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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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sein?«
    »Haben Sie vielleicht ein Foto von Ihrer Frau?«, fragte Eva.
    »Ja, warten Sie mal.« Der Zahnarzt holte aus einer Vitrine ein Foto in Postkartenformat heraus und reichte es Eva. Man sah darauf eine dunkelhaarige Frau neben Dr. Zick, der seinen Arm um sie gelegt hatte. Das Lächeln der beiden sah etwas gekünstelt aus.
    Wortlos gab Eva Lang das Foto an Wanner weiter und schaute ihn bedeutungsvoll an.
    Wanner erkannte auf den ersten Blick die Tote vom Hölloch. »Meinst du auch?«, wandte er sich an Eva, die nickte. »Sicher.«
    »Also, Herr Dr. Zick, da haben wir Ihnen leider eine ganz schlechte Nachricht zu überbringen. Vor drei Tagen haben wir eine tote Frau aus dem Hölloch im Kleinwalsertal geborgen. Nach diesem Foto hier ist die Tote mit großer Wahrscheinlichkeit Ihre Frau …« Er hielt inne.
    Dr. Zick sah ihn mit vor Schreck geweiteten Augen an und schluckte. »Meine Frau ist tot?«
    Wanner reichte ihm das Foto der Toten, das auch in der Zeitung erschienen war.
    »Sehen Sie sich das Bild bitte genau an. Außerdem müssten wir Sie gegebenenfalls bitten, die Tote zu identifizieren.«
    Der Zahnarzt nahm das Foto und schaute lange darauf. Dann gab er es zurück und erklärte heiser: »Das ist zweifellos meine Frau.«
    »Das tut uns sehr leid! Sind Sie trotzdem in der Lage, uns einige Fragen zu beantworten?«
    Dr. Zick nickte stumm.
    »Wann haben Sie Ihre Frau das letzte Mal gesehen?«
    »Das war … am letzten Donnerstag. Da hat sie mir beim Frühstück mitgeteilt, dass sie zu ihrer Mutter fahren und dort ein paar Tage bleiben möchte. Danach bin ich wie immer in meine Praxis gegangen. Seither habe ich Marion nicht mehr gesehen.«
    »Hat es Streit zwischen Ihnen gegeben?«
    »Wieso Streit, wie kommen Sie denn darauf?« Die Augen des Zahnarztes begannen zu flackern.
    »Bitte antworten Sie nur auf meine Fragen. Also, gab es Streit?«
    Dr. Zick schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Hat Ihnen Ihre Frau erst am Morgen beim Frühstück gesagt, dass sie verreisen wolle? Ist das nicht ungewöhnlich? So was bespricht man doch schon ein paar Tage vorher.«
    »Meine Frau hat immer schnelle Entschlüsse gefasst, insofern hat mich das nicht überrascht.«
    »Haben Sie bei Ihrer Frau in der letzten Zeit etwas Ungewöhnliches bemerkt? War sie nervös?«
    »Marion war immer nervös. Aber sonst ist mir nichts aufgefallen.«
    »Hatte Ihre Frau Feinde?«
    »Nicht, dass ich wüsste …«
    »Entschuldigung, aber ich muss das fragen: Hatte Ihre Frau vielleicht einen anderen Mann kennengelernt?«
    Dr. Zick hob einen Augenblick die Brauen, dann antwortete er unsicher: »Das hätte ich gewusst, nein, das glaube ich nicht!«
    »Wo waren Sie zum fraglichen Zeitpunkt, also am vergangenen Freitag?«
    »Ich muss schon bitten! Verdächtigen Sie etwa mich, meine Frau umgebracht zu haben?« Der Zahnarzt blickte zornig auf.
    »Nur eine Routinefrage! Also, wo waren Sie?«
    »Das ist leicht zu beantworten: Ich habe an einem Zahnärztekongress in Kempten teilgenommen. Sie können das leicht nachprüfen. Erstens stehe ich auf der Teilnehmerliste, und zweitens haben mich genug Kollegen gesehen.«
    »Gut, wir werden das nachprüfen. Wie gesagt, alles nur Routinefragen. Denken Sie daran: Wir müssen ein Gewaltverbrechen aufklären.«
    Dr. Zick nickte, ohne Wanner anzublicken. »Ja, ist mir schon klar. Hoffentlich kriegen Sie den Täter bald.«
    »Wir geben uns alle Mühe. Sagt Ihnen der Name Horst Brugger etwas? Der Mann wohnte in Riezlern.«
    Der Zahnarzt sah Wanner an. »Brugger? Nein … kenn ich nicht.«
    »Danke, das war’s dann schon … für heute. Haben Sie vor, in der nächsten Zeit zu verreisen? Nein? Gut, dann wünschen wir Ihnen viel Kraft, um diesen Schicksalsschlag zu ertragen. Bitte kommen Sie zur Identifizierung Ihrer Frau. Mein Kollege macht mit Ihnen einen Termin aus und begleitet Sie. Wir können Ihnen das leider nicht ersparen.«
    Dr. Zick nickte und begleitete sie bis zur Tür. »Auf Wiedersehen!« Dann drehte er sich abrupt um und ging zu seinem Schreibtisch.
    Auf der Heimfahrt nach Kempten war Paul Wanner ungewöhnlich redselig. Sie gingen das Gespräch mit dem Zahnarzt noch einmal durch.
    »Wenn ich gefragt würde«, sagte Eva und wandte sich Wanner zu, »dann würde ich sagen: An diesem Dr. Zick ist so manches unklar, sowohl an seinem Verhalten als auch an seinen Antworten auf deine Fragen. Und das Alibi, na ja, ich weiß nicht. Die Teilnehmerliste kannst du vergessen, denn die Listen werden immer nach den

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