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Ihr Freund, der Ghoul

Ihr Freund, der Ghoul

Titel: Ihr Freund, der Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Mädchens.«
    »Kennen ist zuviel gesagt. Sie hat mir die Antwort auch nur in einem Anfall von Wut gegeben und gleich darauf gesagt, dass ich sie wieder vergessen sollte.«
    »Und?«
    »Weil, sie… sie hat von einem Friedhof gesprochen.«
    Suko und ich schauten uns an. »Wissen Sie, Mr. Gray, welcher Friedhof das war?«
    »Nein, aber ich kann es mir denken.«
    »Dann bitte.«
    »In Maida Vale liegt ihre Mutter. Ich nehme an, dass sie das Grab besucht hat.«
    Fast hätte ich durch die Zähne gepfiffen. Diese Antwort konnte sich zu einer heißen Spur entwickeln. Dustin Gray musste mir meine Überraschung angesehen haben, denn er fragte: »Ist was?«
    »Nein, im Gegenteil. Sie werden uns sehr geholfen haben.« Ich stand auf und bedankte mich bei ihm. Suko war schon an der Tür.
    Als ich zum Ausgang ging, hörte ich Dustin Grays letzte Frage. »Sagen Sie mal, weshalb wird Eve Bennett eigentlich gesucht?«
    »Wegen Mordes!«
    Die Antwort haute ihn fast um. Er würde stark genug sein um auch die Wahrheit vertragen zu können. Allzu nahe hatte er dem Mädchen ja auch nicht gestanden. Wir schritten wieder die Treppe hinab. »Was meinst du?« fragte Suko.
    »Die Spur ist heiß.«
    »Der Friedhof?«
    »Genau. Er eignet sich vorzüglich als Versteck. Ich bin dafür, sofort hinzufahren.«
    »Keine Einwände.«
    Bis zum Wagen mussten wir einige Schritte laufen. Bevor ich aufschließen konnte, sah ich schon das optische Signal. Die Lampe flackerte. Wir wurden angerufen. Hastig nahm ich den Hörer ab.
    »Na endlich!« hörte ich Sir James Powells Stimme. »Das wurde auch Zeit. Kommen Sie sofort ins Büro.«
    »Sir, wir haben eine Spur, wir wollen…«
    »Reden Sie nicht, John, Sie werden erwartet.«
    Ich verdrehte die Augen. »Und von wem?«
    »Eve Bennett ist hier!«
    Die Killerin war also im Büro unseres Chefs. Das schlug dem Fass den Boden aus. Suko und ich konnten es kaum glauben, aber Sir James hatte keine Veranlassung, uns zu belügen. Da wurde diese Person wegen Mordes gejagt und spazierte seelenruhig in die Höhle des Löwen hinein. Verdammt, die musste wirklich Nerven wie Drahtseile oder eben den Ghoul als besonderen Trumpf im Rücken haben.
    Als wir sie dann das erste Mal zu Gesicht bekamen, erlebten wir die zweite Überraschung. Nie hätte ich dieses blonde und naiv wirkende Wesen für eine Mörderin gehalten. Eve Bennett sah eher aus wie ein Unschuldsengel. Allerdings ging von ihr ein Modergeruch aus, der uns die Nasen rümpfen ließ.
    Sir James behielt den Überblick. Als wäre Eve eine völlig normale Besucherin, machte er sie mit uns bekannt. Er stellte uns sogar förmlich vor, aber wir reichten uns nicht die Hände.
    Als sie meinen Namen hörte, zog sie den kleinen Kirschmund in die Breite. »Du also bist Sinclair!«
    »Genau.«
    Das Grinsen blieb auf ihrem Gesicht. »Auf dich habe ich gewartet!« erklärte sie voller Inbrunst.
    Ich konnte mir den Grund bei ihr nicht vorstellen. Hatte sie schon von mir gehört? »Ich wüsste nicht, dass wir uns kennen, Miss Bennett.«
    Über ihre Lippen drang ein rauhes Lachen. »Weshalb so förmlich? Wir haben uns erst jetzt persönlich kennen gelernt. Aber man hat mir von dir berichtet. Du musst etwas bei dir tragen, das meinem Freund überhaupt nicht gefällt.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ein Kreuz aus Silber!«
    Ich nickte. »Ja, das stimmt.«
    Ihr Grinsen verschwand. Bequem lehnte sie sich auf dem Besucherstuhl zurück. Ihr Blick traf jeden von uns, als sie den Kopf bewegte. »Das ist interessant, sogar sehr interessant. Dann kann ich ja zum eigentlichen Grund meines Besuches kommen.«
    »Bitte«, sagte ich.
    Eve Bennett beugte sich leicht vor. Der naive Ausdruck war aus ihrem Gesicht verschwunden. »Ich will dein Kreuz!«
    Mit allen möglichen Antworten hatten wir gerechnet, nur damit nicht. Diesmal wollte ich lächeln, es wurde nicht einmal ein Grinsen. Suko atmete scharf durch die Nase, und Sir James räusperte sich. Er übernahm auch das Wort.
    »Sie scheinen sich Ihrer Lage nicht bewusst zu sein, Miss Bennett«, erklärte er mit ruhiger Stimme. »Sie sind zu mir gekommen, ich habe Sie empfangen, obwohl Sie als Mörderin gesucht werden. Ich glaube nicht, dass Sie hier Bedingungen stellen können.«
    »Noch was?« fragte sie aggressiv.
    »Vorerst nicht.«
    »Dann will ich Ihnen mal etwas sagen!« zischte sie bösartig. »Ich kann mich frei bewegen. Haben Sie verstanden? Ich kann es mir leisten, denn ich besitze eine Rückendeckung, von der Sie nur träumen können. Der

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