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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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auch, aber Joe ist auch nicht ohne Fehler.«
    »Ach ja?« Kelly deutete mit dem Kopf auf das Sofa, und sie setzten sich wieder.
    In den darauffolgenden zwanzig Minuten erklärte Annie ihr, was es mit Joe und seiner Familie auf sich hatte. Sie erzählte ihr von seinem Vater, dem Weiberhelden und den Gründen, warum Joe sie ein wenig zu sehr an Nash erinnerte. »Aber es funkt gewaltig zwischen uns, und das ist genau das, was ich gesucht habe«, räumte sie ein.
    Kelly lächelte, weil sie genau wusste, was ihre Freundin meinte. Die Erinnerungen an die vergangene Nacht holten sie immer wieder ein, und schon bei dem bloßen Gedanken an Nash Barron begann ihr ganzer Körper zu kribbeln.
    »Und Joe hat mir geschworen, dass er nicht im Traum daran denkt, den Babysitter für mich zu spielen«, fügte Annie lächelnd hinzu.
    »Das klingt ja nicht besonders nett.«
    Annie schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich weiß, wie es gemeint war, und es ist genau das, was ich will.«
    Kelly musterte sie, dann sagte sie: »Na, dann ist doch alles in Butter.«
    »Im Grunde schon, aber … «
    Kelly legte den Kopf schief. »Aber was?«
    »Hattest du schon mal Bedenken, ob du dich vielleicht zu schnell in eine Beziehung hineinstürzt?«, fragte Annie.
    Kelly musste lachen. »Das fragst du mich, nach allem, was ich dir gerade über mich erzählt habe?«
    Annie grinste. »Naja, ich bin nervös. Was ist, wenn ich einen riesigen Fehler mache? Soll ich wirklich mit Joe ausgehen, obwohl ich insgeheim befürchte, dass er mich gegen meinen Willen ständig betüddeln wird?«
    Kelly seufzte. »Ich wünschte, ich könnte dir die Frage beantworten. Aber ich werde mich an das halten, was du mir vorhin geraten hast, und das solltest du auch tun.«
    »Was war das noch gleich?«
    »Du hast gesagt, man soll einfach versuchen, auf sein Herz zu hören und alles zu geben«, zitierte sie Annies weise Worte.
    »Ach ja, danke.« Annie lächelte schief.
    Kelly konnte ihr ihren Sarkasmus nicht verdenken – es war eine Sache, jemand anderem einen guten Rat zu erteilen, aber eine ganz andere, ihn selbst zu befolgen. Kelly hatte Angst davor, sich in Nash Barron zu verlieben. Wenn sie tatsächlich auf ihr Herz hörte, bestand die Gefahr, dass es ihr erneut gebrochen wurde. Mit dem Unterschied, dass diesmal noch weit mehr auf dem Spiel stand.

Kapitel 8
    Am nächsten Tag schwirrten Nash so viele Gedanken durch den Kopf, dass er nicht in der Lage war, sich bei Kelly zu melden. Er dachte nicht nur an sie, sondern auch an die Vorkommnisse der vergangenen Nacht und daran, wie schön es mit ihr gewesen war – so ganz anders als alles, was er bisher erlebt hatte.
    Er war noch sehr jung gewesen, als er Annie geheiratet hatte, und er war seit seinem sechzehnten Lebensjahr mit ihr zusammen gewesen. Nach der Scheidung hatte es durchaus die eine oder andere Affäre gegeben, aber die konnte man an einer Hand abzählen. In einer Kleinstadt wie Serendipity ließ sich kaum eine Frau auf ein unverbindliches Abenteuer ei n, und wenn, dann gab es gleich Klatsch und Tratsch und man wurde zum Paar erklärt, ob man wollte oder nicht. Man musste nur einmal den Wagen vor dem Haus einer Frau stehen lassen, dann wussten die Nachbarn sofort Bescheid, und am nächsten Tag machte die Neuigkeit im Cuppa Café die Runde.
    Wenn Nash das Bedürfnis nach weiblicher Gesellschaft verspürte, besuchte er ein paar abgelegene Lokale in den diversen Nachbargemeinden von Serendipity, und darüber hinaus bot ihm eine Konferenz für Anwälte die Gelegenheit, auswärtige Frauen kennenzulernen. Ja, er hatte jung angefangen, hatte sich mit fünfzehn ein Beispiel an Ethan genommen, aber als besonders bemerkenswert konnte er sein Liebesleben beim besten Willen nicht bezeichnen.
    Und jetzt musste er sich mit den Folgen seiner unbedachten Entscheidung von neulich auseinandersetzen. Er hatte gleich gespürt, dass seine Gefühle für Kelly intensiver waren als alles, was er je für eine Frau empfunden hatte, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es so viel mehr sein würde. Und er wusste nicht, was er davon – und von ihr – halten sollte.
    Nachdem er vom Büro aus im Krankenhaus angerufen und sich nach Richards Gesundheitszustand erkundigt hatte – es gehe ihm so weit gut, hatte Mary gesagt – , versuchte er es dann doch bei Kelly. Es klingelte einmal, dann wurde er auf die Sprachbox umgeleitet. Kaum hörte er ihre Stimme vom Band, da plagte ihn das schlechte Gewissen, weil er sich nicht eher gemeldet hatte.

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