Idioten auf zwei Pfoten
schon ganz aufgeregt, grundlos versteht sich. Alfonso wird sich hervorragend schlagen, da habe ich keine Bedenken. Schließlich habe ich ihn auf alles hingewiesen, worauf es bei unserer Arbeit ankommt. Besonders auf die Pausen. Ich werde mit meinen Fähigkeiten dafür sorgen, dass genug für uns beide abfällt.
Wenn dir je der Sinn danach steht, wieder zurückzukommen, bist du uns herzlich willkommen. Du hattest Recht, die gnädige Frau ist nicht vollkommen, aber allemal besser als ich dachte. Alfonso schickt ebenfalls die herzlichsten Grüße, und er bedauert, dass er dich nicht kennen lernen konnte. Wie du dir vorstellen kannst, sind wir im Park die große Attraktion. Alle reißen die Augen auf, wenn wir zu dritt über die Wiese flanieren. Jeder, sogar Felix, möchte sich mit uns bekanntmachen. Aber damit müssen uns die Idioten, egal ob auf zwei oder vier Pfoten, jetzt nicht mehr kommen. Mein Rudel ist komplett.
Lass es dir gut gehen, und pass auf dich auf. Und falls du einem von uns begegnest, der Lopo heißt, dann beiß ihm einfach die Ohren ab. Du tätest uns damit einen großen Gefallen.
Mit den allerbesten Grüßen
João und Alfonso
PS: Madame bekam heute einen Brief mit einer Einladung. Sie hat ihn uns vorgelesen: »Hallo, ihr beiden. Auch wenn sich deine vierbeinige Pelzwurst beim letzten Mal als Killermops geoutet hat, wagen wir doch noch einen Versuch. Ihr seid beide herzlich zum Frühlingsfest auf unserem Hof eingeladen …« etc. pp.
Die gnädige Frau hat sich sehr gefreut und gesagt: »Da haben wir aber Glück gehabt. Ich bin gespannt, was sie sagen werden, wenn sie erstmal Mr. Big sehen.«
Und ich, Scooter, weiß, was ich zu tun habe, wenn ich Ginger wiedersehe. Sie wird da sein. Ich weiß es genau.
Mein Dank geht an:
Das Team des Goldmann Verlages, Lektorin Claudia Negele, Dr. Sascha Sommer für die Einblicke in Pessoas Welt und Heike Sommer für die beste Pizza in der Nach-Pessoa-Phase; M. Schönberger, Dr. Meike Fritz, Josef Surholt, Heike Kersting, Ines Kivelitz und ihrem Rudel, der Rüpelgruppe Bochum, Karin und Hans-Peter Hojan für die VIP-Betreuung des vierbeinigen Inspirateurs, dem Rüpelstammstisch Bochum, Christina Luther (Notversorgung und Wurmkur), TCHO, Moni & Dante, Tina & Finn, Frau Muggel, Andrasz T., Elke, Peykan, Uta, Marion & Amelie, Bettina Schimanski, Hagen Masanneck, Karin, Beate, Sabine & Andreas.
Und meine schrecklich nette Familie, allen voran meine Schwester Brigitte, Sarah im fernen Covilhã, die immer die richtigen Antworten auf ziemlich krause Fragen wusste.
Und zu guter Letzt: Herr Professor Dr. Schröder, Inspirateur, Lehrbeauftragter für Spaziergänge mit Idioten auf zwei Pfoten, Couchpotatoeismus, angewandte Zebulonik und Leckerlikunde; Eingeweihter des Mops-Codes, dessen Anwendung es einem Mops ermöglicht, die totale Herrschaft über einen Menschen zu erlangen.
Es war nicht immer leicht für mich, Professor Schröders Anweisungen zu folgen, aber ich hoffe, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen aufgezeichnet habe, was er zu Papier gebracht haben wollte.
Die Zitate Fernando Pessoas
sind folgenden Büchern entnommen:
Das Buch der Unruhe, Amman Verlag, Zürich, 2003, 2008 (Seite 1, 10, 67, 68, 124, 147).
Mein Lissabon. Was der Reisende sehen sollte. Amann Verlag, Zürich 2001 (Seite 149).
Der Text auf Seite 171 ist aus dem Fado »Rapsódia Dos Tres Poetas« entnommen. Gesungen von Misia (CD-Titel: »Ruas« erschienen bei Polydor, Universal, 2009) Textübersetzung erschienen auf www.bluerhythm.de/Interview .
Ulli Langenbrinck interviewt Misia.
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