Ich will mehr von dir!
eigenen Wünsche in den Vordergrund stellen würde. Sie hatte geglaubt, dass Jared so ein Mann war.
Doch Jared war alles andere als zurückhaltend – und ihre Reaktion darauf war ebenfalls vollkommen anders, als sie es erwartet hätte. Sie hatte Spaß dabei. Es war erregend zu wissen, dass sie ihn beinahe um den Verstand brachte, dass er seine Vernunft ungefähr bei Frage sechs ausgeschaltet hatte.
Jared wich einen Schritt zurück und nahm seine Wärme und seinen männlichen Duft mit. »Gott …«
Widerstrebend schlug Candy die Augen auf und atmete zitternd ein. Sie strich sich mit Daumen und Zeigefinger über den feuchten Mund, betrachtete Jared und fragte sich, ob er anfangen würde zu stammeln oder ob er sich entschuldigen würde.
Sie hätte es besser wissen müssen. Jared stammelte nicht.
»Siehst du? Ich habe dir gesagt, dass ich dich mag.« Er rückte seine Krawatte zurecht, ohne Candy aus den Augen zu lassen.
Candy spürte, wie ihre Wangen brannten. Sie musste zugeben, dass diese Antwort besser war als jede Entschuldigung. Nichts lief so, wie sie es geplant hatte. Ihr ursprünglicher Plan war es gewesen, Jared dazu zu bringen, sie um ein Date zu bitten. Die Verführung hätte sich dann später ergeben.
Das hier war wilder, unkontrollierter, beinahe
schmutzig.
Sie hatten im Büro ihres Chefs herumgeknutscht. Und es hatte ihr gefallen.
»Vielleicht tust du das«, stimmte sie ihm zu. Und mit einem schauspielerischen Talent, das sie bei sich selbst nicht vermutet hätte, schlenderte sie an ihm vorbei und strich mit der Hand über seinen Arm, als sie zu Harolds Schreibtisch ging.
Jared atmete scharf ein. Candy blickte sich nicht um.
Wieder beugte sie sich über Harolds Schreibtisch und stützte das Kinn auf die Hand. »Also, wie lange … magst du mich schon? Als Freund.«
Mühsam löste Jared seinen Blick von Candys Beinen und fragte sich, welches Spielchen sie jetzt mit ihm spielte. Seine freundschaftlichen Gefühle hatten nichts mit diesem Kuss zu tun. Dieser Kuss fußte auf zwei Monaten angestauter Lust.
Erst seit einer halben Stunde spielte »Freundschaft« zwischen ihnen überhaupt eine Rolle. Und er nahm an, dass er die etwaigen freundschaftlichen Gefühle wahrscheinlich mit einem Schlag zerstört hatte, als er sie gepackt und geküsst hatte.
Ihm wurde klar, dass er die Vorstellung, mit seinem Verhalten die möglicherweise intensiver werdende Beziehung zwischen ihnen im Keim erstickt zu haben, wirklich traurig fand. Er bereute sein Handeln. Doch wenn er sich jetzt zurückzog, konnte er die Freundschaft zwischen ihnen vielleicht noch retten.
Also ließ er sich auf den Stuhl fallen, um nicht Gefahr zu laufen, sie wieder anzufassen, und räusperte sich. »Wir haben uns noch nicht oft unterhalten, aber ich respektiere deine Arbeit. Du bist fleißig und begabt, immer pünktlich, und deine Präsentationen sind professionell und regen zum Nachdenken an.«
Er klang, als würde er das jährliche Mitarbeitergespräch führen, um die Leistung der vergangenen zwölf Monate zu besprechen. Aber es war immer noch besser, als das zu sagen, was ihm in Wirklichkeit durch den Kopf ging.
Denn in Wirklichkeit dachte er, dass sie ein anbetungswürdiges Lächeln hatte und lustige Dinge sagte, bei denen ihm das Herz aufging. Ganz zu schweigen von ihrem Körper, bei dessen Anblick er sich wünschte, ihr Badeschwamm zu sein, damit er sie überall berühren konnte. Warm und nass.
Ungeduldig schnalzte sie mit der Zunge. »Das meinte ich nicht. Ich spreche davon, dass du mich
magst.
«
Aus dieser Diskussion konnte er nur als Verlierer herausgehen. Da er sich selbst versprochen hatte, sich zu benehmen, würde er keine der nicht jugendfreien Vorstellungen wiederholen, die vor seinem inneren Auge aufgetaucht waren und die alle zeigten, wie sehr er sie »mögen« könnte.
Stattdessen sagte er: »Aber davon habe ich doch auch gesprochen.«
Es entstand eine Pause, und sie fuhr mit dem Finger über den Monitor. »Schau, Frage neun beschäftigt sich mit genau dem Thema, über das wir gerade reden.«
Worüber redeten sie denn gerade? Er wusste es verdammt noch mal nicht.
»Was magst du an deinem Partner am meisten?« Candy stützte ihr Kinn noch immer auf ihre Hand und stand über den Schreibtisch gebeugt vor ihm.
Ihre Beine waren durchgedrückt, ihr wohlgeformter kleiner Po direkt vor seinem Gesicht, viel zu nahe für ihn, um noch entspannt zu sein. Das Haar fiel ihr über die Schultern, und sie hatte die Unterlippe
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