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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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Anmeldungen zusammengestellt, und anmelden kann sich auch einer, der dann nicht kommt. Und dass ihn Teilnehmer gesehen hätten, das kann schon sein. Wenn jemand etwas anstellen und unerkannt bleiben möchte, kann er zum Beginn einer Veranstaltung dort sein, verschwinden, dann wieder erscheinen und nebenbei seinen Kollegen erzählen, ihm wäre übel gewesen, weil er am Abend vorher etwas Schlechtes gegessen hätte. Also …« Eva verstummte.
    »Du bist ganz schön in Fahrt, um diesen Zick zu überführen. Aber so weit sind wir noch nicht. Zuerst müssen wir versuchen, die Zusammenhänge zwischen den Morden herzustellen, dann können wir zuschlagen. Mach dir bitte, wenn wir wieder im Büro sind, ein paar Notizen von dem Gespräch und füge deine Gedanken von vorhin dazu. Die sind nämlich durchaus brauchbar.« Wanner lächelte vor sich hin.
    »Und was machen wir mit Pfarrer Aniser?«
    »Auch notieren. Je mehr Puzzleteile wir haben, umso schneller kann die Falle zuschnappen.«
    »Sollen wir nicht erst mal getrennt ermitteln, Schneiderküren und Aniser sowie Hölloch und Dr. Zick?«, schlug Eva vor.
    »Wir machen es so, wie wir es besprochen haben. Jetzt kommt natürlich noch der Zahnarzt dazu. Da muss uns der Alex im Büro die Arbeit dort abnehmen, damit wir zwei zeitlich ungebunden handeln können. Ich glaube, es wird sich von selbst eine Brücke zwischen den beiden Fällen ergeben, das hab ich so im Gespür.«
    Mit einem »Na schön!« lehnte sich Eva im Sitz zurück und schloss die Augen. Wenn es der Chef so haben wollte, dann eben so.
    Kurze Zeit später war sie eingeschlafen, ihr Kopf rutschte hin und her. Wanner verlangsamte das Tempo und ging vorsichtiger in die Kurven. Er wusste, wie mächtig einen die Müdigkeit überfallen konnte, wenn die größte Anspannung nachgelassen hatte.
    Und sie mussten jetzt erst mal diesen Tag aufarbeiten.

19 Florian Berger war noch am gleichen Nachmittag zu Sonja Stark gefahren. Sie bewohnte in einem Vierfamilienhaus die Erdgeschosswohnung. Auf sein Läuten dauerte es etwas, bevor sich die Tür öffnete. Die Vermieterin von Horst Brugger machte einen unausgeschlafenen Eindruck, was Berger mit einigem Erstaunen feststellte. Schließlich war es schon Nachmittag.
    »Grüß Sie, Frau Stark! Haben Sie ein paar Minuten Zeit für mich? Ich hätte da noch einige Fragen an Sie.«
    Sonja Stark zögerte etwas. Dann trat sie zur Seite. »Kommen Sie rein! Aber sehen Sie sich nicht zu genau um. Ich habe heute noch nicht aufgeräumt, weil ich eine Bergtour gemacht habe.«
    »Ah, Sie sind Bergsteigerin? Wo sind Sie denn gewesen?«
    »Ich bin mit der Kanzelwandbahn raufgefahren und dann zur Hammerspitze gelaufen …«
    »Tüchtig, tüchtig! Das gibt Kondition, nicht wahr?«
    Frau Stark gähnte verhalten, dann nickte sie. »Ja, außerdem muss man ja auch was für die Figur tun.«
    »Aber Sie doch nicht«, erwiderte Berger und ließ seinen Blick über den Körper von Sonja Stark gleiten.
    »Sie sind doch bestimmt nicht wegen einer Bergtour oder meiner Figur hier? Also, was kann ich für Sie tun?«
    Sie waren inzwischen ins Wohnzimmer gegangen, wo Berger sich in einem Sessel niederließ, dessen Federung so weich war, dass der Polizist mit einigem Bangen dem Aufstehen entgegensah.
    Sonja Stark setzte sich ihm gegenüber auf die Couch und sah ihn an. »Also?«
    »Sie sind Masseurin, stimmt’s?«, begann Berger vorsichtig. Er führte die Befragung in Hochdeutsch.
    »Ja, seit beinahe fünfzehn Jahren. Warum?«
    »Nun, für Ihren Beruf braucht man sicher starke Arme und gelenkige Finger. Trainieren Sie manchmal auch mit Hanteln?«
    »Ich kapier Ihre Frage nicht! Was soll das werden?«
    »Gehen Sie einfach auf meine Fragen ein, bitte!«
    »Klar kriegt man starke Arme, und die Muskulatur am Oberkörper nimmt zu, das ergibt sich von selbst. Dazu brauche ich keine Hanteln.«
    »Ich muss Sie, wie die anderen auch, fragen, wo sie zum Tatzeitpunkt, also am letzten Freitag, waren?«
    »Es kommt noch so weit und Sie verdächtigen mich, Horst Brugger getötet zu haben … Ja, ja, ich weiß, ich soll Ihre Frage beantworten.«
    Täuschte sich Berger, oder machte sich Unsicherheit bei Sonja Stark bemerkbar?
    »Also, ich habe auch da eine Bergtour gemacht, und zwar zum Hehlekopf. Über den Gerachsattel. Das Herbstwetter ist gerade so günstig«, setzte sie noch hinzu.
    »Sie sind nicht zufällig nebenan am Ifen gewesen und bei der Rückkehr über das Gottesackerplateau und das Kürental abgestiegen?« Berger

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