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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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rekonstruiert, das etwa dreitausend Jahre alt war …«
    »Stopp, des reicht!«, rief Florian und sah Wanner an. »Oder willst du noch mehr wissen?«
    Der blickte zu Eva, die schnell den Kopf schüttelte. »Nein, danke, wir sind bestens informiert. Vielen Dank dafür!«
    Der junge Polizist verließ wieder den Raum, wobei er Berger einen ärgerlichen Blick zuwarf. Die Geschichte mit der Schnecke war noch nicht ausgestanden.
    Eva Lang räusperte sich. »Also, für mich war besonders der letzte Satz interessant. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, auch die DNA aus noch älteren Verwandtschaften festzustellen und diese mit solchen aus der Jetztzeit zu vergleichen. Wenn das gelänge, könnte man feststellen, wer von den in Frage kommenden Personen unserer Fälle über eine endlose Kette von Nachkommen mit den beiden aufgefundenen Toten aus der Steinzeit verwandt sein könnte. Vielleicht hat dann der Mörder oder die Mörderin gleichsam unter einer Art von Zwang gehandelt und den damaligen Mord gerächt. Bevor ihr wieder zu lachen beginnt: Mir ist selbst klar, dass das unendlich weit hergeholt ist. Aber zu einem neuzeitlichen Motiv könnte dieser innere Zwang doch einen kleinen Teil beigetragen haben …, oder?« Eva sah etwas kläglich drein, als ihr bewusst wurde, wohin sie sich nun verrannt hatte.
    Wanner und Berger blickten sich an. Dann schüttelten beide heftig den Kopf, und Florian sagte: »Also, jetzt geh aber! Des isch wirklich sehr weit herg’holt! Wenn’s auch logisch aufgebaut ist. Aber … naa, des kann ned sein, oder Paul?«
    Der verzog das Gesicht. »Allmählich glaub ich alles, vor allem Sachen, über die ich noch vor kurzem lauthals gelacht hätte. Selbst wenn es so wäre, nützen würde uns diese Erkenntnis nicht viel bei der Aufklärung, denn einem Richter dürften wir mit diesen Überlegungen nicht kommen. Der würde daraufhin jeden Angeklagten sofort freisprechen. Nein, lassen wir mal die beiden Skelette beiseite. Das Einzige, was uns im Augenblick noch an der Steinzeit interessieren sollte, sind die teuren Schmuck- und Steinwerkzeugfunde. Wer hat die Sachen versteckt? Ich gehe davon aus, dass der Mord auf Schneiderküren damit zusammenhängt. Suchen wir also nach weiteren Verdächtigen. Frau Kohler steht ja schon mal auf der Liste. Ihr Auftreten bisher hat nicht dazu beigetragen, das Gegenteil anzunehmen. Ich würde vorschlagen, dass Eva sich ihrer annimmt und über sie und ihr Umfeld ermittelt. Du, Florian, und ich suchen nach weiteren Personen, die ein Motiv gehabt hätten, Brugger zu töten … Entschuldigung …«, setzte er hinzu, als sein Handy klingelte. »Ja?«
    Er lauschte, dann antwortete er: »Danke dir! Wir fahren gleich hier weg.«
    Dann seufzte er erleichtert auf. »Endlich …«

18 Der Hauptkommissar legte das Handy zur Seite und wandte sich an Eva und Florian.
    »Der Alex Riedle hat mir gerade mitgeteilt, dass die Frau vom Hölloch so gut wie identifiziert ist. Ein gewisser Dr. Zick, Zahnarzt in Oberstdorf, hat eine Vermisstenmeldung aufgegeben. Seine Frau, die ihre Mutter besuchen wollte, sei dort nie angekommen und habe sich auch seitdem nicht mehr gemeldet. Ihr Name ist Marion Zick, zweiundvierzig Jahre alt, wohnhaft in Oberstdorf, Ludwigstraße 2a. Ihr Mann hat dort eine Zahnarztpraxis, im ersten Stock liegt die Wohnung. Wir sollten auf der Heimfahrt mal dort vorbeischauen und mit Zick sprechen. So weit die Informationen. Nun wird vielleicht auch klar, warum sich bisher niemand gemeldet hat, der die Frau vermisste. Dr. Zick war vermutlich der Meinung, dass seine Frau bei ihrer Mutter war, und hat sich deswegen nicht weiter gekümmert. Flori, willst du mitkommen?«
    Der schüttelte den Kopf. »Des könnt’s ihr zwei auch allein. Erst wenn sich herausgestellt hat, dass es wirklich Marion Zick ist, die ihr aus dem Hölloch geholt habt, kann ich mich ja vielleicht einschalten.«
    »Gut, ist okay. Du könntest ja in der Zwischenzeit noch mal zu der Vermieterin von Brugger gehen und ihr ein paar Fragen stellen. Sie gehört zu seinem näheren Umfeld, vielleicht weiß sie doch mehr, als sie zugibt.«
    Nachdem Berger dies zugesagt hatte, verabschiedeten sich Wanner und Eva Lang und fuhren nach Oberstdorf. Dank eines großen Hinweisschildes fanden sie die Zahnarztpraxis ziemlich schnell. Das Haus lag in einem Garten, der zur Straße hin mit Büschen und zwei Bäumen bewachsen war. Auf einem weiteren Schild neben der Haustür stand: Dr. Rolf Zick – Zahnarzt –

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