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Ihr Freund, der Ghoul

Ihr Freund, der Ghoul

Titel: Ihr Freund, der Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ghoul ist mein Freund!« Bei den letzten Worten hatte sie mit dem Zeigefinger auf ihre Brust gezeigt. »Mein Freund!«
    »Er ist nicht allmächtig!« warf ich ein.
    Wütend fuhr sie auf ihrem Stuhl herum. »Das musst du gerade sagen. Du warst doch an der Kläranlage. Eigentlich hättest du ihn sehen müssen. So groß wie ein Haus war er. Ein gewaltiger Klotz, der alles vernichten kann, wenn er und ich das wollen.«
    »Wollen Sie denn?« fragte Sir James.
    Sie deutete auf mich. »Das kommt auf ihn an!«
    »Das heißt, Sie wollen mein Kreuz!«
    »Genau!«
    »Und wenn wir Sie hier festhalten, Miss Bennett?«
    »Wird mein Freund mich rächen. Und glaubt nur nicht, dass er Rücksicht kennt. Nein, damit ist nicht zu rechnen. Er ist gewaltig, er ist immens. Er kann London entvölkern, das wollte ich euch nur noch gesagt haben. Wenn ich zu einer bestimmten Zeit nicht bei ihm bin, dreht er durch. So ist es zwischen uns beiden abgesprochen. Und jetzt kannst du dir überlegen, ob du mir dein Kreuz hergeben willst oder nicht.«
    Ich dachte nicht lange nach und fragte: »Gesetzt denn Fall, ich tue es. Was würde geschehen?«
    »Ich nähme es an mich.«
    »Klar, aber der Ghoul…«
    Sie begann leise zu lachen. »Ich merke schon, dass ihr mir nicht traut.«
    »Nein, das kann man bei einer Mörderin nicht. Sie haben einen gewissen Henry Carruthers getötet.«
    »Dieses Schwein!« unterbrach sie mich. »Er wollte mir an die Wäsche, aber dem habe ich es gegeben. Na ja, der Laden gehört schon mir, aber das ist etwas anderes. Ich bin immer unterschätzt worden. Zum Glück, nun ist die Zeit vorbei. Jetzt diktiere ich die Bedingungen.«
    »Sie haben praktisch die Nachfolge Ihrer Mutter übernommen. Das Erbe angetreten.«
    »Sehr richtig, Sinclair.«
    »Und weshalb?«
    »Ganz einfach. Weil sie es nicht geschafft hat. Man hat sie fertiggemacht. Sie gehörte zu den Menschen, die immer unterdrückt wurden, sich nicht wehren konnten, aber einen Beschützer hatten, der damals leider zu passiv gewesen ist. Das hat sich nun geändert. Mein Freund, der Ghoul, überlebte. Ihm hat selbst ein Krieg nichts anhaben können. Er hat alles überlebt.«
    »Auch die wilden Zeiten?« fragte ich.
    »Was meinst du?«
    »Xorron!«
    Eve Bennett schaute mich schief an. Mit ihrer Antwort ließ sie sich Zeit.
    »Wer ist das?« Da sie sehr lange mit der Antwort gewartet hatte, winkte ich ab und sagte: »Schon gut.«
    Sie streckte den Arm aus und drehte mir ihre Handfläche entgegen. »Und jetzt das Kreuz!«
    »Nur unter einer Bedingung!«
    Diesmal sprang sie tatsächlich von ihrem Sitz hoch. »Verdammt, Bulle, du hast keine Bedingungen zu stellen. Denk an den Ghoul.«
    »Daran denke ich oft. Und jetzt hör zu, Eve Bennett. Du kannst das Kreuz bekommen, aber mich dazu. Verstehst du?«
    »Nein.«
    »Dann will ich es dir erklären. Ich kann mir vorstellen, was du mit dem Kreuz anfangen willst. Aber ich werde dabei sein. Ich begleite dich auf deinem weiteren Weg.«
    Eve riss den Mund auf, lachte los. »Meinst du das im Ernst?«
    »Ich scherze nicht.«
    »Dann bist du ein Selbstmörder!« stellte sie fest und schaute auch die anderen an, um in ihren Gesichtern eine Bestätigung ihrer Worte zu lesen. Doch Sir James und Suko blieben gelassen. Sie kannten mich und wussten, dass ich nichts Unüberlegtes tat.
    »Welcher Trick steckt dahinter?« Eve hatte mich wieder angesprochen.
    »Es ist kein Trick.«
    »Du willst dich dem Ghoul stellen?«
    »So ist es.«
    »Aber das Kreuz bekomme ich.«
    »Waren wir nicht übereingekommen, dass beides zusammenhängt. Das Kreuz und ich? Du kannst uns beide haben, Eve. Ist das nichts?«
    Sie nickte. »Es hört sich gut an.«
    »Sage ich doch.«
    »Zu gut für meinen Geschmack. Etwas gefällt mir daran nicht, Sinclair. Du bist ein Bulle. Und Bullen halten immer Tricks in der Hinterhand, das weiß ich genau. Wenn wir von hier verschwinden, werden deine Kollegen uns verfolgen und…«
    »Das geschieht nicht, wenn Sie es wünschen!« erklärte Sir James Powell. »Keine Verfolger.«
    Eve fuhr zu unserem Chef herum. »Das möchte ich euch auch geraten haben. Der Ghoul wird alles vernichten…«
    »Welche Pläne verfolgen Sie?« Sir James wollte sich keine Hasstiraden anhören, sondern konkrete Dinge erfahren. »Sie müssen doch einen Plan haben, Miss Bennett.«
    »Den habe ich.«
    »Wie sieht er aus?«
    »Ich werde mich rächen.«
    »An wem?«
    »An allen, die mir bisher zu hochnäsig dahergekommen sind. Ich will sie wimmern sehen. Schon meine

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