If you leave – Niemals getrennt
… es hat mich ernsthaft fertiggemacht. Maddy verdient jemanden wie mich nicht.«
Jacey hört auf zu kauen und sieht mich an. »Wieso lässt du das nicht Maddy entscheiden?«, schlägt sie vor. »Hast du ihr erzählt, was mit dir passiert ist?«
Ich schüttle den Kopf. »Nein.«
Jacey legt den Kopf schief und sieht mich prüfend an. »Wie schlimm ist es denn? Mal im Ernst, wie schlimm kann es denn sein? Ich kenne dich, Gabe. Du bist ein guter Mensch – durch und durch. Andernfalls hätte ich dich nie mit Maddy zusammenbringen wollen.«
»Aber das ist genau das, was du nicht verstehst, Jacey«, antworte ich. »Ich bin nicht mehr durch und durch gut. Das bin ich einfach nicht mehr.«
»Hast du jemanden getötet, als du ein Ranger warst?«, fragt sie neugierig. »Ist es das? Denn das ist Blödsinn, Gabe. Dir musste doch klar sein, dass du töten würdest, wenn du zur Army und nach Afghanistan gehst.«
Ich schüttle den Kopf. »Das ist es nicht. Und ja, ich habe Menschen getötet.«
»Es ist etwas Schlimmeres als das?« Jacey kann es nicht glauben. »Dann will ich es vielleicht gar nicht wissen.«
Ich sehe sie an. »Willst du auch nicht, vertrau mir. Aber jetzt habe ich ein Problem und weiß nicht, was ich tun soll. Ich hatte nicht vor, Madison so nahe zu kommen. Wirklich nicht. Ich dachte, wir landen ein paar Mal miteinander im Bett, und dann verschwinde ich wieder nach Hause. Aber …«
»Aber du magst sie wirklich, nicht wahr?«, fragt Jacey. »Ich habe dir schon lange gesagt, dass ihr beide perfekt zueinanderpasst.«
Ich seufze. »Ja, ich mag sie. Und sie hat schon eine Menge durchgemacht. Sie muss nicht auch noch meinen Mist aushalten. Aber ich bin so egoistisch, dass ich einfach noch nicht gehen will.«
Jacey schiebt ihren Teller von sich und starrt mich an, Arme verschränkt und einen ernsten Ausdruck im Gesicht.
»Gabriel Joseph Vincent. Denkst du denn, dass du nichts Gutes in deinem Leben verdienst? Denkst du denn, dass das, was auch immer dir dort drüben passiert ist, so schlimm ist, dass du nie wieder glücklich sein darfst? Noch mal: Das ist Blödsinn. Du verdienst es, glücklich zu sein, mehr als jeder andere, den ich kenne. Tatsache ist, du verdienst es sogar noch mehr. Hör mir zu. Du musst Maddy die Wahrheit sagen. Leg einfach die Karten auf den Tisch. Lass sie selbst entscheiden, ob du es wert bist. Das bist du dir schuldig,
und
ihr auch.«
Ich nicke, wische mir den Mund ab und werfe die Serviette auf den Teller.
»Okay«, seufze ich, »vielleicht hast du recht.«
»Ich habe ganz bestimmt recht«, antwortet sie. »Und es ist ein gutes Gefühl, wenn ausnahmsweise mal ich dir einen Vortrag halten kann statt du mir.«
Ich verdrehe die Augen, wir zahlen die Rechnung und gehen dann hinaus zu unseren Autos.
»Im Ernst, Bruderherz, sie ist es wert. Wirklich. Sie wirkt vielleicht nach außen hin zäh und kratzbürstig, aber sie hat ein verdammtes Herz aus Gold.«
Ich denke zurück an gestern, als wir vor dem Lagerfeuer standen und zusahen, wie ihre bösen Erinnerungen verbrannten, an ihren verletzten Gesichtsausdruck.
Sie ist nach außen hin zäh und kratzbürstig, aber im Inneren ist sie zerbrechlich wie Hölle.
Und das ist der Teil von ihr, den ich fürchte.
»Danke für den Rat, Schwesterlein.« Ich gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. »Ich komme später nach Hause.«
»Und falls nicht, dann mach dir deswegen keine Gedanken«, antwortet sie. »Wir haben Jared eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Ich glaube, der belästigt mich nicht mehr.«
»Hoffen wir’s«, antworte ich und steige in mein Auto. Bevor ich losfahre, schicke ich Maddy eine Textnachricht.
Lust, mich nach der Arbeit am Pier bei deinem Haus zu treffen?
Sie braucht nur ein paar Minuten für die Antwort.
Klar. Wieso?
Ich antworte:
Ich muss reden
.
Ihre Antwort kommt sofort.
Hm. Ok. Sehe dich gegen 9:30
.
Ich fahre nach Hause, dusche und arbeite noch eine Weile im Haus herum, bis es Zeit ist zu gehen. Ich mache mich etwas früher auf den Weg und sitze dann am Ende des Piers, lasse die Füße baumeln und werfe Steine ins Wasser, bis Maddy auftaucht.
Selbst wenn ich ihre Autotür auf dem Parkplatz nicht gehört hätte, würde ich ihre Präsenz spüren. Sie starrt förmlich ein Loch zwischen meine Schulterblätter, als sie über den langen Pier auf mich zukommt. Sie lässt sich neben mir nieder, nimmt einen Stein von meiner Hand und wirft ihn. Er prallt einmal von der Wasseroberfläche ab und sinkt dann wie der Stein,
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