Ich will ja nur dich!
hatte sich wohl doch etwas übernommen, genau wie er befürchtet hatte.
»Fahr doch schon mal vor. Ich ziehe mich nur schnell um und komme dann gleich nach, okay?«
Er schüttelte den Kopf. Er dachte nicht daran, sie allein zu lassen. »Ich warte lieber und fahre dich rüber. Du hast immer noch Kopfschmerzen und außerdem eine Schmerztablette intus, da solltest du dich besser nicht ans Steuer setzen.«
Sie zögerte, als wäre sie hin- und hergerissen, wobei er nicht sagen konnte, ob es an ihm lag oder an ihnen . Er wusste nur eines: Er musste ihre Bedenken zerstreuen und verhindern, dass sie wieder anfing zu mauern.
Und er würde tun, was auch immer nötig war.
»Ich fahre dich dann nach Hause, wann immer du willst«, versprach er. »Selbst, wenn ich deswegen auf ein superleckeres Dessert verzichten muss.« Er hob gespannt die Augenbrauen und war überrascht, als plötzlich ein Lächeln ihr Gesicht erhellte.
»Klingt ja, als würde es dir wirklich nichts ausmachen, mich zu fahren.«
Hatte sie tatsächlich so wenig Vertrauen zu ihm? »Wenn es nicht so wäre, hätte ich es nicht angeboten.«
Während er im Wohnzimmer wartete, gab er Faith Bescheid, dass sie gleich da sein würden. Kurz darauf gesellte sich Liza in Jeans und einem weiten T-Shirt zu ihm. Sie hatte sich das Gesicht gewaschen und war ungeschminkt, und ihr Haar war zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden. Der Natur-Look stand ihr gut. Im Grunde hatte er in seinem ganzen Leben noch keine Frau gesehen, die ohne Make-up und sonstigem Schnickschnack derart sexy wirkte.
»Bereit?«, fragte er.
»Ich hole nur noch schnell eine Flasche Wein. Ich darf zwar keinen Alkohol trinken, aber ich möchte nicht mit leeren Händen kommen.«
Er lächelte angesichts ihrer Aufmerksamkeit, obwohl er wusste, dass Faith und Ethan keine Mitbringsel erwarteten, aber das konnte Liza noch nicht wissen.
Auf der Fahrt herrschte angenehmes Schweigen, doch als Dare in die Einfahrt einbog, wandte sich Liza ihm zu und sagte: »Bevor wir hineingehen, wollte ich mich noch bei dir bedanken.«
»Das haben wir doch schon gestern Abend geklärt, bevor ich gegangen bin. Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich wollte für dich da sein.« Er hatte das Wochenende gern und freiwillig mit ihr verbracht.
Er stellte den Motor ab und sah sie an. Sie wirkte verwirrt.
»Eigentlich wollte ich mich für den Blumenstrauß bedanken, den du mir geschickt hast.«
»Ich habe dir keinen Blumenstrauß geschickt.« Obwohl er jetzt wünschte, er hätte es getan.
»Oh!« Sie riss die Augen auf; ihre Wangen waren gerötet. »Ich hatte angenommen …«
»Du hast heute Blumen bekommen?«
Sie nickte.
»War denn keine Karte dabei?«
»Nein, und da dachte ich …« Sie senkte den Blick und starrte auf ihre Hände. »Tja, wie heißt es so schön: Wer Annahmen macht, macht sich auch oft zum Affen«, murmelte Liza betreten.
Dare kämpfte gegen die Eifersucht an, die in ihm hochstieg.
»Ich wünschte, ich wäre selbst auf die Idee gekommen, aber sie sind nicht von mir. Hast du eine Ahnung, wer der Absender sein könnte?«
Sie breitete die Hände aus. »Keine Ahnung. Ich kann morgen ja mal im Blumenladen anrufen und nachfragen«, meinte sie.
»Gute Idee. Könnte es nicht dein Bruder sein?«, fragte Dare in der Hoffnung, dass es jemand aus ihrer Familie und kein männlicher Konkurrent gewesen war.
»Wohl kaum.« Sie hob den Kopf und blickte ihn mit stumpfen Augen an. »Glaub mir, Blumen für mich sind garantiert das Letzte, woran er denken würde, und außerdem haben wir uns heute gezofft.«
»Das tut mir leid.« Er legte eine Hand auf die ihre. Kein Wunder, dass sie früher von der Arbeit nach Hause gegangen war und etwas gegen die Schmerzen eingeworfen hatte. »Wie wär’s, wenn wir hineingehen?«, schlug er vor, damit sie nicht länger an den Streit mit ihrem Bruder dachte.
»Klingt gut.« Sie hatte bereits die Autotür geöffnet, bis er es auf die Beifahrerseite geschafft hatte. »Ich wusste gar nicht, dass du heute Abend auch mit von der Partie bist«, bemerkte sie auf dem Weg zur Eingangstür. Ehe sie die Treppe erklommen, hielt sie inne und drehte sich zu ihm um. »Aber ich freue mich, dass du da bist.«
Damit waren seine Bedenken vorerst zerstreut. Dare drückte auf die Klingel. »Wappne dich, sollte Tess uns die Tür aufmachen«, warnte er sie noch und warf ihr einen Blick aus den Augenwinkeln zu.
»Was meinst du damit?«
In diesem Moment schwang die Tür auf, und Dares
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