Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihr Freund, der Ghoul

Ihr Freund, der Ghoul

Titel: Ihr Freund, der Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
das würgende Gefühl der Furcht. Hatten es die Bullen auch geschafft? Sie nahm es noch nicht wahr, da sie sich auf den Weg konzentrieren musste. Hier fuhr kaum jemand her. Höchstens mal ein Trecker, der einen Wagen mit gefällten Baumstämmen zog. Ansonsten war er nur Eingeweihten bekannt.
    Die Bäume, über die die tanzenden Scheinwerferlanzen hinwegglitten, schienen sich ebenfalls zu bewegen. Sie befanden sich in einem regelrechten Taumel. Mal zuckten sie hoch, dann bewegten sie sich wieder dem Erdboden zu und streckten ihre Äste aus, als wollten sie nach dem kleinen Wagen greifen.
    Die Beamten blieben hinter ihr. Sie holten sogar auf, denn das Innere des R4 wurde von einer hellen Lichtglocke überflutet, die das Scheinwerferpaar hineinschleuderte. Das Mädchen malte sich schattenhaft hinter dem Lenkrad sitzend ab. Eine Zielscheibe. Aber jeder Weg findet mal sein Ende. Auch dieser, denn er führte praktisch bis direkt an das große Gelände des Wasserschutzgebietes und des Klärwerks heran. Das war ihre große Chance. Um das Gebiet herum war ein Zaun aus hohem Maschendraht gezogen worden. Eve hatte bereits vorgesorgt und den Zaun an einer bestimmten Stelle durchtrennt. Zwar konnte sie dort nicht mit ihrem Wagen durchfahren, aber sie gelangte in die unmittelbare Nähe. Hart bremste sie ab. Der R4 schaukelte stark nach, er rutschte auf dem seifigen Untergrund noch weg und landete mit seinem Heck im Unterholz. Das war ihr egal.
    Eve schleuderte schon die Tür auf. Sie fiel fast aus dem Wagen und folgte der Schwenkrichtung der beiden Scheinwerfer, deren Lichtlanzen gegen und durch das Gitter aus Maschendraht fielen. Da war die Öffnung. Zehn Schritte entfernt. Eve hastete darauf zu, warf noch einen Blick über die Schulter und sah das kreisende Licht auf dem Dach des Streifenwagens verflucht nah.
    Die Bullen würden ihren Weg genau verfolgen können, doch darauf kam es jetzt nicht mehr an. Sie musste einfach weg und zusehen, dass ein anderer ihr half.
    Eve Bennett bückte sich, als sie sich durch die Öffnung schlängelte. Kaum hatte sie das fremde Gelände betreten, als sie zum erstenmal die Stimmen ihrer Verfolger vernahm.
    »Bleiben Sie stehen, verdammt!« brüllte jemand. »Keinen Schritt mehr weiter!«
    Im Traum dachte Eve nicht daran, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Jetzt hatte sie ein Heimspiel, denn hier kannte sie sich aus. Bis die großen Behälter begannen, war das Areal ziemlich dicht bewachsen. Bäume, Sträucher, Unterholz bildeten einen natürlichen Schutz, den sie als Deckung nehmen konnte.
    Und sie rannte. Aber die Männer waren schnell. Eve hatte das Pech, von zwei Sportlern verfolgt zu werden. Außerdem besaßen die Männer eine sehr gute Ausbildung. Sie wussten genau, was sie zu tun hatten. Geduckt hastete sie davon. Querfeldein, denn zu ihrem Ziel führte kein Weg. Schräg rechts musste sie sich halten.
    Und Eve rannte. Sie nahm auch keine Rücksicht mehr, ob sie gehört wurde oder nicht. Man hatte sie gesehen, die anderen waren ihr auf den Fersen, jetzt ging es tatsächlich um alles oder nichts. So stürmte sie voran. Unter den Ästen duckte sie sich hinweg, Unterholz behinderte sie. Mit reiner Gewalt knickte sie es zur Seite. Manchmal lief sie über Lehmboden, dann hörte sie das dumpfe Klopfen ihrer Füße auf dem weichen Wintergras. Konnte sie es schaffen?
    Den ersten Buschgürtel ließ sie tatsächlich hinter sich. Danach begann das freie Gelände, sie würde über eine dünne Kiesschicht rennen… Eve hatte den Gedanken noch nicht beendet, als es bereits geschah. Den Polizisten war es gelungen, einen Bogen zu schlagen. Sie lauerten bereits vor ihr. Eve hatte sie nicht gesehen, weil sie sich am Boden duckten, nun aber hochsprangen und wie zwei aus dem Nichts erschienene Phantome vor ihr standen.
    Sie sah die Uniformen, die Mützen, die Gesichter darunter, warf sich aus der Laufbewegung heraus nach rechts, um zu entkommen, aber genau dieser Bursche, der dort stand, schien Gummiarme zu besitzen, die immer länger wurden.
    Er packte Eve! Sein Klammergriff war beinhart. Obwohl Eve alles versuchte und sich auch zurückwarf, konnte sie es nicht mehr schaffen. Der Polizist war einfach zu stark. Und der Mann schleuderte Eve wuchtig zu Boden, so dass sie sich überschlug.
    Sie spürte den Aufprall, das Stechen in der Schulter, aber sie wollte nicht aufgeben. Hasserfüllt schrie sie auf und zog mit einer blitzschnellen Bewegung das Messer. Dabei zeigte die Klinge in die Höhe…
    ***
    Ich war

Weitere Kostenlose Bücher