Ihr Job in Atlantis
Magen. Ich wollte auf keinen Fall, dass andere Menschen ebenfalls zu Opfern wurden. Und wenn ich an die Vergangenheit und somit an Atlantis dachte, so brauchte mir nicht angst und bange zu werden, denn zu oft hatte ich mich bereits in der Vergangenheit und auf diesem Kontinent herumgetrieben.
Ich brauchte nichts zu sagen. Mein gegen die schmale Schlucht gerichteter Blick sagte eigentlich alles.
»Du willst hinein?«, fragte der Eiserne Engel trotzdem.
Ich stieß ein kurzes Lachen aus. »Würdest du an meiner Stelle anders handeln?«
»Wohl nicht.«
Auch Suko zeigte sich einverstanden, denn er nickte mir zu und lächelte dabei.
»Was ist mit dir?«, fragte ich den Eisernen.
»Ich werde ebenfalls wieder zurückkehren.«
»Wohin? Zu den Steinen?«
»Ich kann leider nicht bei euch bleiben«, erklärte er. »Ich kann auch nicht mit euch gehen. Das hat einen sehr einfachen Grund. Die Schlucht ist zu eng. Ich passe nicht hindurch. Ich muss es auf meine Art und Weise versuchen. Noch einmal sage ich euch den Weg. Die Höhle ist recht leicht zu finden. Geht hinein. Dort werdet ihr das Tor finden. Es muss offen sein, ich weiß es.«
Ich ließ nicht locker. »Aber du könntest auch uns mitnehmen – oder?«
»Wir wollen es dabei belassen. Ich gehe davon aus, dass ihr dorthin gelangt, wo sich die Terras aufhalten. Denkt daran, dass sie keinen Schmerz verspüren. Ihr werdet sie auch nicht mit euren Kugeln töten können, und dein Kreuz zeigt ebenfalls keine Wirkung. Wie stark sie sind, habt ihr erlebt. Versucht also, euch Waffen zu besorgen, oder baut einfach nur darauf, andere Menschen zu retten.«
»Können wir nicht mit deiner Hilfe rechnen?«, erkundigte ich mich. »Mit deiner und auch mit der eines gewissen Myxin oder mit der einer Frau namens Kara?«
»Ich werde zu den Flammenden Steinen zurückkehren. Aber ich weiß nicht, ob ich sie auch erreiche. Es kann sein, dass sie wieder unterwegs sind. Ihr kennt sie ja.«
Da hatte er allerdings Recht. »Wir sehen uns sicherlich noch«, gab er uns als Hoffnung mit auf den Weg, bevor er drei Schritte zurückging, die Flügel ausbreitete und lautlos in die Höhe stieg. Wie ein mächtiger Vogel schwebte er über uns. Er malte sich unter dem klarem Himmel ab und musste den hier kreisenden Seevögeln wie ein gewaltiger Störenfried vorkommen.
Ein letztes Winken mit beiden Armen, dann schoss er regelrecht davon. Suko und ich blieben auf der Insel zurück und schüttelten die Köpfe. Es war ein kurzer prägnanter Besuch gewesen. Aber er hatte uns wahrscheinlich das Leben gerettet. Jetzt wussten wir beide, auf was wir gefasst sein mussten.
Wir schwiegen uns an. Schließlich sagte Suko: »Bleibt uns eine andere Wahl? Oder sagst du dir: Was, zum Teufel, gehen uns diese Terras an?«
»Das sollte man eigentlich. Wenn es nicht gerade diese toten Soldaten gegeben hätte. Irgendwie fühle ich mich ihnen gegenüber verpflichtet. Außerdem ist das Tor nicht geschlossen. Die Terras können immer wieder hinein in unsere Welt tauchen. Es wäre eine Katastrophe. Ständig geheim halten kann man es auch nicht.«
»Richtig, John. Zudem wären wir nicht die Einzigen. Daran solltest du auch denken.«
»Eben.«
Es war fatal, dass wir den Weg ohne die entsprechenden Waffen gehen mussten. Mit den entsprechenden Explosivgeschossen wäre mir wohler gewesen.
Der Weg zum Ziel war wirklich nicht schwer zu finden. Er führte in die Tiefe und wurde von den beiden bewachsenen Böschungen rechts und links begleitet. Schon bald wurden sie von blankem Fels abgelöst, sodass wir den Eindruck bekamen, uns in einem schmalen Canyon zu befinden. Durch ihn hätte sich der Eiserne kaum bewegen können. Selbst hier in dieser Tiefe wuchs noch das Gestrüpp aus dem Fels. Wir mussten es zur Seite schieben, um uns den Weg zu bahnen. Es war der vorgehende Suko, der den Eingang zur Höhle als erster entdeckte.
Er räumte die pflanzlichen Hindernisse zur Seite und war mit der Hälfte seines Körpers verschwunden. Allerdings ging er nicht tiefer in den Tunnel hinein. Aus Sicherheitsgründen blieb er stehen und holte die Leuchte hervor.
Licht schnitt in eine Dunkelheit hinein, die wie tiefschwarzes Fett wirkte. Es sah aus, als hätte man dort mit einem hellen Schwert hineingeschlagen.
Als ich neben ihm stand, schüttelte er den Kopf.
»Es ist nichts zu sehen, leider.«
»Geh mal weiter.«
Beide mussten wir uns ducken, da die Höhlendecke nicht eben hoch über uns lag.
Auch ich hatte meine Lampe hervorgeholt und
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