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Ihr Freund, der Ghoul

Ihr Freund, der Ghoul

Titel: Ihr Freund, der Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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also zum zweitenmal in Richtung Klärwerk gefahren. Fast an der gleichen Stelle stellte ich meinen Bentley ab, stieg aus und war froh darüber, dass es nicht mehr regnete. So konnte ich den Weg trocken zurücklegen.
    Diesmal erwartete mich Ziegler an der Metalltreppe, die hoch zu den gewaltigen Bassins führte. Er hielt eine Taschenlampe in der Hand, leuchtete mich an und war happy, als ich vor ihm stand.
    »Endlich, Sir, endlich!«
    »Okay, Sie haben es geschafft. Aber ich rieche nichts.« Er nickte. »Ich auch nicht.«
    Ich holte tief Luft, um nicht aus der Haut zu fahren. Ein wenig kam ich mir auf den Arm genommen vor. »Hören Sie, Mr. Ziegler, wenn das Einbildung von Ihnen gewesen sein sollte, dann…«
    »Nein, nein, Sir, es war keine Einbildung. Das habe ich wirklich gerochen. Ich telefonierte auch mit einem anderen Kollegen, dem war der widerliche Gestank ebenfalls aufgefallen.«
    »Jetzt ist er nicht mehr da.«
    »Stimmt. Sir, aber er kann wiederkommen.«
    »Sind Sie davon überzeugt?«
    »Klar.«
    »Und wann?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Es wäre also möglich, dass ich mir bei Ihnen hier die Nacht um die Ohren schlagen muss.«
    Er grinste schief und auch verlegen. »So schlimm wird es vielleicht nicht kommen.«
    Ich schaute auf meine Uhr. »All right, eine Stunde gebe ich mir selbst. Wenn dann nichts geschehen ist, fahre ich wieder.«
    »Ja, Sir, das können Sie.« Er drehte sich um und schritt die Treppe hoch. Ich folgte ihm und wusste nicht, was ich von diesem Mann halten sollte. Hatte er sich getäuscht, weil ihm nach dem Knochenfund seine überreizten Nerven einen Streich gespielt hatten? Das durfte eigentlich nicht sein. Dieser Mann war lange genug im Geschäft. Er konnte durchaus den Gestank eines Ghouls von dem des Wassers unterscheiden.
    Ich folgte ihm. Jeden unserer Schritte hörte ich auf den Eisenstufen deutlich. Wir erreichten wieder den Steg, wo Ziegler stehen geblieben war, um mich zu erwarten. Fast verschwörerisch schaute er mich an.
    »Ist noch etwas?«
    »Ja, ich glaubte sogar, blaues Licht gesehen zu haben.«
    »Wieso?«
    »Da muss irgendwo ein Polizeiwagen vorbeigefahren sein. Das Licht hat sich gedreht…«
    »Und jetzt ist es verschwunden?«
    »Leider.«
    Ich hob die Schultern. »Kommen Sie, Mr. Ziegler, gehen wir in Ihre Bude.«
    »Okay.« Wieder ging er vor. Ich schaute auf die Bassins. Der größte Teil der Oberfläche lag im Dunkeln. Die installierten Lampen waren zu schwach.
    Wir hatten Zieglers Bude noch nicht erreicht, als wir bereits das Läuten des Telefons vernahmen. Plötzlich wurde der Schleusenwärter schnell. Er verschwand in seinem Bau und hob ab.
    Als ich in der offenen Tür stand, hörte ich noch seine Frage: »Und du bist dir sicher, Burt?«
    Die Antwort konnte ich nicht verstehen, aber Ziegler warf mir einen besorgten und gleichzeitig triumphierenden Blick zu, bedankte sich und legte auf. »Da haben wir es!«
    »Was haben wir?« fragte ich und betrat die Bude wieder.
    »Der Geruch ist wieder da. Burt Quester, mein Kollege von der anderen Seite, rief mich an. Er hatte den Geruch wieder wahrgenommen.«
    »Aber wir nicht.«
    »Das kann ja noch kommen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Gestatten Sie, dass ich skeptisch bleibe.«
    »Klar, ist Ihr gutes Recht, Sir. Aber lassen Sie uns lieber nach draußen gehen. Da riechen wir es früher.«
    Ich stemmte mich nicht gegen seinen Wunsch. Auf der Plattform war es zugig. Ein steifer Westwind wehte uns entgegen, fuhr auch über das Wasser, brachte Nässe mit - und einen bestimmten Geruch.
    »Na?« fragte mein Begleiter nur. »Ist das fauliges Wasser? Riecht das wirklich so?«
    Ich kam mir vor wie ein Parfümspezialist, der eine Geruchsprobe nimmt, als ich die Nase hochzog. Verdammt, Ziegler hatte recht. Hier wehte uns ein Duft entgegen, der ganz anders war als die übrigen Gerüche, die uns umgaben, angefangen vom faulig riechenden Wasser. Der Schleusenwärter schaute mich an. Er wartete auf einen Kommentar, den konnte er bekommen. »Tatsächlich, es riecht anders.«
    »Und wie?«
    »Ich würde sagen, das ist ein Duft von Moder…«
    »Ja, Sir, das stimmt, und der wird noch intensiver, glauben Sie mir. Ich kenne das.«
    In den folgenden Sekunden sprachen wir nicht mehr und konzentrierten uns allein auf den Gestank. Der Wind trug ihn über die Bassins hinweg an unsere Nasen. Er nahm tatsächlich an Intensität zu und wurde so intensiv, dass Ziegler Nase und Gesicht verzog.
    »Das stinkt wie nach verfaulten Leichen!«
    Da hatte er ein

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