange herumgejammert und -gelabert, weil sie ihm die Tour vermasselt hatte, ohne sich jedoch zu entschuldigen oder sich nach Lizas Befinden zu erkundigen. Dare hatte sich unwillkürlich gefragt, ob Brian überhaupt wusste, was geschehen war.
»Wo ist er?«, fragte Liza. Sie war nicht in der Lage, Dares Blick standzuhalten.
»Einer meiner Kollegen hat ihn nach Hause gefahren und den Autoschlüssel konfisziert. Er ist also daheim und wird sich die Autoschlüssel bei uns auf der Wache abholen müssen, wenn er nüchtern ist.«
»Und was haben meine Eltern gesagt? Ich nehme an, jemand hat sie angerufen und darüber informiert, was passiert ist?«
Das Telefonat mit ihren Eltern hatte Dare noch schlimmer gefunden. »Ja, sie haben von Brians Auftritt gehört.«
»Auch, dass er mich niedergeschlagen hat?«, fragte Liza mit großen Augen und blassem Gesicht.
Er nickte.
»Und? Du brauchst mich nicht zu schonen. Warte, ich mache es dir etwas leichter, ich kann mir nämlich lebhaft vorstellen, was sie
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