If you leave – Niemals getrennt
nicht dieselben wie sie.
Wir sitzen mindestens eine Stunde lang neben dem lodernden Feuer. Als die Flammen schwächer werden, schütte ich mehr Flüssiganzünder darauf und lasse sie noch einmal auflodern. Ich will sichergehen, dass alle bösen Erinnerungen vollständig verbrannt werden.
»Fühlst du dich besser?«, fragt Gabe leise, als wir wieder zum Haus gehen.
Mir wird klar, dass ich mich tatsächlich besser fühle. Ich fühle mich überraschend leichter. Ich bin kein Therapeut, aber das, was ich da gerade gemacht habe, war echt verdammt therapeutisch.
»Ja«, sage ich, »das war eine verdammt gute Idee. Danke. Es tut mir leid, dass du mich so sehen musstest, dass du das erleben musstest … all den Mist. Aber ich danke dir dafür, dass du mich dazu gebracht hast, mich dem zu stellen. Es tut mir leid, dass ich wütend auf dich war.«
Gabe reibt mit der Hand über meine Schulter. »Du warst nicht wirklich wütend auf mich, und das wusste ich. Ich bin einfach froh, dass es geholfen hat«, sagt er.
Wir machen uns ein paar Tiefkühlburritos mit Reis warm und sitzen dann auf der Couch, bis es Schlafenszeit ist. Als wir ins Bett geschlüpft sind, hält Gabe mich in seinen Armen, bis ich eingeschlafen bin, doch danach verschwindet er wieder.
Ich weiß es, weil ich in der Nacht davon aufwache, dass er sich auf der Couch hin und her wirft und dabei vor sich hin murmelt. Er ruft nach Brand und flüstert unzusammenhängend vor sich hin.
Das
ist der Gabe, den ich in jener ersten Nacht zu sehen bekommen habe.
Das
ist der Gabe, den er vor mir verbergen will. Und
das
ist der Gabe, dem er nicht gegenübertreten will.
Ich beobachte ihn eine Weile, bevor ich ihn zudecke und zurück ins Bett tappe. Etwas anderes kann ich nicht tun. Er hat mir den Schubs gegeben, den ich brauchte, um mich meinen Dämonen zu stellen … weil ich bereit war, es zu tun. Das ist der Unterschied zwischen ihm und mir.
Er ist eindeutig noch nicht bereit, sich den seinen zu stellen. Ich frage mich, ob er je dafür bereit sein wird. Und wenn er es nicht ist, was bedeutet das dann für mich? Oder für
uns
?
Es ist etwas, worauf ich keine Antwort habe, also gebe ich es schließlich auf, darüber nachzugrübeln, und gleite in einen unruhigen Schlaf.
Als wir am Morgen aufwachen, ist das Wasser zurückgegangen. Ich bin nicht sehr glücklich darüber. Einerseits kann ich zu Mila fahren, um nach ihr zu sehen, aber andererseits platzt dadurch diese kleine Seifenblase, in der ich mich mit Gabe befunden hatte, und wir werden wieder in die Realität zurückkehren müssen. Das Problem ist – ich bin mir nicht sicher, ob wir bereit dafür sind.
Kapitel 14
Gabriel
W as, zum Henker, passiert gerade?
Meine Gedanken sind ein einziges Durcheinander, während ich im Fitnessstudio trainiere. Ich kann nicht glauben, dass mir das passiert. Ich entwickle keine tieferen Gefühle für Frauen. Niemals. Ich schlafe mit ihnen und habe Spaß dabei. Aber Gefühle?
Auf gar keinen Fall.
Und wieso bin ich dann wegen Madison so total neben mir? Das ist eine reine Übung in Sinnlosigkeit, denn ich kann nicht mit ihr zusammenbleiben. Dafür bin ich zu sehr im Arsch, und sie weiß nicht mal die Hälfte darüber. Es ist nicht richtig.
Aber, heilige Scheiße, es fühlt sich richtig an.
Ist denn jeder auf der Welt verletzt, Gabriel?
Ich schlucke schwer und schlage härter auf den Sandsack ein. Jawohl, jeder ist verletzt, aber ich bin derjenige, den es am schlimmsten von allen erwischt hat.
Galle steigt mir die Kehle hoch, und ich schlucke sie wieder hinunter. Sie hat ja keine Ahnung, was für ein Monster ich bin. Und wenn sie es wüsste, würde sie mir wahrscheinlich einen Tritt in die Eier verpassen und schleunigst das Weite suchen.
Was sie besser auch tun sollte.
Du bist jemand, der mir nicht weh tun wird
.
Herrgott. Die Erinnerung an ihre Worte führt automatisch dazu, dass sich mir die Eingeweide zusammenkrampfen. Was, zum Teufel, mache ich hier? Wieso mache ich mit ihr herum? Es ist nicht richtig.
Es ist nicht richtig.
Aber als ich sie letzte Nacht in meinen Armen gehalten habe, fühlte sich die ganze Welt richtig an. Und wenn ich daran denke, sie hinter mir zu lassen, dann fühlt sich alles nur noch beschissen an. Bin ich denn echt selbstsüchtig genug, um sie bei mir behalten zu wollen, obwohl ich nicht gut genug bin, um mit irgendjemandem zusammen zu sein?
Das böse Ding hat dich erwischt
.
Ich boxe härter auf den Sandsack ein, so fest, dass ich die
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