If You Stay – Fuereinander bestimmt
gebrauchen. Ich scheiß auf die kleine Nutte hier.«
Da versetze ich ihm einen Faustschlag.
Ich lande einen Treffer an der Seite seines Kopfes, und er geht wie ein gefällter Baum zu Boden. Mila stößt ein Keuchen aus, und ich schüttele den Kopf und beuge mich zu ihm hinab, um sicherzugehen, dass er noch atmet.
Das tut er, also wende ich mich Mila zu.
»Los geht’s. Ich fahr dich nach Hause.«
»Wieso hast du das getan?«, flüstert sie, den Blick auf das bewusstlose Arschloch am Boden gerichtet. »Jared wollte mir doch nicht weh tun. Er war bloß betrunken. Ich kenne ihn schon ewig.«
Ich werfe ihr einen Blick zu, als ich an ihre Seite trete.
»Du hast ja keine Ahnung, was er mit dir vorhatte. Vertrau mir. Das war nichts Gutes.«
Ich ergreife ihren Arm, führe sie zu meinem Wagen, öffne die Tür, helfe ihr auf den Beifahrersitz und lege ihr den Sicherheitsgurt an.
Als ich auf der Fahrerseite einsteige, kramt Mila in ihrer Handtasche herum.
»Oje«, sagt sie leise und sieht mich an. »Ich kann meine Schlüssel nicht finden. Kannst du mich zu Maddy fahren?«
Sie spricht inzwischen mit einer so schweren Zunge, dass es eher klingt wie:
IkameiSchlünifinnen. KannsumizuMaddyfahn?
»Du bist total hinüber. Wahrscheinlich musst du dich gleich übergeben«, sage ich zu ihr. »Außerdem glaube ich nicht, dass deine Schwester nach Hause fährt. Ich werde dich mit zu mir nehmen.«
Ihre Augen weiten sich, und sie schüttelt den Kopf. »Nein, Pax, das ist keine gute Idee. Wenn ich in deiner Nähe bin, setzt mein Verstand aus.« Ihre Sprache ist natürlich verwaschen, aber ich vermag die Worte zu verstehen.
Ich stutze und sehe sie forschend an.
»Wenn du in meiner Nähe bist, setzt dein Verstand aus?«
Sie nickt und lehnt ihren Kopf gegen das kühle Fensterglas.
»Ja. Und ich darf einfach nicht zulassen, dass du mir das Herz brichst. Es ist sowieso nicht mehr viel davon übrig.«
Ich spüre wieder einmal, wie sich etwas in mir zusammenzieht. Das scheint mir in ihrer Gegenwart oft zu passieren. Ich stecke den Schlüssel in das Zündschloss.
»Keine Sorge«, erwidere ich, »heute Nacht werde ich dir nicht das Herz brechen. Du kannst deinen Rausch in meinem Bett ausschlafen. Ich nehme das Sofa.«
Sie nickt, das Gesicht an die Scheibe gedrückt, und ich weiß, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis sie einschlummert. Und ich habe recht, denn als wir fünf Minuten später an meinem Haus ankommen, schläft sie tief und fest in ihrem Sitz.
Ich schaue sie eine Weile an, betrachte ihr glänzendes dunkles Haar, ihre enge Jeans, ihre vollen Brüste, die ich durch ihre halb geschlossene Jacke kaum zu sehen vermag. Ihre Lippen blähen sich jedes Mal, wenn sie ausatmet. Sie wird die Nachwirkungen des Alkohols morgen kräftig zu spüren bekommen. Wenn sie sich nicht so bescheuert angestellt hätte, hätte ich Mitleid mit ihr.
Ich hebe sie aus dem Wagen und trage sie zum Haus, wobei ich zu ignorieren versuche, wie es sich anfühlt, ihren weichen Körper an dem meinen zu spüren, und wie ihr Kopf an meiner Schulter lehnt. Sie scheint noch nicht einmal fünfzig Kilogramm zu wiegen.
Ich lege sie auf mein Bett, ziehe ihr die Stiefel aus und decke sie zu. Dann stelle ich für alle Fälle den Abfalleimer aus dem Bad neben das Bett, setze mich in einen Sessel und beobachte sie noch eine Weile, denn ich habe keine Ahnung, ob sie noch einmal aufwachen und sich übergeben wird.
Doch sie rührt sich nicht, bleibt, von einem gelegentlichen kleinen Schnarchen abgesehen, still liegen. Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Wenn sie wüsste, dass sie schnarcht, wäre ihr das sicherlich peinlich, obwohl es eigentlich total süß ist.
Ich stoße einen Seufzer aus.
Ich bin fix und fertig und würde am liebsten gleich hier im Sessel einschlafen, doch ich weiß, dass sie erschrecken könnte, wenn sie zwischendurch doch einmal aufwacht und mich hier im Dunkeln entdeckt. Also gehe ich nach unten, wo die Müdigkeit komischerweise wie weggeblasen ist. Vermutlich liegt das an dem ganzen Mist, der in der Bar passiert ist, und an der Tatsache, dass Mila in diesem Augenblick oben in meinem Bett liegt.
Und ich hier unten bin.
Meine Hand tut weh.
Scheiße.
Ich hole mir einen Plastikbeutel mit Eis für meine Hand und eine Flasche Whiskey aus der Garage und gehe damit an den Strand hinter dem Haus. Ich lasse mich in einen Liegestuhl sinken, starre zu den Sternen hinauf und lausche dem rhythmischen Geräusch der Wellen. Ich nehme einen
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