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Ihr Freund, der Ghoul

Ihr Freund, der Ghoul

Titel: Ihr Freund, der Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausgehen, dass es sich bei einem Ghoul um ein menschenfeindliches Wesen handelt.«
    »Das so schrecklich riecht…«
    »Ja, es hat etwas mit Leichen und Verwesung zu tun. Aber das sind Dinge, die mich etwas angehen.«
    »Und mich auch. Er ist hier aus dem Boden gekommen. Das war Schleim. Ich weiß nicht, wie ich das meinen Vorgesetzten erklären soll.«
    »Keine Sorge, Mr. McPherson, ich übernehme dies. Sie machen am besten Feierabend. Schalten Sie das hier ab…«
    Sein Lachen unterbrach mich. »Wenn das mal so ginge. Wir befinden uns hier in der Zentrale der Kläranlage. Hier liegt das Herz!«
    »Sie können doch für eine Nacht oder einen Tag abschalten.«
    »Ja, aber die Probleme…«
    »Wie ich Ihnen schon sagte, lassen Sie das mal meine Sorge sein.« Ich ging an ihm vorbei. »Sie hören bestimmt noch von mir.«
    »Wo wollen Sie denn jetzt hin, Sir?«
    »Den Ghoul suchen!«
    McPherson gab keine Antwort mehr. Auch die anderen Männer stellten mir keine Fragen und schauten mich schweigend und starr an, als ich sie passierte.
    Die Luft draußen kam mir vor wie Balsam für die Lunge. Ich atmete einige Male tief durch und dachte daran, dass es verdammt knapp gewesen war. Ghouls sind brandgefährlich. Die töten und killen und lassen sich so leicht nicht davon abbringen. Noch nie zuvor hatte ich einen so gewaltigen Ghoul gesehen. Seine Größe konnte ich nicht einmal schätzen, weil ich immer nur einen Teil von ihm gesehen hatte.
    Jedenfalls muss er riesig gewesen sein. Ich holte eine Zigarette aus der Schachtel und zündete mir das Stäbchen an. Wie ging es jetzt weiter? Es standen da viele Fragen offen. Blieb der Ghoul im Klärwerk? Oder würde er es verlassen, um London in Angst und Schrecken zu versetzen? Er besaß gewaltige Ausmaße und konnte an verschiedenen Stellen gleichzeitig erscheinen.
    Allein diese Vorstellung machte mich unruhig. Ghouls sind unberechenbar. Zwar würde er auch mich auf seine Liste gesetzt haben, aber das war nicht so tragisch.
    Jedenfalls wusste ich als einziger von der Gefahr. Und das sollte sich ändern. Egal, ob es schon spät am Abend war, ich musste einen Großalarm auslösen. Sir James und Suko mussten informiert werden. Vielleicht sogar die Armee oder eine spezielle Einsatztruppe, die man sonst nur für den Kampf gegen Terroristen einsetzte. Ich warf die Zigarette weg und ging wieder in die Halle zurück. Dort standen die Männer noch immer und blickten mir erstaunt entgegen.
    »Sie?« fragte McPherson.
    »Ja, ich habe noch etwas vergessen.« Dabei deutete ich auf das Telefon. »Es funktioniert doch noch oder?«
    »Glaube schon.«
    »Danke.« Ich nahm den Hörer wieder auf, und diesmal störte mich nichts. Die Nummer, die ich eintippte, kannte ich auswendig. Es meldete sich Sir James Powell. Weshalb er noch im Büro saß, fragte ich nicht. Hauptsache, er war da. Und er hörte mir sehr konzentriert zu, als ich meinen ersten Kurzbericht abgab.
    »Sie haben den Ghoul also gesehen, John?«
    »Einen Teil von ihm.«
    »Auf wie groß schätzen Sie ihn?«
    »Kann ich nicht sagen, Sir. Er ist aber gewaltig. Deshalb würde ich zur Vorsicht und auch zur Alarmierung unserer Einsatztruppe raten.«
    »Wenn wir ihn sehen und lokalisiert haben.«
    »Natürlich. Nehmen Sie es als einen stillen Alarm.«
    Ich hörte ihn seufzen. »John, Sie verlangen sehr viel von mir. Wenn ich ja nicht wüsste, wer mir dies vorgeschlagen hat, einen anderen hätte ich ausgelacht.«
    »Sir, ich wäre auch lieber der Narr.«
    »Kann ich sonst noch etwas tun?«
    »Sagen Sie Suko Bescheid.«
    »Das sowieso. Und was machen Sie?«
    »Ich komme ins Büro.«
    »Sie jagen keinen Ghoul?« fragte mein Chef erstaunt.
    »Nur wenn ich ihn sehe. Im Moment scheint er sich verkrochen zu haben. Der hat wohl unter der Erde seine Wohnstatt.«
    »Aus der er hin und wieder hervorkriecht.«
    »Ja.«
    »Gut, Sie halten mich jedenfalls auf dem laufenden, sollte sich inzwischen noch etwas anderes ergeben.«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Sir.«
    McPherson hatte zugehört, zwar nur meine Antworten verstanden, doch er kombinierte. »Das sieht ja wohl nicht gut aus, oder?«
    »Können Sie wohl sagen.«
    »Sollen wir nicht doch hier…?«
    Ich winkte ab. »Es ist Ihre Entscheidung. Ich kann Sie zu nichts zwingen, aber Sie haben ja gesehen, dass es verdammt gefährlich werden kann. Tun Sie, was Sie nicht lassen können.« Ich nickte ihm und den anderen zu, dann ging ich endgültig.
    Vor mir lag ein Fußweg, denn der Bentley parkte

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