If You Stay – Fuereinander bestimmt
unter die Arme greifen kann. Ich kann zuhören, wenn du reden willst, oder versuchen, dir dabei zu helfen, dich zu beschäftigen, oder irgendwas anderes machen, wenn es sein muss. Und in der Zwischenzeit könnten wir uns ja heute Abend zu einem weiteren Date verabreden. Mir schwebt da schon etwas vor.«
»Ach ja?«, entgegne ich und ziehe eine Augenbraue hoch, obwohl sie es nicht sehen kann. »Und woran hattest du gedacht?«
»Es hat was mit meinem Laden und mit Farbe zu tun. Da wir einander gerade erst kennenlernen, dachte ich, es würde dich vielleicht interessieren, zu sehen, was ich gern mache.«
Nun hat sie mich neugierig gemacht, was ich ihr auch sage. Wir vereinbaren, uns heute Abend gegen sieben Uhr vor ihrem Laden zu treffen. Ich soll von unterwegs etwas zu essen mitbringen.
Ich lächele auf dem Weg ins Bad. Also, wenn das bedeutet, eine Beziehung zu führen, dann komme ich gut damit klar.
Mila
M an soll seine Zeit ja nicht mit Tagträumen verschwenden, aber genau das tue ich den ganzen Nachmittag, während ich darauf warte, dass es endlich sieben Uhr wird.
Nachdem ich den Laden um sechs geschlossen habe, haste ich in meine Wohnung hinauf, um zu duschen, und schlüpfe in eine engsitzende Jeans und einen der roten Pullover, die Pax mir geschenkt hat. Dieser hier ist weich und hat einen tiefen Ausschnitt. Ich trage nichts darunter. Als ich mich im Spiegel betrachte, sehe ich, wie sich meine Brüste abzeichnen, und die Röte steigt mir ins Gesicht.
»Himmel, das ist doch albern«, sage ich mir, während ich etwas Parfüm auftrage. »Du bist erwachsen, er ist erwachsen. Du kannst dich sexy anziehen, wenn dir danach ist. Deshalb bist du doch noch lange kein Flittchen.«
Und jetzt rede ich auch noch mit mir selbst.
Toll.
Kurz vor sieben Uhr gehe ich nach unten und gebe vor, ruhig zu sein, während ich im Laden auf Pax warte. Gott sei Dank ist er pünktlich. Ich sehe zu, wie er den Gehweg heraufkommt, und es verschlägt mir, ehrlich gesagt, den Atem.
Er ist auch heute Abend wieder frisch geduscht, trägt Jeans und ein schwarzes T-Shirt, das sich unter seiner Jacke an seine Brust schmiegt. Ich sehne mich danach, meine Arme um seine schmale Taille zu schlingen, daher reiße ich meinen Blick von seinem Körper los und schaue in sein Gesicht. Er zwinkert mir zu.
Mein Herz flattert, als ich die Tür aufschließe, um ihn hereinzulassen.
»Hallo«, sage ich leise. Er bringt die kühle Winterluft und seinen sauberen Duft mit sich. Ich atme tief ein und strecke mich dann, um ihn auf die Wange zu küssen.
»Hallo«, erwidert er. »Mehr hast du nicht für mich übrig?« Er grinst.
Ich schüttele den Kopf und verdrehe die Augen. »Nur Geduld.«
»Oh, ich bin sehr geduldig, das kannst du mir glauben«, entgegnet er.
Er bleibt mitten im Laden stehen und sieht sich um. Er ist so groß, aber er schafft es irgendwie, inmitten all der feinen Möbel und der Staffeleien und Farben nicht deplaziert zu wirken.
»Also, wie sieht der Plan aus? Was hast du vor?«
»Zunächst einmal werde ich deine Jacke nehmen. Und dann hast du die Wahl. Entweder bringe ich dir das Malen bei, und du kannst mit mir malen, oder ich male dich. Dann wärest du mein Modell. So oder so sollte es Spaß machen.«
Pax sieht mich nachdenklich an, scheint sich wirklich Gedanken darüber zu machen.
»Tja, ich bin kein großer Künstler«, sagt er schließlich. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob du mir irgendetwas in dieser Richtung beibringen könntest, ehrlich gesagt«, gesteht er schließlich. »Ich bin einfach nicht künstlerisch veranlagt.«
»Ich glaube schon, dass ich es dir beibringen könnte«, erwidere ich selbstsicher. »Aber wenn du dich wohler fühlen würdest, könnte ich dich auch malen, und wir unterhalten uns dabei.«
»Mich hat noch nie jemand gemalt«, verkündet er. »Darf ich mir die Pose und das ganze Drumherum selbst aussuchen?«
Ich bin überrascht, dass ihm das wichtig ist, aber ich nicke.
»Klar. Ist ja nur so zum Spaß. Ich mache es, wie du es willst.«
Er strahlt. »Klasse! Dann wäre ich gern nackt.«
Ich starre ihn schockiert an, doch als ich das Funkeln in seinen Augen sehe, wird mir klar, dass ich geradewegs in eine Falle getappt bin.
»Du hast mich übers Ohr gehauen!«, beschwere ich mich. »Das war nicht fair.«
Er zuckt mit den Schultern und grinst.
»Was kann ich dafür, dass du nicht gerissener bist«, entgegnet er. »Aber du hast es versprochen. Also wirst du mich wohl nackt malen müssen.« Er
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