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Ihr Job in Atlantis

Ihr Job in Atlantis

Titel: Ihr Job in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwenkte dabei meine Hand von einer Seite zur anderen. Totes Gestein wurde aus dem Dunkel gerissen. An einiges Stellen glänzte es nass, als hätte Wasser versucht, von der Oberfläche einzudringen. Käfer, die sich gestört fühlten, krabbelten blitzschnell weg und tauchten in Ritzen und Spalten ein. Die Luft hatte sich verändert. Sie kam mir klebrig vor. Die Strecke führte leicht bergab. Manchmal kickten wir mit den Fußspitzen kleinere Steine weg, die mit klackenden Geräuschen in die Dunkelheit hineinrollten.
    Tore, die in die Vergangenheit oder andere Dimensionen hineinführten, hatten wir schon öfter erlebt und sie auch benutzt. Wir rechneten deshalb damit, auf einen Widerstand zu treffen, der im Prinzip keiner war. Aus Erfahrung wusste ich, dass wir nur die Veränderung des Gesteins erlebten. Das konnte durch ein Flimmern sein, durch ein Bild oder einen Spiegel oder eine ähnliche Erscheinung.
    Nichts von dem traf hier zu.
    Aber es gab trotzdem einen Hinweis. Das Licht der beiden Lampen erreichte ein Ziel.
    Für einen Moment war ich irritiert, denn es nahm eine rötliche Farbe an. Nach zwei weiteren Schritten wusste ich mehr. Der Schein stammte aus einer Querwand, die das Ende dieses Tunnels markierte. In einem genau abgeteilten Bezirk schien ein Feuer in der Querwand zu brennen. Nicht flackernd, nicht tanzend. Die Wand sah an dieser Stelle aus, als wäre sie mit glühenden Kohlen gefüllt worden.
    Als hätten wir uns abgesprochen, schalteten Suko und ich die Lampen zur gleichen Zeit aus.
    Nein, es war nicht mehr dunkel. Zumindest nicht vor uns, denn dort blieb das Leuchten bestehen.
    »Also doch«, sagte ich leise.
    Suko stieß mich an. »Willst du einen Rückzieher machen?«
    »Haben wir das schon jemals getan?«
    »Nein.«
    »Eben!«
    Es war uns alles andere als wohl zu Mute, aber wir dachten auch daran, was passieren würde, wenn wir nichts taten. Dann nämlich konnte es für die anderen Besucher, die verschwunden waren, den Tod bedeuten.
    Es waren nur wenige Schritte bis zum Ziel, vor dem wir noch für einen Moment stehen blieben.
    Ich war der erste, der diesem ungewöhnlichen Leuchten die Hand entgegenstreckte. Und es war tatsächlich so, wie ich es mir gedacht hatte. Auf einen Widerstand traf ich nicht. Die Hand glitt hinein, der Arm folgte und einen Moment später mein Körper.
    Ich hörte noch Suko’s Stimme, wie er rief! »Moment, nicht so schnell. Nimm mich mit...«
    Dann packte mich ein Sog und riss mich vor. Oder auch zurück in die Vergangenheit...
    ***
    Kelly O’Brien klammerte sich an ihrem Kollegen fest. Sie hatte die Hand in Ike’s Schulter gekrallt, schüttelte den Kopf und flüsterte: »Sag, dass es nicht wahr ist!«
    »Hör auf, Kelly. Würde ich gerne. Aber du weißt selbst, dass wir nicht blind sind.«
    »Dann kommen sie also?«
    »Klar, was sonst?« Ike Cameron ballte beide Hände zu Fäusten. »Wenn ich vorher gewusst hätte, auf was ich mich da eingelassen habe, denn wäre ich...«
    »Rede nicht immer den gleichen Mist. Wir stecken in der Scheiße, und das müssen wir akzeptieren.«
    »Ich will aber wieder raus, verflucht!«
    »Dann zeig mir den Ausgang.«
    »Kann ich nicht!«
    »Eben!«
    Sie standen an der Mauer. So dicht, dass sie sich gegenseitig berührten. Der Anblick dieser Masse hatte sie so stark mitgenommen, dass sie zunächst keinen klaren Gedanken fassen konnten, was ihre Flucht anging. Niemand hatte eine Idee, wohin sie sich wenden sollten. Die Kamera war für Kelly nicht mehr interessant. Sie steckte sie zurück in die Tragetasche, wischte über ihre Stirn und presste für einen Moment die flache Hand gegen die Stirn.
    »Hast du eine Idee?«
    »Ja, gleich.« Sie entfernte sich von ihrem Kollegen, um einen besseren Blick zu haben. Es war nicht hell und auch nicht dunkel. Sie bewegten sich in einem kalten Zwielicht, das sich aus einer Mischung zwischen Hell und Dunkel gebildet hatte. Woher dieses kalte Licht kam, fanden sie nicht heraus. Zumindest schien es entfernt und zwar in der Nähe der hohen Türme zu sein. Von dort kamen auch die Gestalten. Sie selbst standen am Rand der Ansiedlung. Wenn sie in die entgegengesetzte Richtung blickten, dann fiel ihnen nur die Weite des flachen Lands auf. Trotz der schlechten Sicht fiel ihnen auf, dass sie dort unmöglich eine Deckung finden konnten.
    »Nun?«
    »Nerv mich nicht!«, flüsterte Kelly. »Aber es sieht verdammt schlecht aus. Wenn wir in die entgegengesetzte Richtung laufen, dann haben wir so gut wie keine Deckung.

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