If You Stay – Fuereinander bestimmt
lacht in sein Ohr. Sie ist ganz offensichtlich ziemlich betrunken. Ich schüttele den Kopf und muss mich bezwingen, um nicht irgendeine Bemerkung fallenzulassen.
Es ist eine Sache, wenn eine Barschlampe mit irgendwelchen Kerlen nach Hause geht. Barschlampen wissen genau, was sie tun. Sie geben etwas, um etwas zurückzubekommen, ob Drogen oder Drinks oder bloß Aufmerksamkeit. Es ist eine bewusste Entscheidung. Aber Madison ist keine Barschlampe, und dieser Blödmann nutzt sie aus. Aber das hat mich ja nicht zu interessieren.
Bis ich Mila sehe, die nach ihrer Handtasche greift und Richtung Tür taumelt. Der Typ, mit dem sie da ist, ist ihr dicht auf den Fersen, und sie dreht sich um, um sich an ihm festzuhalten, weil sie so wackelig auf den Beinen ist. Er lacht, und seine Hand streift ihren perfekten Hintern, als er sie stützt.
Das macht mich rasend. Und da ich mich bereits auf dem Weg nach draußen befinde, bleibt mir nichts anderes übrig, als ihnen zu folgen, was mich noch rasender macht, verdammte Scheiße.
Sie wanken hinaus, und ich halte sogar noch die Tür auf, als Mila mit der Jacke am Griff hängen bleibt. Sie sieht mich an. Ihre Augen sind blicklos und verschleiert. Sie ist nicht in der Verfassung, zu entscheiden, mit wem sie die Nacht verbringen will. Etwas in mir krampft sich zusammen, doch ich halte den Mund.
Sie hat ihre Wahl getroffen.
Sie hat ihre Wahl getroffen.
Sie hat ihre Wahl getroffen.
Ich wiederhole es im Stillen immer wieder, als ob es das leichter machen würde, diese bittere Pille zu schlucken. Doch das tut es nicht. Es kotzt mich immer noch an. Ich trete nach draußen und wende mich ab, um zu meinem Wagen zu gehen.
Ich kann ihre leiser werdenden Stimmen hinter mir hören. Mila lacht. Der Typ redet mit tiefer Stimme auf sie ein, doch ich kann die Worte nicht mehr verstehen. Als ich die Wagentür öffne, werfe ich einen Blick in ihre Richtung. Sie stehen neben einem Wagen, der dem Typen gehören muss, denn er hat die Beifahrertür geöffnet, und Mila versucht, seine Hand zu schütteln.
Was, zum Geier, geht da vor sich?
Ich halte inne und schaue mir die Sache an. Mila lallt inzwischen, aber sie versucht definitiv, dem Typen die Hand zu schütteln. Und sich von ihm zu verabschieden.
Ein Gefühl der Befriedigung steigt in mir auf, bevor ich mich dagegen zu wehren vermag.
Doch dann sehe ich das Piranha-Lächeln des Typen und wie er Mila gegen den Wagen stößt und sich gegen sie drängt, ihr seine Zunge in den Hals steckt und sie überall betatscht. Mila versucht, ihn von sich wegzuschieben.
»Nein«, ruft sie.
Ich sehe rot und eile mit großen Schritten auf die beiden zu.
Ich reiße den Typen von ihr weg und schleudere ihn zu Boden. Bevor ich nachdenken oder Luft holen kann, trete ich mit dem Fuß auf seine Hand, als er nach meinem Bein greift. Die Knochen knirschen, und er brüllt vor Schmerz auf, presst sich seine gebrochene Hand an die Brust.
Mila zieht hörbar die Luft ein. Sie steht an den Wagen gelehnt da, die Augen weit aufgerissen. Während meine Aufmerksamkeit auf sie gerichtet ist, tritt der Typ nach meinem Bein und erwischt mich am Knie.
Scheiße. Aber bei all dem Adrenalin, das durch meine Adern jagt, spüre ich nichts.
Er tritt wieder, doch dieses Mal sehe ich es kommen und weiche aus, so dass er ins Leere tritt.
»Fick dich, du Arsch«, lallt er. »Das hier geht dich einen Dreck an. Du hast mir die Hand gebrochen, du Wichser.«
Er versucht, sich aufzurappeln, aber ich setze ihm meinen Stiefel auf die Brust.
»Lass es sein«, rate ich ihm, als er versucht, nach mir zu greifen. »Du hast Glück, dass ich dir nicht noch mehr gebrochen habe. Wenn eine Frau das nächste Mal nein sagt, dann solltest du das respektieren und sie in Ruhe lassen. Und jetzt verzieh dich nach Hause und schlafe deinen Rausch aus. Und komm bloß nicht noch einmal in Milas Nähe. Wenn du das tust, dann reiß ich dir den Schwanz ab und stopf ihn dir ins Maul.«
Der betrunkene Typ starrt mich vom Boden her zornig an. »Was, zum Teufel, ist denn dein Problem? Du hast doch keine Ahnung, was sie will.«
Ich habe meinen Fuß immer noch auf der Brust des Typen stehen, als ich mich Mila zuwende.
»Mila, möchtest du dich noch mal mit diesem Typen treffen?«
Sie schüttelt den Kopf. »Nein.«
»Da hast du’s«, sage ich gelassen und ziehe meinen Fuß zurück. »Und jetzt verpiss dich.«
»Fick dich!«, murmelt er, während er mühsam auf die Beine kommt. »So ’nen Schwachsinn kann ich nicht
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