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Idioten auf zwei Pfoten

Idioten auf zwei Pfoten

Titel: Idioten auf zwei Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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mich wie ein Mops. Aber nicht, weil ich meiner Bestimmung folgte. Ich hatte aus egoistischen Motiven gehandelt – und am Ende des Tages musste ich einsehen, dass ich den guten Ruf unserer Gilde beschmutzt hatte.
    »João, João, du musst noch viel lernen. Du hast geglaubt, du seiest den Menschen haushoch überlegen?«
    »Ja«, krächzte ich. »Ja, das hatte ich.«
    »Und es stimmt. Du hast Recht. Aber weil wir den Menschen überlegen sind, haben wir sie dazu gebracht, sich um uns zu kümmern. Und glaube mir, in diesem Land klappt das besonders gut. Sie kaufen uns Futter, sie bilden Ärzte für uns aus, bauen Kliniken und fördern uns, wo sie können. Wenn du spezielle Talente hast, kannst du hier richtig was werden.«
    »Pah! Ein Model für Hundeshampoo mit himbeerfarben getönten Ohren! Hab ich alles im Fernsehen gesehen. Komm mir nicht mit diesen halbseidenen Erfolgsgeschichten.«
    »Das sind Ausnahmen. Und selbst wenn du keine Talente hast, die Menschen lieben dich trotzdem. Sie mögen pelzige, weiche Ohren? – Wir haben sie. Sie mögen unsere Augen? – Gönnen wir ihnen doch ab und zu einen seelenvollen Blick. Sie lieben es, Bälle zu werfen? – Ja, warum denn nicht? Wir bringen sie ihnen zurück, so oft sie wollen. Versteh doch: Wir lassen sie uns lieben. Darin besteht die ganze Kunst, ein erfolgreicher Hund zu sein.«
    »Das ist doch Geschwafel, Brezel, Schönfärberei. Ihr seid alle blind für die Tatsache, welch hohen Preis ihr für euren Aberglauben bezahlt.«
    »Du bist doch nur sauer, weil du hier nicht mehr den kleinen Mops-König spielen darfst. Du willst nicht mit den Menschen, und du kannst nicht mehr mit Deinesgleichen, weil du denkst, du wärest an jeder Stelle was Besseres. Kein Wunder, dass du ständig glaubst, in schlechter Gesellschaft zu sein. Wer darf dir denn das Wasser reichen?! Doch offensichtlich niemand. Wer ist denn jetzt bitteschön blind?«
    »Ich will nach Hause. Ob blind oder nicht. Ich will nach Hause. Kann das denn hier keiner verstehen? Ob tot oder lebendig, ich will zurück nach Vila do Santo Chouriço!«, schluchzte ich plötzlich.
    »Du weckst alle auf. Beruhige dich also, João, beruhige dich.«
    »Wie könnte ich?! Mittlerweile ist es mir ja schon egal, ob ich ein Mops oder ein Hund bin. Aber: Ich habe niemanden verraten! Niemals! Wir hatten einen Tipp bekommen: Volle Mülltonnen an unserem Lieblingsrestaurant. Und da ist es passiert. Sie haben auf uns geschossen, kaum, dass wir dort angekommen waren. Der Tipp war also eine Falle. Sag, dass es eine Falle war! Jemand hat uns verraten.«
    Brezel senkte seinen großen Kopf und murmelte: »So muss es wohl gewesen sein.«
    »Aber ich habe niemanden hintergangen. Guck dir mein Auge an. Es ist weg. Meine Männlichkeit – weg! Wenn ich irgendetwas in dieser Art vorgehabt hätte, Brezel, dann sei dir versichert, dass ich es geplant hätte wie ein Generalissimo, und zwar so, dass ich als Sieger aus der Sache hervorgegangen wäre. Glaubst du, ich lasse mich freiwillig erschießen und kastrieren?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Und was glaubst du, Alter – verlässt ein echter König sein Rudel? Nein. In Vila do Santo Chouriço hatte ich eine Heimat und einen guten Namen! Meinen Namen! Eine Familie. In Vila do Santo Chouriço bin ich geboren, und ich wäre gerne auch dort gestorben. Und bis es so weit gewesen wäre, hätte ich einen Erben gezeugt, einen echten João, einen Mops mit Nase! Einen harten, ausdauernden Kampfmops! Verlass dich drauf! Mit den Cães, den Jägern und den Menschen werden wir Joãos seit Generationen sehr gut alleine fertig. Ich musste mich nicht davonstehlen. Und sei ehrlich, hättest du das alles hinter dir gelassen für ein vages Versprechen? Für den geistigen Furz eines Cão?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Und überhaupt ist es das Allerletzte zu behaupten, ich würde gemeinsame Sache mit den Cães machen. Sie sind unsere Feinde, genauso wie die Jäger! Und bis heute weiß ich nicht, was mit meinen Freunden passiert ist. Bis heute zermürbe ich mir den Kopf … und sterbe täglich tausend Tode vor Sorge. Ich weiß nicht, ob meine Freunde noch leben oder tot sind. Ich hoffe und hoffe … Da tut es mir leid, dass ich für die Bedürfnisse eines Menschen, der es auf meine samtweichen Ohren abgesehen hatte, nicht so recht eingehen konnte!«
    Brezel stieß einen langen Seufzer aus. Dann sagte er: »João, hör mir zu. Es tut mir leid. Assunta ist tot. Die Jäger haben sie auf der Stelle erwischt. Lopo hat

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