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Ihr Freund, der Ghoul

Ihr Freund, der Ghoul

Titel: Ihr Freund, der Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seid…«
    »Welcher Freund? Stinkt der?«
    »Vielleicht.« Sie schaute den vor ihr stehenden Frager aus großen Augen an.
    »Die ist verrückt«, sagte der andere Polizist. »Die kann nicht mehr normal sein.«
    »Ich bin es aber.«
    »Los, in den Wagen mit dir!« Der andere drückte sie vor, und sie taumelte auch weiter.
    Der Ghoul hatte sich nicht blicken lassen. Wusste er vielleicht nicht, in welch einer Lage sich seine Freundin befand? Sie musste es ihm klarmachen.
    Eve riss den Mund weit auf. Einen Wimpernschlag später drang ihre gellende Stimme durch die Finsternis. »Hilf mir doch! Verdammt noch mal, hilf mir…!«
    Sie hatte selbst die beiden Polizisten mit diesem Schrei überrascht. Die Männer blieben stehen und starrten sich an. Auf ihren Gesichtern zeichnete sich die Gänsehaut ab. Sollten sie es glauben, oder war es nur ein Bluff?
    Es war keiner. Nicht weit entfernt befand sich, zwischen den beiden abgestellten Wagen, ein Gullydeckel. Und der schoss wie eine Rakete in die Höhe. Die sich unter ihm befindliche Urgewalt hatte ihn voll getroffen. Er jagte in die Finsternis hinein, war plötzlich nicht mehr zu sehen, und der zweite Polizist versuchte, in die Deckung des Streifenwagens zu rennen. Vergeblich.
    Sein Schrei war mörderisch, als der Gullydeckel ihm die linke Schulter zerschmetterte. Diese mörderische Wucht riss ihn zu Boden. Er stieß nicht einmal einen Schrei aus, das übernahm der zweite Polizist, der Eve festhielt.
    Er schrie nicht nur wegen dieser schrecklichen Sache mit dem Gullydeckel. Noch etwas anderes passierte. Wie eine gewaltige Wolke quoll eine schleimige, nach Verwesung stinkende Masse aus dem Gully und klatschte wogenartig auf den leblosen Körper, um mit seiner furchtbaren Tat zu beginnen…
    ***
    Der Schleim kam und mit ihm der Tote!
    Der Druck war so gewaltig, dass nicht allein das Fenster aus dem Rahmen flog, auch die gesamte Konstruktion verbog sich. Die aus Metall bestehende Bude wackelte beträchtlich. Meine Chance, der Ghoulmasse zu entwischen, wurde immer geringer. Noch war die Tür frei, die Möglichkeit nutzte ich.
    Ich warf mich herum und rannte wie ein Irrwisch auf das offene Rechteck zu. Für den Toten konnte ich nichts mehr tun. Es war wichtig, dass ich dem verfluchten Ghoul entkam.
    Mit einem weiten Sprung erreichte ich die Plattform, blieb dort stehen und schaute wieder zurück.
    Der Körper war in das Haus hineingepresst worden. Er lag jetzt auf dem Boden und schwamm im Schleim.
    Ich hielt die Beretta fest, drückte mich nach links und zielte auf die Masse. Zweimal schoss ich. Beide Silberkugeln jagten mit klatschenden Geräuschen in das weiche Zeug hinein. Der Faustschlag-Effekt folgte. Mir kam es vor, als hätte ich mit einer Hand hineingedroschen. Da spritzte der Schleim weg, die Tropfen blieben irgendwo kleben, und ein Teil der Masse zog sich sofort zurück.
    Jedoch nicht alles. Dort, wo die Kugeln eingeschlagen waren und ihre Wirkung hatten entfalten können, begann der Schleim in Windeseile auszutrocknen und zu kristallisieren.
    Eine grünlich schimmernde Schicht blieb am Boden zurück. Sie strömte einen penetranten Geruch aus. Mir wurde in diesen Augenblicken klar, dass das gewaltige Wesen es schaffte, die verletzten Teile seines Riesenkörpers abzutrennen. Und das war neu.
    Allen Ghouls, die bisher meinen Weg gekreuzt hatten und von mir bekämpft worden waren, war es nicht gelungen, der Kraft einer geweihten Silberkugel zu entkommen. Hier war es anders. Ich hatte keine Zeit mehr, näher darüber nachzudenken, da ich sehen wollte, was mit dem übrigen Körper des widerlichen Wesens geschah. Zudem wollte ich auch wissen, woher er gekommen war. Jedenfalls nicht aus den Bassins, die ich vorhin passiert hatte. Er war auf der anderen Seite des Stegs aufgetaucht.
    Ich entfernte mich von der fressenden Bestie, blieb vor dem Gitter stehen und schaute nun in die entgegengesetzte Richtung. Was ich dort sah, ließ meine Knie zittern und mein Herz schneller schlagen. Aus welchen Öffnungen die riesige Schleimhaut überall gequollen war, konnte ich nicht sehen. Jedenfalls war sie gewaltig, und sie bedeckte die Bassins wie ein großes, in die Länge gezogenes Tuch aus grünweißem Schleim. Zahlreiche Arme breiteten sich noch tentakelartig aus, so dass sie fühlen und fassten wie Greifer. Sie tasteten sich voran, suchten nach Opfern. Mich erinnerte dieser Ghoul an einen plattgeschlagenen Riesenkraken. Er hatte sich gezeigt und voll zugeschlagen. Das Gelände hier

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