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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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zwischen den beiden Rolltreppen, die gefliesten Säulen. Halb glaubt er, dass die Behausungen fort sein werden.
    Aber sie sind noch da, und als er eine weiße Mikropore-Maske aufsetzt und den hell erleuchteten Verschlag des Modellbauers betritt, hat sich nichts geändert außer dem Bausatz, auf den der Alte sich jetzt konzentriert: ein vielköpfiger Dinosaurier mit Roboter-Hinterbeinen in Marineblau und Silber. Die Pinselspitze arbeitet im Auge eines Reptilienkopfes. Der alte Mann blickt nicht auf.
    »Laney?«
    Stille hinter dem Rechteck der melonengelben Decke.
    Yamasaki nickt dem alten Mann zu, kriecht auf Händen und Knien an ihm vorbei und schiebt das Einkaufsnetz samt Inhalt vor sich her.
    »Laney?«
    »Pst«, sagt Laney aus dem engen, stinkenden Dunkel. »Er spricht gerade.«
    »Wer spricht?« Yamasaki schiebt den Beutel an dem schlaffen, mit Schaumstoff gefüllten Stoff vorbei, der sein Gesicht
streift – eine Berührung, die ihn an den Kindergarten erinnert.
    Als Yamasaki hereinkommt, aktiviert Laney einen Projektor in dem klobigen Datenhelm; die Bilder, die er sieht, spülen über Yamasaki hinweg und blenden ihn. Yamasaki windet sich, um dem Strahl auszuweichen. Er sieht Gestalten, eingerahmt von mittelbarem Tageslicht. »…nen Sie, er macht so was regelmäßig?« Ohne Stativ, aber digital stabilisiert. »Hat das was mit den Mondphasen zu tun?«
    Ein Zoom auf eine der Gestalten, hager und männlich wie die anderen auch. Dunkler Schal vorm Mund. Festes schwarzes Haar über hoher weißer Stirn. »Kein Hinweis darauf. Gelegenheitstäter. Er wartet darauf, dass sie zu ihm kommen. Dann erledigt er sie. Die da«, zügiger Schwenk auf das Gesicht und die nackte Brust eines Toten mit weit aufgerissenen Augen, »sind Straßenräuber. Der hier hatte Dancer in der Tasche.« Auf der bleichen Brust des Toten ist ein dunkles Komma, direkt unter dem Brustbein. »Dem anderen hat er die Kehle durchstochen, es aber irgendwie geschafft, nicht die Arterien zu treffen.«
    »Glaube ich gern«, wirft der Unsichtbare ein.
    »Wir haben Profile von ihm«, sagt der Mann mit dem Schal aus dem Off. Das Gesicht der Leiche legt sich über Laneys Pappwand und die melonengelbe Decke. »Wir haben ein komplettes forensisches und psychologisches Gutachten. Aber das ignorieren Sie.«
    »Natürlich.«
    »Sie wollen es nicht wahrhaben.« Zwei Paar Hände in Latexhandschuhen packen den Toten, drehen ihn um. Man sieht eine zweite, kleinere Wunde unter einem Schulterblatt; Blut hat sich im Körper gesammelt und ist dunkel geworden. »Er ist eine reale Gefahr, für Sie wie für alle anderen.«
    »Aber er ist interessant, nicht?«

    Die Wunde in Großaufnahme: ein kleiner, freudloser Mund. Das Blut ist schwarz. »Finde ich nicht.«
    »Aber Sie sind ja auch nicht interessant, oder?«
    »Nein«, und die Kamera schwenkt nach oben, Licht fängt einen vorspringenden Wangenknochen über dem schwarzen Schal ein, »soll ich auch gar nicht sein, stimmt’s?«
    Ein leiser Glockenton, als die Übertragung beendet wird. Laney wirft den Kopf zurück, das Standbild des Mannes mit dem Schal schwenkt zur Decke des Kartons, zu hell, verzerrt, und Yamasaki sieht, dass die Pappe dort mit winzigen, selbst klebenden Printouts gepflastert ist, mit Dutzenden verschiedener Bilder eines unverbindlich-höflich dreinschauenden Mannes, der ihm eigenartig bekannt vorkommt. Yamasaki zwinkert, seine Kontaktlinsen bewegen sich, er vermisst seine Brille. Ohne sie fühlt er sich unvollständig. »Wer war der Mann, Laney?«
    »Der Helfer«, sagt er.
    »Helfer?«
    »Schwer, heutzutage gute Helfer zu kriegen.« Laney schaltet den Projektor aus und nimmt den schweren Datenhelm ab. In der plötzlichen Dunkelheit ist sein Gesicht nicht viel mehr als eine Kinderzeichnung, schmutzig schwarze Augenlöcher vor einem fahlen Fleck. »Der Mann, der diesen Anruf entgegengenommen hat?«
    »Derjenige, der gesprochen hat?«
    »Dem gehört die Welt. Falls man das überhaupt von jemandem behaupten kann.«
    Yamasaki runzelt die Stirn. »Ich habe Medizin mitgebracht …«
    »Der Anruf kam von der Brücke, Yamasaki.«
    »San Francisco?«
    »Sie sind meinem anderen Mann dorthin gefolgt. Sie sind ihm gestern Abend gefolgt, aber sie haben ihn verloren. So geht es ihnen immer. Heute Morgen haben sie diese Leichen gefunden.«

    »Wem gefolgt?«
    »Dem Mann, der nicht da ist. Den ich dauernd ableiten muss.«
    »Das sind Bilder von Harwood? Von Harwood Levine?« Yamasaki hat das Gesicht erkannt, das auf den

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