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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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bleiben wir intensiv an der Aufklärung dran, das ist doch selbstverständlich. Aber ich möchte bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam machen, dass wir zurzeit nicht mehr Leute zur Verfügung haben. Auch möchte ich mich bei Herrn Berger von der Polizei Kleinwalsertal für seine Kooperation herzlich bedanken.«
    Wanner unterdrückte mühsam ein Grinsen. Das hatte der Riegert jetzt davon! Zack, und Mollberg hatte es ihm zurückgegeben. Prima, der Chef nahm sie in Schutz, wie es sich gehörte. Leider war das nicht überall so, wie er von anderen Kollegen zu hören bekam.
    Der Staatsanwalt ging nicht näher auf die Äußerungen ein, sondern wandte sich an Kern. »Können Sie uns ergänzend zum bisher Gesagten ein genaueres Bild von Ihren Untersuchungsergebnissen geben?«
    Hans Kern schielte zu Paul Wanner hinüber, dann räusperte er sich. »Fangen wir mit dem Mord auf Schneiderküren an. Dort hat es sich herausgestellt, dass Brugger mit einem großen Stein und einem Feuersteindolch getötet wurde. Die Figur in seiner Tasche, jetzt Küri genannt, stammt mit größter Wahrscheinlichkeit aus dem später aufgefundenen ›Schatz‹, bestehend aus Schmuck und Steinwerkzeugen. Möglicherweise wurde als Tatwaffe sogar eins dieser Steinwerkzeuge benutzt. Daran arbeiten aber noch die Kollegen in Innsbruck. Unweit des Tatortes aufgefundene Skelettteile haben sich als steinzeitlich erwiesen und konnten einem Mann und einer Frau sicher zugeordnet werden. Sie haben aber keine Verbindung zu dem neuen Todesfall, auch wenn sie aufgrund der noch erkennbaren Verletzungen seinerzeit ebenfalls ermordet worden sein dürften.
    Bei der Toten am Hölloch, Marion Zick, konnten wir keine verwertbaren Spuren sicherstellen. Herr Wanner hat aber an einer Stelle in der Nähe des Höllochs ein Papiertaschentuch gefunden, in dem wir Spuren festgestellt haben, die bei einem DNA-Abgleich herangezogen werden können. Allerdings brauchen wir dazu eine Vergleichsperson. Die Verletzungen der Frau waren sehr schwer, dennoch ließen sich Spuren am Hals der Toten und an ihren Händen feststellen, die auf gewaltsame Einwirkung vor dem Sturz schließen lassen. Die DNA von Gewebeteilen unter ihren Fingernägeln war identisch mit der aus dem aufgefundenen Taschentuch. Dies lässt darauf schließen, dass wir mit großer Sicherheit die DNA des Mörders sichergestellt haben.«
    »Na gut, das ist ja schon mal etwas!« Der Staatsanwalt bemühte sich um Schadensbegrenzung.
    In der nachfolgenden Diskussion ging es hauptsächlich um die weiteren Schritte.
    Die Besprechung dauerte fast zwei Stunden. Wanner sah öfter auf die Uhr, ihm brannte die Zeit auf den Nägeln. Er wollte schließlich mit seinen Ermittlungen fortfahren. Berger beobachtete ihn amüsiert, schaltete sich aber meist nur nach Aufforderung ins Gespräch ein.
    Nach abschließenden und zugleich aufmunternden Worten von Kripochef Mollberg wurde die Konferenz beendet und einige der Teilnehmer verließen den Raum.
    Berger blieb bei den drei Kommissaren. »Da geht’s aber preußisch zu bei eurem Staatsanwalt. Es tut doch eh jeder, was er kann, oder?«
    Eva und Alex stimmen ihm nickend zu.
    Wanner zuckte mit den Schultern. Er war es gewöhnt, dass den »Oberen« immer alles zu langsam ging. Dabei hatten sie, bis auf wenige Ausnahmen, keine Ahnung, was Ermittlungsarbeit wirklich bedeutete. Wie viel öde Klein- und Kleinstarbeit wirklich dahintersteckte, wussten nur diejenigen, die diese Arbeiten erledigen mussten. Aber was soll’s, dachte er, wir machen einfach weiter, wie wir es gelernt haben und wie es bisher immer zum Erfolg geführt hat.
    »Als Nächstes gehen wir zwei«, er wandte sich an Berger, »zur Kathi Neuhauser und befragen sie. Ihr«, er deutete auf Eva und Alex, »nehmt’s euch mal das Umfeld dieses Zahnarztes vor. Großes Programm! Alle seine Verbindungen, alle Informationen über das Zusammenleben mit seiner Frau, et cetera, et cetera.«
    Berger blickte nun seinerseits auf die Uhr. »Also, wir könnten heut noch zu der Neuhauser und sie befragen. Ich hab ihr schon mal eine Nachricht hinterlassen. Wie ich die kenn’, ist die so neugierig, dass sie den ganzen Tag auf uns wartet und wahrscheinlich sogar ihr bestes Kleid dazu angezogen hat!« Er lachte vor sich hin.
    Berger und Wanner verabschiedeten sich von den Kollegen und fuhren, jeder mit seinem PKW, nach Riezlern. Beide dachten über die Konferenz und die dazugehörigen Aussagen nach, und beide kamen unabhängig voneinander zum gleichen

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